Wer sich um die PC-Probleme seiner Eltern, Freunde oder Bekannten kümmern muss, der kommt um Teamviewer nicht herum. Denn das Programm verbindet Ihren PC schnell und einfach mit dem anderen Rechner, egal, wo dieser steht. Voraussetzung ist lediglich, dass auf beiden Geräten Teamviewer installiert ist. Ihr PC fungiert dann als Client, der andere PC als Host.
Doch nicht nur zwei PCs lassen sich zwecks Wartungsarbeiten oder Fernsteuerung verbinden. Mit Teamviewer können Sie auch mit Ihrem Smartphone oder Tablet auf einen entfernten PC zugreifen. Ob dies aufgrund der Bildschirmgröße Sinn macht, müssen Sie jedoch selbst entscheiden.
Siehe auch: PC aus der Ferne via LAN & WAN aufwecken
Verbindung herstellen mit Software und App

Die Voraussetzung für eine Teamviewer-Verbindung ist, dass alle beteiligten Parteien die Software installiert haben. Für Smartphones oder Tablets holen Sie sich die App aus dem Google Play Store .
Damit die Verbindung via Teamviewer klappt, müssen die Software auf dem Host-PC und die App auf dem Client-Mobilgerät aktiv laufen. Die Startseite der PC-Software besteht aus der Navigationsleiste links und zwei Fensterbereichen, von denen der linke entscheidend ist: Hier finden Sie die ID und das Passwort, welche Sie in der App eingeben müssen, um die Verbindung zu aktivieren.

Die entsprechenden Eingabefelder finden Sie in der App auf der Seite „Verbinden“. Hier tippen Sie zuerst die Host-ID in das Feld „Partner-ID“ ein, und anschließend wählen Sie die Schaltfläche „Fernsteuerung“. Sie werden nun um eine Authentifizierung gebeten, welche Sie mit dem Host-Passwort durchführen. Bestätigen Sie mit „OK“, so erscheint der Bildschirm des Host-PCs auf Ihrem Mobilgerät.

Tipp: Falls Sie häufiger auf denselben PC zugreifen müssen, empfiehlt es sich, ein Konto bei Teamviewer anzulegen. Sie finden diese Option im PC-Programm und in der App jeweils unter dem Reiter, der mit einem Adressbuchsymbol gekennzeichnet ist. Ist der Vorgang abgeschlossen, können Sie sich künftig einfach mit Mailadresse und Passwort am Host-Rechner anmelden. Dieser muss jedoch ebenfalls Teamviewer laufen haben.
Relevant: So klappt die Fernwartung mit Teamviewer
Bedienung per Host-Mauszeiger
Haben Sie die Verbindung zwischen Ihrem Smartphone und dem Host-PC hergestellt, können Sie den Rechner über das Touchdisplay des Mobilgeräts bedienen. Eine nützliche Hilfefunktion, die Sie über die drei Punkte rechts oben aufrufen, erklärt Ihnen die wichtigsten Gesten: Sie bewegen den Mauszeiger mit dem Finger, Tippen entspricht dabei Klicken, zweimal Tippen dem Doppelklick. Zum Scrollen fahren Sie mit dem Finger nach oben oder unten beziehungsweise rechts oder links. Achten Sie hier darauf, dass sich der Mauszeiger im Dokument befindet, da „Scrollen“ in diesem Fall bedeutet, dass Sie den Cursor bewegen. Will heißen: Zum Nach-unten-Scrollen streichen Sie mit dem Finger nach oben, zum Rechts-Scrollen nach links.

Sind am Host-PC zwei Bildschirme angeschlossen, wechseln Sie in der App über das Symbol mit den beiden Displays in der Bedienleiste zwischen den Ansichten hin und her. Ebenfalls über die Bedienleiste können Sie die Bildschirmtastatur einblenden. Hinter dem Schraubenschlüssel verstecken sich wichtige Aktionen, mit denen Sie etwa den Host-PC neu starten oder sperren können. Die Windows-Taste verbirgt wichtige Shortcuts, etwa zum Startmenü oder zu den Apps des PCs. Das Zahnrad öffnet die App-Einstellungen, über das Pfeilsymbol blenden Sie die Bedienzeile aus.
Fazit
Teamviewer ist auch auf dem Mobilgerät die Lösung, wenn es darum geht, aus der Ferne auf einen PC zuzugreifen. Allerdings ist die Bedienfreundlichkeit stark von der Displaygröße des Clients abhängig: So macht der Einsatz auf einem Tablet zwar den meisten Sinn. Im Notfall kann man das Tool aber auch auf dem Smartphone bedienen.
Hilfe abseits vom PC
Mit Teamviewer Pilot können Sie auch anderen Menschen in misslichen Situationen außer bei PC-Problemen helfen. Die App nutzt Googles ARCore-Plattform, dank der Sie den Hilfesuchenden per Augmented Reality Hinweise und Hilfestellungen auf deren Smartphone einblenden können (Bild). Auf diese Weise lassen sich Reparaturen, Einbauarbeiten u.Ä. durchführen, was nicht nur für Servicetechniker nützlich sein kann, die so nicht mehr vor Ort sein müssen. Echtzeit-Streaming an den Helfenden ist mit 256-Bit-AES-Verschlüsselung möglich, und auch HD-Voice-over-IP lässt sich nutzen.

©Teamviewer
Ganz ohne Nachteile ist die App allerdings nicht. So müssen alle verbundenen Geräte die ARCore-Plattform unterstützen (eine Liste finden Sie hier ). Und obwohl Sie Teamviewer Pilot in einer abgespeckten Version kostenlos ausprobieren dürfen, macht die App erst in der Vollversion mit zusätzlichen Funktionen wie 3D-Markierungen und unbegrenzten Sitzungen so richtig Sinn. Und die ist recht teuer, denn obwohl die monatlichen Kosten nur 24,90 Euro betragen, werden diese nur einmal im Jahr abgerechnet – was dann gleich mit 298,80 Euro zu Buche schlägt.