Die US-Regierung hat Ermittlungen gegen Tech-Konzerne aufgenommen. Das US-Justizministerium will prüfen, ob große Tech-Unternehmen den allgemeinen Wettbewerb behindern.
Namen der Unternehmen, die geprüft werden sollen, wurden vom Justizministerium nicht genannt – Bereiche der Untersuchung jedoch schon. So wird beispielsweise die Online-Suche, soziale Medien und der Online-Versandhandel geprüft. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass Konzerne wie Amazon, Facebook und Google in das Raster der Ermittlungen fallen. Möglicherweise aber auch andere Global-Player wie Apple oder Microsoft.
Man möchte prüfen, wie die Konzerne ihre Marktmacht erreicht hätten und ob sie im Zuge dessen Innovationen gezielt ausgebremst und so Verbrauchern geschadet hätten. Unternehmen wie Amazon und Google stehen immer wieder vor großen Wettbewerbsverfahren der EU-Kommission. In den USA ist der Umgang mit den riesigen Tech-Konzernen dagegen etwas gemäßigter, die Schonfrist soll nun aber endgültig vorbei sein.
Konkret soll ermittelt werden, ob die großen Tech-Unternehmen kleinere Konkurrenten unterdrücken oder aufstrebende innovative Start-up-Unternehmen schnell kaufen, bevor sie für das Geschäft gefährlich werden können.
Politischer Nebeneffekt
Aber die Untersuchungen haben auch einen politischen Nebeneffekt: US-Präsident Donald Trump wirft Tech-Unternehmen wie Facebook oder Google des öfteren vor, konservative Stimmen gezielt zu unterdrücken. Und auch Amazon-Gründer Jeff Bezos ist ins Fadenkreuz von Trump geraten, da Bezos auch im Besitz der Tageszeitung Washington Post ist, die Trump eher kritisch gegenübersteht. Im Silicon Valley, das traditionell recht liberal eingestellt ist, dürften also sämtliche Alarmglocken läuten. Eine Kartelluntersuchung könnte auf die Tech-Giganten großen Druck ausüben und Trump im Präsidentschaftswahlkampf 2020 stärken.
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