Die Nextbase 422GW für knapp 180 Euro gehört zur neuen Dashcam-Generation des britischen Dashcam-Herstellers Nextbase. Die Kamera besitzt ein wertig wirkendes Gehäuse und eine robuste Halterung für die Windschutzscheibe und sie bietet zwei wesentliche Neuerungen: Alexa-Integration und Notruf.
Alexa streikt
Doch ausgerechnet die Alexa-Integration funktioniert im Test nicht. Zwar erkannte die Alexa-App die Nextbase 422GW bei jedem Scan in der Alexa-App. Doch die Koppelung scheiterte jedes Mal.
Fazit zur Nextbase 422GW: Licht und Schatten
Die Dashcam Nextbase 422GW zeichnet während der Fahrt zuverlässig in ansprechender Videoqualität auf und dank des „Protect Button“ können Sie wichtige Videoclips sofort dauerhaft speichern. Auch die Koppelung mit der Smartphone-App klappt ohne Probleme. Insofern erfüllt die Dashcam ihren Zweck. Dass der Einschalt-Button aber nicht funktioniert und das Öffnen von Videos über die entsprechenden Icons auf dem Touchscreen zum Absturz der Kamera führt, geht gar nicht. Ebenso ärgerlich ist, dass sich eine wesentliche Neuerung der neuen Nextbase-Generation nicht nutzen lässt: Nämlich die Alexa-Sprachsteuerung.
Alles in allem hat die Nextbase 422GW angesichts des Preises von rund 180 Euro zu viele Mängel. Wir empfehlen stattdessen die unkomplizierte und zuverlässige Nextbase 312GW, die nur rund 100 Euro kostet.
Nextbase 422GW bei Saturn kaufen
Den Notruf haben wir nicht überprüft. Diese Funktion ist sicherlich eine vernünftige Ergänzung, allerdings raten wir davon ab, sich auf diese Notlösung zu verlassen. Denn bei einem schweren Unfall dürfte die Windschutzscheibe Schaden nehmen, daran ist aber die Dashcam befestigt. Es ist also zu vermuten, dass die Dashcam nach einem schweren Unfall überhaupt nicht mehr funktionsfähig ist. Zum Vergleich: Der ab Werk vorinstallierte E-Call nutzt eine tief und gut geschützt im Fahrzeug verbaute SIM-Karte, die auch noch nach einem Unfall funktionieren sollte.
Video-Aufzeichnung: Zuverlässig
Im Testbetrieb zeichnete die 140-Grad-Weitwinkelkamera Nextbase 422GW durchgehend unsere Fahrt auf, sobald sie von der 12-Volt-Steckdose des Fahrzeugs mit Strom versorgt wird. Die Kamera zeichnet zuverlässig in rund einminütigen 1440p-Videos (auch 2 und 3 Minuten Länge lassen sich in den Einstellungen auswählen) die gesamte Route auf. Videoclips, die wir per Druck auf die entsprechende Taste namens „Protect Button“ unterhalb des Kamera-Touchscreens vor dem Überschreiben geschützt haben, bleiben alle erhalten.

©Nextbase
Die Kamera besitzt eine integrierte Funktion, die zum Beispiel bei flotter Kurvenfahrt oder abrupten Bremsmanövern eingreift. Wenn die Kamera mit Hilfe ihres G-Sensors glaubt, eine kritische Fahrsituation zu erkennen – zum Beispiel wenn man eben flott in eine Kurve fährt – dann speichert sie automatisch das gerade aufgezeichnete Video. Das kam während unserer Testfahrten häufiger vor, sobald wir sportlich in eine Kurve fuhren.

My-Nextbase-Connect-App: Langsamer Verbindungsaufbau
Direkt bei der Inbetriebnahme der Kamera sollten Sie diese mit der My-Nextbase-Connect-App koppeln. Das erfolgt via WLAN und Bluetooth. Die Koppelung klappte im Test grundsätzlich ohne Probleme, allerdings dauert es jedes Mal etliche Sekunden, bis die WLAN-Verbindung zwischen Kamera und Smartphone aufgebaut ist.
In der App können Sie das Echtzeitbild der Kamera abrufen, alle Videos und Fotos betrachten und die Notrufeinstellungen bearbeiten. Zu jedem Video stehen Aufnahme-Zeitpunkt und Länge, ein Vorschaubild und der Hinweis, ob es sich dabei um ein gegen Löschen gesichertes Video handelt. Außerdem haben Sie in der App Zugriff auf alle Einstellungen der Kamera.

©Nextbase
Videos und Fotos von Kamera zum Smartphone übertragen
Sie können sich die Videos zwar auch direkt auf dem kleinen Touchscreen der Dashcam anschauen (was bei unserem Testgerät allerdings nicht funktionierte), aber bequemer lassen sich die Videos auf dem Smartphone betrachten. Die Übertragung zwischen Dashcam und Smartphone erfolgt via WLAN. Und das dauert… Die heruntergeladenen Videos landen in dem Reiter „Library“.
2,5-Zoll-Touchscreen: Gut ablesbar
Über den gut ablesbaren Touchscreen sehen Sie das jeweils aktuell aufgezeichnete Bild. Außerdem steht Ihnen über den Touchscreen das Einstellungsmenü zur Verfügung. Dieses konnten wir im Test problemlos benutzen.
Ebenfalls über den Touchscreen können Sie die Video-Aufzeichnung starten und stoppen. Auch das funktionierte problemlos. Wobei die Kamera standardmäßig so eingestellt ist, dass sie automatisch mit der Aufzeichnung beginnt, sobald sie mit Strom versorgt wird. In der Regel ist das der Fall, wenn die Zündung des Fahrzeugs eingeschaltet wird; bei einigen Fahrzeugen wie dem VW Bus liefert die 12-Volt-Steckdose immer Strom, so dass die Kamera ebenfalls immer aufzeichnet, sobald sie eingesteckt ist.
Die Bedienung der Kamera funktioniert allerdings nicht in allen Bereichen einwandfrei. Die Kamera hängt sich zum Beispiel immer wieder auf, wenn wir die aufgenommenen Videos direkt über den Playback-Mode des Touchscreens anzeigen lassen wollen. Sie muss dann über den Resetknopf neu gestartet werden. Der Ein- und Ausschaltknopf wiederum schaltet nur aus, aber nicht mehr ein – das Einschalten geht dann nur noch über einen Druck auf den Reset-Button. Obwohl die aktuelle Firmware-Version installiert ist. Wie ein Blick auf die Anwenderberichte auf Amazon zeigt, haben auch andere Nutzer dieses Einfrier-Problem, das sich nur via Reset-Button beheben lässt.
Der Bildschirm der Kamera lässt sich so konfigurieren, dass er sich nach wenigen Sekunden Betrieb ausschaltet. Die Kamera zeichnet aber weiter auf. Dadurch fällt die Kamera anderen Verkehrsteilnehmern wenig auf. Sobald man auf den Touchscreen tippt, schaltet sich der Bildschirm wieder ein.
Die Kamera wird im Betrieb unangenehm heiß.
Nextbase 422GW bei Saturn kaufen
Nextbase 422GW bei Media Markt kaufen
Nextbase 422GW bei Amazon kaufen
Nextbase 312GW im Test: Dashcam mit Full-HD, WLAN & App fürs Auto
Die besten Dashcams für Ihr Auto – Kaufberatung und Tests
Garmin Dashcam 55 im Test: Dashcam mit Zeitraffer und Radarwarner
Mirror von Nextbase im Test: Gut getarnte Dashcam für den Auto-Rückspiegel