Die für die Dating-App Tinder zuständige Match Group wehrt sich gegen die von Google geforderten Provisionszahlungen von 30 Prozent bei Transaktionen im Play Store. Bei In-App-Käufen wie Tinder Gold oder Tinder Plus werden Nutzer von Tinder dazu angehalten, ihre Kreditkarteninformationen in der App zu hinterlegen . Der Spieleentwickler Epic Games forderte die Spieler bei seinem Blockbuster Fortnite noch zur Installation eines eigenen Launchers auf. Nun wollen also auch die Tinder-Macher die Zahlungen an Google umgehen.
Durch die Hinterlegung der Kreditkartendaten kann Tinder die Kosten für Zusatzleistungen direkt über das Konto des Nutzers abwickeln, Google erhält auf diese Weise keine Provision mehr. Die Regelung, dass App-Macher 30 Prozent ihrer Einnahmen an den Plattformbetreiber abführen, wurde 2008 von Apple eingeführt und nur wenige Monate später auch von Google übernommen. Dienste wie Spotify oder Netflix wehren sich ebenfalls gegen diese Zahlungen an Google. Der Streaming-Dienst Spotify hat sich sogar mit einer Klage an die EU-Kommission gewandt. Netflix hat unter Android ein ähnliches System wie Tinder getestet und verweist Nutzer beim Abschluss neuer Zusatzdienste auf die mobile Webseite, um Provisionszahlungen zu umgehen. Google hat sich zum unbequemen Vorstoß von Tinder noch nicht geäußert.