Wie das Branchenmagazin medienkorrespondenz berichtet sollen ARD, ZDF und Deutschlandradio bei der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) für die ab Januar 2021 beginnende neue vierjährige Rundfunkbeitragsperiode „einen ungedeckten Finanzbedarf in Höhe von insgesamt 3 Mrd Euro geltend gemacht“ haben. Die öffentlich-rechtlichen Sender benötigen ihrer Meinung nach also 3 Milliarden Euro zusätzlich zu dem Geld, dass sie auf Basis des derzeitigen Rundfunkbeitrags von 17,50 Euro pro Monat pro Haushalt ohnehin bereits erhalten. Das kann nur eines bedeuten: Der monatliche Rundfunkbeitrag muss steigen.
Drei Milliarden zusätzlich in vier Jahren bedeutet 750 Millionen Euro zusätzlich pro Jahr (3 Milliarden geteilt durch 4 Jahre). Laut medienkorrespondenz würde sich daraus eine Erhöhung des monatlichen Rundfunkbeitrags pro Haushalt um rund 1,70 Euro ergeben. Von den drei Milliarden würden auf die neun ARD-Anstalten 1,84 Milliarden Euro, auf das ZDF 1,06 Milliarden und auf das Deutschlandradio 104 Millionen Euro entfallen.
Ob alle deutschen Haushalte ab 2021 tatsächlich pro Monat 1,70 Euro mehr Rundfunkbeitrag zahlen müssen – also 19,20 Euro statt jetzt 17,50 Euro pro Monat – ist aber noch völlig offen. Denn die finale Summe legt die KEF fest. Laut medienkorrespondenz dürfte die KEF den angeforderten Betrag wie schon bei den letzten Bedarfsanmeldungen wieder reduzieren. Derzeit überprüft die KEF die von den Sendern vorgelegten Daten insbesondere auf Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit.
Die KEF legt dann ihre Empfehlung für die Vierjahresperiode 2021 bis 2024 den Bundesländern und den Sendeanstalten vor. Diese können dazu ihre Stellungnahmen abgeben. Danach veröffentlicht die KEF ihren Bericht und die Ministerpräsidenten und die Landtage stimmen darüber ab.
Natürlich wissen die öffentlich-rechtlichen Sender, dass jeder Erhöhung des Rundfunkbeitrags in der Öffentlichkeit für Unmut sorgt. Um solche Diskussionen zu vermeiden, hätten es ARD, ZDF und Deutschlandradio laut medienkorrespondenz bewusst vermieden in der Öffentlichkeit konkrete Beträge für den monatlichen Rundfunkbeitrag in der nächsten Vierjahresperiode 2021 bis 2024 zu nennen.
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