Windows Insider dürfen seit einigen Wochen bereits den neuen Browser Edge testen, der die Open-Source-Browser-Engine Chromium verwendet. Microsoft hatte im Dezember 2018 angekündigt, dass Edge künftig nicht mehr die selbst entwickelte Browser-Engine EdgeHTML verwenden wird, sondern Chromium zum Einsatz kommen wird, also die Browser-Engine, die bereits Googles Chrome und viele weitere Browser verwenden.
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Immer wieder werden Edge für Insider seit dem neue Funktionen hinzugefügt. Auf der am Montag in Seattle gestarteten Entwickler-Messe BUILD 2019 (6.5. – 8.5.2019) wurden gleich mehrere weitere Neuerungen vorgestellt. Wichtigste neue Funktionen: Edge erhält einen IE-Modus.
Der IE-Modus richtet sich laut Angaben von Microsoft an die mehr als 60 Prozent von Unternehmen, die heutzutage mehrere Browser verwenden müssen. Alte Web-Applikationen wurden seinerzeit für den Internet Explorer entwickelt und müssen auch heutzutage noch funktionieren. Davon hängt oft ab, ob ein Unternehmen bereit ist, von einem älteren Betriebssystem zu Windows 10 zu wechseln.
Der IE-Modus in Edge kann diese Entscheidung erleichtern: In Microsoft Edge kann ein Tab geöffnet werden, in dem der Internet Explorer läuft. Damit sind auch alle Internet-Explorer-basierten Anwendungen im modernen Edge-Browser verwendbar.
Außerdem kündigt Microsoft für Edge auch neue Datenschutz-Tools an: Die zusätzlichen Tools erlauben es den Anwendern. unter den drei Datenschutzstufen “uneingeschränkt”, “ausgewogen” und “strikt” auszuwählen. Je nach ausgewählter Option werden die Möglichkeiten immer weiter für Drittanbieter eingeschränkt, das Nutzungsverhalten der Anwender nachzuvollziehen. Dadurch erhalten die Anwender mehr Kontrolle und Transparenz bei der Nutzung von Edge.

In einer Live-Demo wurden wir auch neugierig auf die Edge-Neuerung “Sammlungen”: Diese Funktion erlaubt es Anwendern Inhalte aus Websites effizienter zu sammeln, zu organisieren, zu teilen und zu exportieren. Hinzu kommt eine Office-Integration. Informationen zu einem Produkt lassen sich in einer solchen “Sammlung” über mehrere Websites hinweg an einem Ort sammeln. Diese gesammelten Informationen können dann anschließend beispielsweise in ein Word-Dokument oder in eine Excel-Tabelle exportiert oder an einen Bekannten oder Kollegen per Mail gesendet werden. Dabei werde auch alle HTML-Formatierungen entfernt.
Microsoft will auch die Web-Kompatibilität für Edge-Nutzer weeiter verbessern. Außerdem soll sichergestellt werden, dass Websites, die Entwickler für Chromium entwickelt und gestaltet haben, künftig ohne weiteren Aufwand direkt zu Microsoft Edge kompatibel sind. Der Aufwand seitens Microsoft um dies sicherzustellen dürfte nicht allzu groß sein, schließlich verwendet ja Edge die Chromium-Engine. Im Vergleich zu bisher dürfen die Web-Entwickler aber aufatmen, schließlich müssen sie ihre Websites künftig für weniger Browser-Engines optimieren.