Der chinesische Konzern Huawei soll Nordkorea beim Aufbau des Mobilfunknetzes geholfen haben, wie die Washington Post unter Berufung auf vorliegenden Dokumenten und Insider-Informationen berichtet. Dadurch würde das Unternehmen gegen US-Sanktionen verstoßen.
Huawei soll dabei nicht offiziell in Erscheinung getreten sein, vielmehr wurde über den Kooperations-Partner Panda International Information Technology Co Ltd, dass der chinesischen Regierung gehört, Verbindungen hergestellt. Über Panda soll Huawei mit dem nordkoreanischen Joint-Venture-Unternehmen Koryolink, das mit dem ägyptischen Konzern Orascom für den Aufbau des 3G-Netzes verantwortlich ist, Kontakt aufgebaut worden sein. Angeblich soll Huawei das Vorhaben mit Netzwerk-Equipment, Basisstationen und Mobilfunk-Antennen unterstützt haben.
Laut einem ehemaligen Huawei-Mitarbeiter, Insidern und vorliegenden Verträgen und Dokumenten wurde der Ausrüstungs-Plan bereits im Jahr 2008 beschlossen. Danach soll die Ausrüstung über Panda in die chinesische Stadt Dandong transportiert worden sein. Das Handelsunternehmen Dandong Kehua transportierte das Equipment danach ins nordkoreanische Pjöngjang. Huawei soll mit Panda zusammen an einigen Projekten in Nordkorea mitgearbeitet haben – insgesamt rund Jahre.
Dem Bericht nach, sollen Panda und Huawei beide Büros im nordkoreanischen Pjöngjang im Jahre 2016 geräumt haben. Zu diesem Zeitraum begann das US-Handelsministerium mit Untersuchungen zu möglichen Verbindungen zwischen Konzernen und Nordkorea.
Huaweis Frieden mit US-Regierung in Gefahr
Panda International Information Technology Co Ltd steht dabei schon seit 2014 auf der schwarzen Liste der USA, hier landete vor Kurzem auch Huawei selbst. Panda strebt jedoch keinerlei Handel mit den USA an und muss sich somit auch nicht an die US-Sanktionen gegen Nordkorea halten, Huawei allerdings schon. Eine Bewiesene Beteiligung könnte sich negativ auf Huaweis Verhandlungen mit den USA unter Präsident Donald Trump auswirken.
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Huawei dementierte Aussagen des Berichtes nur dahingehend, selbst keine Niederlassung in Nordkorea zu besitzen und das der Konzern sich an alle Gesetze und Vorschiften der EU- und US-Sanktionen halte.
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