Galten Gaming-Notebooks vor wenigen Jahren noch als schwergewichtige Exoten, hat sich mittlerweile sehr viel getan. Sie müssen nicht länger deutliche Leistungseinbußen im Vergleich zu einem Desktop-PC akzeptieren, und auch die Portabilität hat stark zugenommen. Damit Sie bei der aktuellen Angebotsfülle an Gaming-Laptops nicht den Überblick verlieren, haben wir für Sie die wichtigsten Tipps zusammengefasst.
1. Der ideale Bildschirm: 144-Hz-Display oder doch lieber UHD
Wenn Sie sich einen Gaming-Laptop kaufen, ist eine der wichtigsten Entscheidungen, die Sie treffen müssen, die Frage nach der Bildschirmgröße. Denn haben Sie einmal einen Laptop gekauft, müssen Sie damit klarkommen, bis das Gerät ausgedient hat. Natürlich können Sie auch einen externen Monitor anstecken – aber halt nur zuhause und nicht unterwegs.
1.1 Bildschirmgröße: 15 oder 17 Zoll
Die Größe des Bildschirms gibt im Allgemeinen auch die Größe des Laptops vor und damit zusammenhängend das Gewicht. Sie können zum Beispiel aktuell keinen Gaming-Laptop mit 17-Zoll-Display kaufen, der nur zwei Kilogramm wiegt. Das heißt, Sie müssen sich vor dem Kauf entscheiden, ob Sie bereit dafür sind, das Zusatzgewicht im Gegenzug zu einer größeren Bildschirmfläche in Kauf zu nehmen. Wenn der Laptop Ihr einziger Gaming-PC ist, ist ein 17-Zöller wahrscheinlich besser. Das hängt allerdings sehr stark von den persönlichen Präferenzen ab.
1.2 Bildschirmauflösung
Das Trendwort heutzutage ist „4K“. Die UHD-Auflüsung liefert eine schärfere Bilddarstellung, aber dennoch heißt das nicht, dass es für jeden das Richtige ist. Tatsächlich ist es für die meisten Personen kein Must-have. Während Fotos schärfer aussehen, sieht alles andere, das nicht die native Auflösung von 3840×2160 Pixeln ausnutzt, verwaschen aus. Das heißt, dass alle Spiele, die Sie auf eine niedrigere Auflösung als 4K einstellen, nicht annäherungsweise so scharf aussehen.
Die besten Full-HD-Gaming-Monitore
Für solch eine hohe Auflösung müssen Sie jedoch die Grafikleistung Ihres Laptops exponentiell steigern – dazu müssen Sie natürlich auch deutlich tiefer in die Tasche greifen. Wenn Sie Spiele in Full-HD-Auflösung ausführen müssen, weil Ihre GPU keine 60 Bilder pro Sekunde (fps) in 4k darstellen kann, ist die hohe Auflösung umsonst. Für die meisten Spieler ist eine Auflösung von 1920 x 1080 oder 2560 x 1440 Bildpunkten deshalb die deutlich bessere Wahl. Leider sind jedoch die Gaming-Notebooks mit der neuen Turing-Generation von Nvidia nur in Full-HD- oder UHD-Auflösung erhältlich.
1.3 IPS, TN, VA oder OLED
Der verwendete Panel-Typ ist ein weiteres Schlüsselelement. IPS Displays (in-plane switching) besitzen normalerweise eine deutlich höhere Farbgenauigkeit und eine sehr gute seitliche Blickwinkelstabilität, haben aber auch eine längere Reaktionszeit, was zu Unschärfe führen kann. TN (twisted neummatic) Panel haben auf der anderen Seite eine deutlich höhere Bildwiederholrate und kürzere Reaktionszeiten, zeigen aber oftmals eine leicht verwasche Bilddarstellung. Eine Mittelweg-Technik, die immer öfter auftritt, ist VA (vertical alignment). VA wird umgangssprachlich auch als „wide viewing angle” bezeichnet. Nach unserer Erfahrung schwankt die Skala der Bildqualität von VA-Panels: Von “so schlecht wie TN” bis “fast genauso gut wie IPS” kann alles dabei sein.
Generell lässt sich sagen: Legen Sie viel Wert auf Farbgenauigkeit, dann greifen Sie zu IPS. Wenn Sie kurze Reaktionszeiten für den Gaming-Bereich wollen, nehmen Sie ein TN-Panel. Auf Grund der Varianz bei VA empfehlen wir Ihnen hier, die Testberichte und Nutzererfahrungen von den jeweiligen Geräten zu lesen.
Die besten WQHD-Gaming-Monitore
Eine Sonderstellung nehmen Panels mit OLED-Technik (organic light emitting diode) ein. OLED-Panels sind seit Jahren schon in Smartphones erhältlich, finden seit kurzem aber auch Einsatz in den größeren Bildschirmen von Laptops. IPS, TN und VA setzen alle auf LEDs hinter dem Bildschirm oder entlang der Kanten. „Schwarz“ wird durch einen Verschluss-ähnlichen Mechanismus dargestellt, welcher das Licht am Durchscheinen hindert. Wie Sie sich bestimmt vorstellen können, dringt ein Teil des Lichts oftmals trotzdem durch und aus dem Schwarz wird ein Grau. OLED-Panels auf der anderen Seite verlassen sich nicht auf Kanten- oder Hintergrundbeleuchtung, sondern jeder Pixel generiert sein eigenes Licht. Um schwarz darzustellen, wird der Pixel einfach ausgeschaltet. Das führt zu absolut atemberaubenden Kontrasten und lebhaften Farben. OLEDs verfügen außerdem über sehr schnelle Reaktionszeiten. Die negativen Eigenschaften sind die kleinere Bildschirmgröße, die hohen Kosten und die mangelnde Unterstützung für variable Wiederholungsraten.
1.4 G-Sync oder FreeSync mit bis zu 240 Hertz
Wir haben diesen Abschnitt zwar G-Sync und FreeSync genannt, aber Tatsache ist, dass leistungsfähige Gaming-Laptops ausschließlich auf GeForce-GPUs basieren. Und das heißt, es ist eine G-Sync-Welt. Kurz zusammengefasst, NVIDIAs und AMDs jeweilige Technologien für eine variable Bildwiederholfrequenz synchronisieren Monitor und Grafikkarte, um das sogenannte Screen-Tearing deutlich zu reduzieren. Anpassbare Bildwiederholraten machen Ihre Spieleerfahrung bei FPS-Werten unter 60 deutlich ruckelfreier für Ihre Augen als ein Bildschirm ohne. Noch wichtiger ist diese Technologie bei kompetitiven Spielern, speziell in den Bereichen MOBA, Mehrspieler-Shooter oder Battle-Royal. In diesen Genres entscheiden oft Millisekunden über Sieg oder Niederlage und dementsprechend ist eine flüssige Bildwiedergabe enorm wichtig.

©Nvidia
Die ersten Laptops mit einer variablem Bildwiederholfrequenz haben nur 75 Hz unterstützt, was nur minimal besser ist als der Standard von 60 Hz. In letzter Zeit sind jedoch immer mehr Laptops mit 120 Hz und mehr auf der Bildfläche erschienen. Sogar 144 Hz oder gar 240 Hz sind keine Seltenheit. Je höher die Bildwiederholrate, desto flüssiger und schärfer ist das Gaming-Erlebnis. Es hilft sogar, die täglich anfallenden Aufgaben flüssiger darzustellen, etwa das Scrollen im Browser oder in einem Word-Dokument. Um solch hohe Bildwiederholungsraten zu erhalten, ist eine potente Grafikkarte Grundvoraussetzung.
2. So wählen Sie die richtige GPU für Ihren Gaming-Laptop aus
Die mit Abstand wichtigste Hardware für einen Gaming-Laptop ist unweigerlich die Grafikkarte. Für AMD Fans sieht die Situation aktuell leider sehr trostlos aus: Nvidia dominiert den Markt. Die schwierigste Entscheidung betrifft die Frage, wie viel Grafikleistung Sie überhaupt benötigen. Spielen Sie häufig leistungshungrige Games und legen Sie Wert auf einen hohen Detailgrad sowie eine hohe Bildwiederholrate, sollten Sie einen Großteil Ihres Budgets für die Grafikkarte einplanen. Außerdem steigt mit der Leistung auch der Kühlaufwand für die Grafikkarte und damit auch das Gesamtgewicht des Laptops.

©Nvidia
2.1 Der Einsteigerbereich
Die GTX 1650 ist eine gute GPU für Full HD, wenn Sie auf die höchsten Grafikeinstellungen verzichten können. In den meisten Spielen sind mittlere bis hohe Settings möglich, nur in den seltensten Fällen erreichen Sie keine flüssigen 60 fps. Gehen Sie eine Leistungsstufe nach oben zur GTX 1660 Ti, erwarten Sie in fast allen Spielen Ultra-Einstellungen bei 1080p. Ausnahmen bilden Grafik-Blockbuster wie Anno 1800, Metro Exodus oder Assassin’s Creed Odyssey. Im MOBA- und Battle-Royale-Bereich erhalten Sie bereits mit diesen Grafikkarten dreistellige fps-Zahlen bei hohen Einstellungen.
Preisgünstige Gaming-Notebooks
2.2 Die Mittelklasse
Die RTX 2060 stellt, wie der Name schon sagt, den Einstieg in Nvidias Raytracing-Welt dar. Mit einer circa zehn bis 15 Prozent höheren Leistung als eine GTX 1660 Ti ermöglicht die Karte bereits flüssiges Gaming in der WQHD-Auflösung. Wie schon oben erwähnt, sind jedoch aktuell leider keine Laptops mit dieser Auflösung (und Turing-GPU) erhältlich. Der Fokus liegt auf höheren Bildwiederholungsraten von 120 Hz respektive 144 Hz bei 1920 x 1080 Pixeln. In nicht so fordernden Spielen wird diese FPS-Zahl von der RTX 2060 auch durchgehend bei sehr hohen Grafikeinstellungen erreicht. In kompetitiven Spielen wie Fortnite, PUBG, Overwatch oder Battlefield V liegt die FPS-Rate zwischen 100 und 130 in Ultra-Details.
2.3 Die Oberklasse
Den Einstieg in die UHD-Welt ermöglicht die Oberklassengrafikkarte RTX 2070. Hierfür müssen Sie die Grafikeinstellungen allerdings teilweise noch deutlich zurückschrauben, um flüssige 60 fps zu erhalten. Für den Full-HD-Bereich ist die Karte jedoch schon fast überdimensioniert, die meisten grafikintensiven Spielen kratzen bei maximalen Einstellungen an der 100-FPS-Marke. Uns sind aktuell mit Anno 1800 und Metro Exodus nur zwei Spiele bekannt, die bei Ultra-Presets keine 60 Bilder/s erreichen. Kompetitive Spieler dürfen sich in den erwähnten Spielen über 144 Hz freuen. Das Topmodell, die RTX 2080, verfügt noch einmal über durchschnittlich 15 bis 20 Prozent Mehrleistung, um schließlich jeden Gamertraum zu erfüllen, vollkommen egal, ob Sie im High-FPS-Bereich oder in 4K zu Hause sind.
2.4 Die Kühlung spielt eine wichtige Rolle
Je nach verbauter Kühlung des Herstellers, oftmals im direkten Zusammenhang mit der Dicke des Notebooks, variiert die Grafikleistung teils stark. Eine schwächere Kühlung führt dazu, dass der Grafikchip bei andauernder Last niedriger takten muss, um eine bestimmte Temperaturgrenze nicht zu überschreiten. Im Normalfall legen die Laptop-Hersteller auch eine maximale Stromaufnahme fest, welche die GPU ausreizen darf. Die Leistungsunterschiede sind hier teils so stark, dass eine sehr gut gekühlte RTX 2070 leistungsmäßig nur knapp hinter einer schlecht gekühlten RTX 2080 landet. Der Käufer der RTX 2080 erhält also nicht die Leistung, die er auf Grund der technischen Spezifikation erreichen sollte. Für solche Fälle hat Nvidia Grafikchips mit dem Zusatz Max-Q eingeführt.

©Acer
2.5 Was bedeutet Nvidia Max-Q?
Eine weitere Schwierigkeit, die Sie bei der Auswahl der GPU beachteten müssen, ist Nvidias “Max-Q” genannte Technologie. Zyniker werden sagen, das ist Nvidias Weg, um ein Produkt, das leistungsmäßig einer RTX „2075“ entspricht, als „GeForce RTX 2080 Max-Q“ zu vermarkten. Besonders die Laptop-Hersteller sehen darin jedoch eine Chance, noch dünnere und leichtere Produkte herzustellen. Zusammengefasst hat Nvidia einfach jeden Grafikchip hergenommen und die Taktraten verringert, damit er weniger Strom verbraucht und somit weniger Wärme erzeugt. Aus der aktuellen Generation ist jeder Grafikchip mit Ausnahme der GTX 1660 Ti auch in der Max-Q-Ausführung erhältlich. Abgesehen von den Taktraten verfügen die Grafikchips aber über exakt die gleiche Menge an RAM, die gleiche Bandbreite und die gleiche Anzahl an CUDA-Cores.
In den Grafiktests führt das eben dazu, dass sich eine RTX 2080 Max-Q leistungsmäßig zwischen der RTX 2080 und der RTX 2070 wiederfindet. Tatsächlich können Sie also eher die Leistung einer RTX „2075“ respektive RTX „2070 Ti“ erwarten. Gleiches gilt für alle anderen Grafikchips der Turing-Architektur mit Max-Q-Technologie. Wenn Sie also auf der Suche nach der maximalen Performance sind und Gewicht und Größe des Geräts vernachlässigen können, dann greifen Sie zu einer GPU ohne Max-Q. Legen Sie jedoch viel Wert auf ein dünnes Gehäuse und wenig Gewicht, dann schauen Sie sich besser nach einem Gerät mit Max-Q-Technologie um. Aber denken Sie daran, die Leistung fällt in diesem Fall etwas geringer aus.
2.6 Nvidia GeForce RTX: Raytracing und DLSS
Mit der letzten Grafikgeneration geht Nvidia einen gewagten Weg und führt auf den Grafikchips sogenannte RT-Kerne (Raytracing-Cores) und Tensor Cores ein. Erkennbar ist das an der Änderung der Namensgebung von GTX hin zu RTX. Dementsprechend verfügen auch nur die RTX 2060, die RTX 2070 und die RTX 2080 (alle auch mit Max-Q) über die neuen Technologien. Die RT-Kerne sind dafür zuständig, das physikalische Verhalten von Licht in Echtzeit zu simulieren, um so eine noch realistischere Darstellung in Computerspielen zu ermöglichen. Die Deep-Learning-Super-Sampling-Technologie (DLSS) nutzt künstliche Intelligenz, um schärfere Bilder zu liefern, indem sie den Grafikprozessor trainiert. Besonders die Kantenglättung erfolgt dadurch schneller und exakter.
Tatsächlich ist die Einführung beider Technologien jedoch sehr ernüchternd gewesen: Nur wenige Spiele unterstützen die neuen Techniken und Echtzeit-Raytracing kostet viel Leistung, die zu Lasten der Bildraten geht. Mittlerweile beläuft sich die Liste der unterstützten Spiele auf circa 20 Titel – und die Leistung hat durch diverse Updates stark zugenommen. Bis die neuen Technologien mit der nächsten Konsolengeneration vermutlich plattformübergreifend verfügbar sein werden, bleibt Raytracing und auch DLSS jedoch nur ein nettes Gimmick.
3. So wählen Sie die richtige CPU für Ihren Gaming-Laptop aus
Auch wenn es mittlerweile wieder einen richtigen Konkurrenzkampf zwischen AMD und Intel im Desktopbereich gibt, gehört der Gaming-Laptop-Bereich nach wie vor fast vollständig Intel. Technisch gesehen ist das nicht nachvollziehbar, weil AMD mit den mobilen Ryzen-3000-CPUs in Sachen Leistung/Watt vergleichbare Intel-CPUs überflügelt. Zudem bieten die neuen Ryzen-Modelle auch genügend Rechenleistung fürs mobile Gaming. De facto beschränkt sich die Auswahl an Gaming-Notebooks mit AMD-CPUs derzeit (noch) auf sehr wenige Modelle.
Bei der CPU sollten Sie folgende Kriterien berücksichtigen: Zur Auswahl stehen bei Intel Prozessoren mit vier, sechs und acht Kernen. Bei der neunten Generation von Intel ist die Anzahl der Kerne wie folgt identifizierbar: i5 = Quad-Core, i7 = Hexa-Core und i9 = Octa-Core. AMD setzt weiterhin nur auf Quad-Cores im mobilen Bereich. Über Simultaneous Multithreading (SMT) verfügen alle mobilen Prozessoren – ein CPU-Kern teilt sich bei dieser Technik in zwei virtuelle Cores auf und kann so die Prozessorauslastung insgesamt verbessern.
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Aktuell sind die meisten Spiele für Quad-Cores (mit acht virtuellen CPU-Kernen) optimiert. Zukunstsicher sind hingegen Notebook-CPUs mit sechs oder acht Kernen, weil spätestens mit dem Start der nächsten Konsolengeneration 2020 viele Spieleentwickler zunehmend mehr als acht virtuellen CPU-Kerne unterstützen dürften.

©Intel
Blöd für preisbewussten Käufer: Laptop-Hersteller konfigurieren meistens keine High-End-Grafikkarte mit einem Low-End-Prozessor. Stattdessen werden normalerweise Midrange-CPUs mit Midrange-GPUs konfiguriert. In Deutschland sind tatsächlich nur drei Prozessoren der aktuellen neunten Generation “Coffee Lake H” zur Auswahl, aus jeder Preisklasse einer: der Core i5-9300H, der Core i7-9750H und der Core i9-9980H. Aus der Preis-Leistung-Sicht macht vor allem der Core i7-9750H Sinn. Stand heute sparen Sie sich beim Core i5-9300H nur 100 Euro ein – und der günstigste Laptop mit Core i9-9980H kostet gleich das doppelte vom günstigsten Laptop mit Core i7-9750H.
AMDs derzeit stärkste Mobile-CPU, der Ryzen 7 3750H, ist nur etwas langsamer als der Core i5-9300H von Intel. Der Verbrauch liegt dabei allerdings um 10 Watt niedriger. Da die CPU erst seit kurzem auf dem Markt ist, sind bisher nur wenige Laptops mit dedizierter Grafik erhältlich. Das bessere Verhältnis aus Preis und Leistung bietet jedoch der kleinere Bruder, der Ryzen 5 3550H. Dieser stellt den Einstieg in die Welt der Gaming-Laptops dar.
4. So viel Arbeitsspeicher braucht ein Gaming-Laptop
Notebook-Hersteller ködern potentielle Kunden mit viel Arbeitsspeicher. Es ist nicht schwer, Gaming-Laptops mit „aufgewerteten“ Konfiguration zu finden, die von 16 GB oder 32 GB RAM reichen. Auch wenn es beim Gaming wichtig ist, eine ausreichende Menge an Arbeitsspeicher zur Verfügung zu haben, schaffen es heutige Spiele selten, 16 GB voll auszunutzen. Viele Spiele laufen sogar mit 8 GB noch vollkommen flüssig. Alles über 16 GB (unsere Empfehlung) ist im Normalfall nur hinausgeworfenes Geld. Das hängt selbstverständlich stark von den Anwendungen ab, die Sie gleichzeitig im Hintergrund ausführen wollen.

©G.Skill
Neben der Speichermenge spielen noch ein paar andere Faktoren eine mehr oder weniger wichtige Rolle: Die Anzahl der verbauten Speicherriegel und die Taktfrequenz. Alle Noteboook-CPUs können zwei Speicherriegel parallel ansteuern. Das erhöht den Datendurchsatz. Allerdings verbauen viele Hersteller in Notebooks nur ein Speichermodul, verschenken also Leistung. Der reale Leistungszuwachs hängt sehr stark von der ausgeführten Anwendung ab, liegt bei Spielen aber meistens zwischen 25 und 35 Prozent. Wenn Sie die integrierte Grafikeinheit Ihres Prozessors verwenden, dann ist die Auswirkung von einem Dual-Channel-Betrieb noch deutlich größer. Diese verfügt nämlich über keinen eigenen Grafikspeicher und nutzt dafür Teile des Arbeitsspeichers.
Die Arbeitsspeichergeschwindigkeit richtet sich vor allem nach dem verbauten Prozessor. Die Hersteller der CPUs legen nämlich eine maximal unterstützte RAM-Taktrate fest, um eine höchstmögliche Stabilität zu gewährleisten. Tatsächlich spielt die Geschwindigkeit eine eher geringe Rolle, denn der Leistungszuwachs von 2133 MHz auf 2400 MHz oder sogar auf 2666 MHz liegt bei den meisten Anwendungen im besten Fall nur im einstelligen Prozentbereich.
5. Festplatte: SSD & HDD im optimalen Zusammenspiel
Spiele sollten Sie auf einer SSD installieren. Sie profitieren von deutlich kürzeren Wartezeiten bei Spielstart und Level-Wechsel. Abgesehen davon haben unsere Tests ergeben, dass es keinen großen Unterschied macht, ob es sich hierbei um eine extrem schnelle NVMe-SSD oder um eine langsame SATA-SSD handelt. Was heutzutage deutlich wichtiger als das verwendete Interface der SSD ist, ist die Speicherkapazität. Durch Spiele, die derzeit 50 GB oftmals überschreiten und sogar an der 100 GB Grenze kratzen, ist eine SSD mit 256 GB nach nur wenigen installierten Spielen voll.
Greifen Sie also entweder gleich zu einer SSD mit 512 GB Speicher, besser sogar 1 TB. Günstiger fahren Sie mit einer zusätzlichen HDD. Dank des M.2-Steckkartenformats für SSDs ist bei modernen Notebooks meist der 2,5-Zoll-Festplattenschacht benutzbar für eine weitere SSD oder eine HDD mit viel Platz – zum Beispiel für ein Backup Ihrer Steam-Bibliothek.

©Samsung
6. Keyboard und Trackpad
Ein neuer Trend bei Gaming-Laptops ist das neben der Tastatur platzierte Trackpad, welches für Gaming deutlich dienlicher ist als ein mittig platziertes Trackpad. Das Konzept klingt ganz nett, aber jeder richtige PC-Gamer nutzt sowieso eine Maus anstatt des Trackpads. Und störend ist diese Umplatzierung des Trackpads vor allem dann, wenn Sie es für Nicht-Gaming-Aufgaben einsetzen wollen.

©ASUS
Was Tastaturen betrifft, ist das wichtigste Gaming-Feature das sogenannte N-Key-Rollover. Das bedeutet, dass die Tastatur jeden Tastendruck getrennt ausliest. Wenn Sie wollen, können Sie 20 Tasten (oder mehr) gleichzeitig drücken und die Tastatur registriert alle, weil jede Taste einzeln angesteuert ist. Das klingt zwar jetzt vielleicht übertrieben, aber Tastaturen, denen dieses Feature fehlt, können Tastenanschläge verpassen, was nicht nur das Gameplay zerstört, sondern auch im alltäglichen Gebrauch störend ist. Jeder, der einmal mit Adobe Produkten gearbeitet hat, welche für Tastendruckzuweisungen teilweise drei gedrückte Tasten gleichzeitig benötigen, mag schon einmal an die Grenzen von einer Tastatur ohne N-Key-Rollover gestoßen sein.
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Andere Auswahlkriterien sind die Hintergrundbeleuchtung (welche zwar Atmosphäre hinzufügt, aber für das Gameplay keinen Mehrwert bringt) und mechanische Tasten gegenüber Rubber-Dome. Mechanische Schalter sind zwar hervorragend, allerdings auf Grund des benötigten Platzes nur bei einer kleinen Auswahl an Laptops verfügbar, die meistens sehr schwer sind.
7. Support von externen Grafikkarten
Einer der letzten Punkte, über den Sie sich Gedanken machen sollten, ist die Unterstützung einer externen Grafikkarte (eGPU) an Ihrem Laptop. Mittlerweile gibt es schon deutlich über 20 verschiedene Modelle von diversen Herstellern, aber alle haben eine Gemeinsamkeit: der benötigte Thunderbolt-Anschluss. Circa jeder zweite Gaming-Laptop verfügt heutzutage jedoch über Thunderbolt 3. Eine ePU ermöglicht es Ihnen, eine leistungsstarke diskrete Grafikkarte via Kabel an Ihren Laptop anzuschließen, um mehr Grafikpower zu erhalten. Die eGPUs sind dabei wahlweise mit vorinstallierter Grafikkarte oder ohne als auch mit unterschiedlich starken Netzteilen verfügbar. Auch wenn das Hauptpublikum von eGPUs Laptops ohne dedizierten Grafikchip sind, können Sie so auch Ihren alten Gaming-Laptop grafiktechnisch wieder auf den neuesten Stand bringen.

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8. Batterielaufzeit
Der letzte Punkt ist die Batterielaufzeit. Das wichtigste vorneweg: Speziell beim Gaming können Sie keine guten Laufzeiten erwarten. Sobald Sie ein Spiel und damit den dedizierten Grafikchip starten, dürfen Sie nur noch mit einer Akkulaufzeit von 60 bis 90 Minuten rechnen. In machen Fällen sogar noch deutlich weniger. Der einzige Grund, um die Batterielaufzeit bei einem Gaming-Notebook zu berücksichtigen: Sie planen, das Gerät auch für andere Aufgaben kabellos zu verwenden. In dieser Hinsicht erwarten Sie ganz unterschiedliche Werte, die von fünf Stunden bis hin zu über zehn Stunden reichen.
Als Grundlage für diesen Ratgeber dient ” Best gaming laptops: Know what to look for and which models rate highest ” von unseren amerikanischen Kollegen der PCWorld.