Smarte Telefone, smarte Türklingeln, smarte Leuchten, smarte Staubsauger und was hat uns noch im IoT-Trend (Internet of Things) gefehlt? Genau: Smarte Kinderwindeln. Solche hat Pampers nun mit Lumi offiziell angekündigt. In den smarten Windeln stecken Sensoren, die automatisch verschiedene – nennen wir sie mal – “Baby-Aktivitäten” tracken. Das fängt vom Schlaf an und hört beim Füllungsstand der Windeln an.
Über eine App können die Eltern damit überprüfen, ob und wie lange ihr Baby geschlafen hat und wie voll die Windel ist. In der ersten Fassung werden allerdings nur die Urin-Ausscheidungen des Babys getrackt. Die Windel ist also noch nicht smart genug um zu erkennen, ob das Baby die Windel mit etwas anderem als Urin voll gemacht hat…
Pampers will die smarten Windeln “Lumi” ab dem Herbst in den USA – und vorerst nur dort – im Set mit einer Videokamera anbieten. Die Kamera von Logi zeichnet den Schlaf des Babys mit 1080p auf und bietet einen Nachtsichtmodus. Außerdem enthält die Kamera sowohl ein Mikrofon als auch einen Lautsprecher, so dass Eltern das Baby hören und mit ihm reden können.
Auffällig ist der große, grüne Sensor, welcher auf der Vorderseite der Windel angebracht wird. Im Set enthalten ist dann auch noch ein Vorrat an Windeln für um die 10 Tage. Der Sensor kann mit einer App in Kontakt treten. Später soll es dann die Windeln auch einzeln zum Kauf geben.
Braucht es smarte Windeln wirklich?
Aber braucht es smarte Windeln? Konnten Eltern nicht bisher auch problemlos erkennen, ob ihr Baby die Windeln voll hat und diese gewechselt werden müssen? Letzte Frage beantwortet selbst Pampers mit einem klaren Ja. Im Gespräch mit CNN wies ein Pampers-Sprecher darauf hin, dass die Eltern nicht nach Windeln gefragt hätten, die die Eltern alarmieren, wenn sie voll mit Urin oder Kot sind. Stattdessen hätten sich die Eltern so etwas mit “Smartwatches” gewünscht. “Der Aktivitätssensor überwacht den Schlaf des Babys. Und da er in der Windel steckt, trackt er auch, ob die Windel feucht ist”, erklärte der Sprecher.
Der Sprecher betonte auch, wie ernst Pampers den Datenschutz nehme. Gespeichert würden der Name des Babys, dessen Geschlecht, Geburtsdatum und die letzten 24 Stunden an Videomaterial. Die Eltern können entscheiden, ob dem Profil auch noch ein Bild des Kindes hinzugefügt werden soll. Alleinigen Zugriff auf alle Informationen hätten nur die Eltern über die Zugangsdaten und die Lumi-App.
Kritik an den smarten Windeln und smarten Baby-Gadgets insgesamt
Experten kritisieren die smarten Windeln aber auch. Auf der einen Seite können die zusätzlichen Informationen, die die smarten Windeln liefern durchaus nützlich und informativ für die Eltern sein. Auf der anderen Seite könnten die zusätzlichen Daten aber auch übervorsichtige oder ängstliche Eltern überfordern. Sowohl was das Schlafverhalten als was auch das Urinierverhalten der Babys angeht, sollten daher immer bei Unklarheiten Ärzte hinzugezogen werden.
Hingewiesen wird beispielsweise auch darauf, dass Babys ziemlich früh die Funktionsweise ihres Körpers erlernen und Eltern beispielsweise durch Antippen der Windel darauf aufmerksam machen, dass diese gewechselt werden müsse. Eine smarte Windel nehme den Babys diesen Lerneffekt.
CNN zitiert eine Expertin mit den Worten:”Es wird sicherlich in der Zukunft immer mehr digitale Produkte geben, die Babys analysieren, aber das beste, was man mit ihnen machen kann, ist mit ihnen zu kuscheln, eine Beziehung aufzubauen und in ihre Augen zu schauen, um zu sehen, was sie versuchen uns zu sagen – und nicht, was wir ihnen versuchen zu sagen.”
Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen…
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