Vor allem in Mitteleuropa prägte und prägt der VW Golf wesentlich das Straßenbild. Der Kompaktwagen aus Wolfsburg ist mit seinen über 35 Millionen Exemplaren (Stand Oktober 2019; davon 26 Millionen aus dem Werk in Wolfsburg) zwar noch nicht das meistgebaute Auto der Welt. Diesen Titel führt immer noch der Toyota Corolla (wobei man hier einschränkend sagen muss, dass Toyota den Corolla während dessen gesamter Bauzeit derart stark verändert hat, dass man kaum noch von ein einem einzigen Auto sprechen kann).
Die spannendsten Automobil-Artikel auf pcwelt.de
Die Geschichte des VW Golf in Wort und Bild
Porsche 911: Alle 8 Sportwagen-Generationen in Wort und Bild
VW Bus T1 bis T6.1: Die Geschichte des Kult-Transporters
Alle Auto-Tests der PC-WELT auf einen Blick
Auto-Test-Videos der PC-WELT: Audi, BMW, Daimler, Carplay, Tesla, Porsche, VW
Und der Golf wurde auch nie so spektakulär „Weltmeister“ als meistgebautes Auto der Welt, wie es der VW Käfer im Jahr 1972 schaffte, als der unverwüstliche Krabbler aus Wolfsburg den bis dahin führenden legendären Ford T (“Tin Lizzy”) ablöste (der Weltmeisterkäfer war übrigens ein VW 1302 – mit MacPherson-Federbein-Vorderachse und damit relativ großem Kofferraum, Schräglenker-Hinterachse, Bügeleisen-Rückleuchten, beachtlichem und recht durstigen 50 PS-Motor und Scheibenbremse vorne). Aber der Golf prägte doch das Leben einiger Generationen seit seinem Verkaufsstart 1974, war quasi namensgebend für eine eigene Autoklasse – nämlich die Kompaktklasse alias Golf-Klasse – und brachte es sogar zum Buchtitel („Generation Golf“). Und er rettete das damals kriselnde Volkswagenwerk vor dem Untergang. Grund genug für einen kompakten Rückblick auf über 35 Millionen VW Golf – vom rostanfälligen Golf I über den mit Sicherheitsassistenten vollgestopften Golf VII bis zum Golf VIII mit Alexa und Car2X.

©VW
Golf I (1974 bis 1983)
Am 29. März 1974 lief im Volkswagen Werk Wolfsburg offiziell die Produktion des VW Golf an. Damit begann die Serienproduktion des Golf I. Ab dem 8. Juli 1974 stand der Golf in den Verkaufsräumen der Volkswagen-Händler. Dort trat er die Nachfolge des VW Käfers an, den VW zuletzt mit den 1302/1303er-Modellen noch einmal aktualisiert hatte. Und am 5. August 1974 begann Volkswagen mit der Auslieferung des neuen Golf an die Kunden.
Golf I von 1974 Eckdaten:
- Aufbau: Zwei- und Viertürer mit Heckklappe
- Innenraum: Fünfsitzer, 300 Liter Kofferraum, Rückbank klappbar
- Motoren: 1,1 Liter-Vierzylinder-Benziner, 37 kW / 50 PS; 1,5 Liter-Vierzylinder-Benziner, 51 kW / 70 PS
- Antrieb: Vorderradantrieb, Viergang-Schaltgetriebe, optional Dreigang-Automatik
- Höchstgeschw.: 140 km/h (50 PS, Schaltgetriebe); 160 km/h (70 PS, Schaltgetriebe)
- Modelle: Golf und Golf L (jeweils 50 PS); Golf S und Golf LS (jeweils 70 PS)
„Alles begann 1974 mit einer Revolution“, skizziert Klaus Bischoff, Chefdesigner der Marke Volkswagen: „Der Schritt vom Käfer zum Golf war revolutionär. Mit der Umstellung vom luftgekühlten Heckmotor auf den wassergekühlten Frontmotor und vom Heck- auf den Frontantrieb entstand ein neues Fahrzeuglayout. Gestalterisch wechselten die Volkswagen-Designer – dank des legendären Entwurfs von Giorgio Giugiaro – von einer runden in eine eckige Formensprache.“

©VW
Soweit der Marketing-Text von VW. Tatsächlich stand das VW-Werk Anfang der 1970er Jahre am Abgrund. Der Käfer (Typ 1) war einfach in die Jahre gekommen und verkaufte sich mit seinem leistungsschwachen luftgekühltem Boxermotor (der in den 44- und 50-PS-Varianten auch noch recht durstig war) und seinen schlechten Kofferraumverhältnissen sowie seiner labilen Heizung zusehends schlechter. Auch die Typ 3- und Typ 4-Modelle benötigten dringend einen Nachfolger (den sie in Form des VW Passats ja dann auch bekamen).

©Volkswagen
Mit dem gründlich verbesserten VW Käfer 1302 (dem Weltmeisterkäfer) und dem 1303 (mit der gewölbten Panorama-Windschutzscheibe, für die Rudi Carrell damals Werbung machte, dem Plastikarmaturenbrett und den „Elefantenfüßen“ als Rücklichtern) gewann VW noch einmal ein paar Jahre, die es dringend für die Entwicklung des Nachfolgers benötigte. VW setzte dabei alles auf eine Karte und stellte dann 1974 mit dem Golf ein frontangetriebenes Fahrzeug mit Wasserkühlung und leicht zugänglichem Kofferraum samt Heckklappe vor. Der Entwurf wurde ein Volltreffer. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass sich der Golf I als sehr rostanfällig erwies. Mit dem GTI erfand VW 1976 zudem einen zeitlosen Sport-Klassiker , der bis heute viele Fahrer fasziniert.
Elektro-Golf I und City-Golf I CitySTROMer
Volkswagen baute ab 1976 einige Golf 1 als Elektro-Autos. Anstelle des 75-PS-Benzinmotors saß ein Gleichstrom-Elektromotor im Elektro-Golf-I, der an das serienmäßige Vierganggetriebe angeflanscht war. Ein Bordlader ermöglichte das Aufladen der aus 16 Sechs-Volt-Bleiakkus bestehenden Batterie über die normale 220-Volt-Steckdose, was etwa zwölf Stunden in Anspruch nahm.
1981 folgten der Golf I CitySTROMer und 1985 der Golf II Citystromer sowie 1993 der Golf III Citystromer. Doch diese frühen E-Golfs erreichten nie den Massenmarkt.
Bis 1983 wurden 6,99 Millionen Fahrzeuge der ersten Golf-Generation gebaut.

©VW
Golf II (1983 bis 1991)
Er war der Golf, mit dem Volkswagen Technologien wie den geregelten Katalysator (1984), das ABS (1986) und den Allradantrieb (1986) auf den Weg brachte. Darüber avancierte die Baureihe mit dieser Generation endgültig zur Ikone: „Einer der wichtigsten Momente in der Geschichte des Golf war damals die Entscheidung der Vorstände“, so Marc Lichte, leitender Volkswagen Exterieur Designer, „das Design des Golf I weiterzuentwickeln und auf der Basis seiner optischen DNA den Golf II zu konzipieren. Damit fing alles an, damit schuf Volkswagen die Basis für eine kontinuierliche Entwicklung der Baureihe.“ Das sagt Volkswagen zur zweiten Generation.
Viel wichtiger für die VW-Fahrer war aber die deutlich verbesserte Rostprophylaxe in Form von Tauchbädern, in denen Hohlraumwachs auf die Golfkarosse wartetet – alles sorgsam erhitzt, damit das Wachs auch wirklich in jeden Hohlraum kriechen konnten. Das Thema Rost war damit erledigt. Und gerade die lahmen Turbolader-freien Diesel dieser Golfgeneration erwiesen sich als fast unverwüstlich. Gute Crasheigenschaften waren dagegen damals noch kein Thema, wie Jahrzehnte später ein vergleichender Crashtest zwischen dem Golf II und einem Mexiko-Käfer bewies – der Käfer war minimal besser als der Golf (oder besser gesagt: der Käfer war etwas weniger schlecht als der Golf II…)

©VW
Der sportliche Höhepunkt der Baureihe war 1988 der 160 PS starke Rallye Golf G60 mit einem G-Lader. 1990 erschien der allradgetriebene Golf Country. Ab 1991 wurde der Golf II nicht nur in Wolfsburg gefertigt, sondern ebenso im neuen Werk Mosel bei Zwickau.
Einige Zahlen zum Golf II:
10.000.000 Exemplare : 1988 durchbrach der Golf die Schallmauer von zehn Millionen produzierten Exemplaren
10.156 Euro : der erste Golf (Generation II) der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel wurde 2012 versteigert.
Bis zur Ablösung im Jahre 1991 produzierte Volkswagen 6,3 Millionen Golf II.

©VW
Golf III (1991 bis 1997)
Der Golf III war der erste Golf mit Frontairbags (ab 1992) und mit VR6-Motor. Außerdem führten Fortschritte im Bereich der Karosseriekonstruktion dazu, dass sich die Crasheigenschaften weiter verbesserten (was auch dringend nötig war). In diesem Golf kam zudem der erste TDI-Motor der Baureihe zum Einsatz (1993). Bis zu seiner Ablösung wird sich die Nummer III 4,83 Millionen Mal verkaufen.

©VW
1994 später durchbrach die Baureihe die Schallmauer von 15 Millionen produzierten Exemplaren. 1997 lief die dritte Generation nach 4,83 Millionen gefertigten Fahrzeugen aus.
Golf IV (1997 bis 2003)
Unter der Regie des damaligen Designchefs (Konzern) Hartmut Warkuß entstand das Design, das für VW damals wegweisend wurde (zumindest sieht das VW so…). Der Schleuderschutz Electronic Stability Control (ESC – auch als ESP bezeichnet) wurde 1998 im Golf eingeführt. Das Doppelkupplungsgetriebe (2002 eingeführt) war ein weiterer technischer Leckerbissen für den Golf.
21.517.415 Exemplare : 2002 überholte der Golf da bis dato erfolgreichste Auto der Welt, den Käfer.

©VW
Bis 2003 wurden inklusive aller Derivate 4,99 Millionen Exemplare des Golf IV produziert. Der Golf IV war der erste vollverzinkte und mit Navigationssystem inklusive Farbscreen erhältliche Golf. Die Karosserie wurde erstmal mit Laser geschweißt.

©VW
Golf V (2003 bis 2008)
Bei ihm wurde die Karosserie per Laser geschweißt, wie VW betont. Das brachte laut VW 35 Prozent mehr bei der Torsionssteifigkeit. Der erste Golf Blue Motion (das besonders sparsame Dieselmodell; 4,5 l/100 km) entstand 2007 ebenfalls auf der Basis des Golf V

©VW
188.938 Euro : der teuerste Golf (Generation V) wurde 2005 versteigert; Erstbesitzer war Papst Benedikt XVI.
Im März 2007 feierte der Golf Jubiläum: 25 Millionen Exemplare wurden seit 1974 gefertigt. Als dann 2008 der Golf VI vorgestellt wurde, waren von der Generation V in allen Versionen 3,4 Millionen Exemplare produziert worden.
Golf VI (2008 bis 2012)
Zwischen 2008 und 2012 entstanden von der sechsten Generation des Golf 2,85 Millionen Exemplare. Die erneut per Laser geschweißte Karosserie erzielte fünf Sterne im EuroNCAP-Crashtest. Fünf NCAP-Sterne gelten mittlerweile als Standard. VW verbaut seitdem TSI-Motoren, die zumindest bei vorsichtiger Fahrweise vergleichsweise wenig Kraftstoff verbrauchen.

©VW
Die TDI-Dieselmotoren wurden 2008 vom zwar bewährten und sparsamen, aber auch etwas ruppigen und in Zusammenhang mit DPFs nicht unproblematischen (Motorölverdünnung wegen Diesel-Nacheinspritzung) Klassiker Pumpe-Düse auf das heute übliche Common-Rail-System umgestellt.

©VW
Golf VII (2012 bis 2017)
Das Gewicht des siebten Golf wurde um bis zu 100 kg gesenkt. Je nach Motor konnte der Verbrauch gegenüber dem Vorgänger um mehr als 23 Prozent reduziert werden, wie VW betont. Mit Sicherheit wird der Golf VII zudem als jenes Kompaktmodell in die Geschichte eingehen, in dem eine ganze Armada neuer Assistenzsysteme debütierte: Proaktiver Insassenschutz, Multikollisionsbremse, ACC. Das ist tatsächlich eine Demokratisierung des Fortschritts. Diese Golf-Generation ist aber auch vom Abgasdiesel-Skandal betroffen , der VW in eine schwere Krise stürzte. Wegen einer Mogel-Software.
e-Golf: Der VW Golf wird elektrisch

©Volkswagen AG
Die Produktion des e-Golf wurde 2014 in Wolfsburg gestartet. Das Modell wurde 2014 als zweites batterieelektrisches Fahrzeug (BEV) der Marke Volkswagen nach dem e-up!3 (2013) eingeführt. 2017 startete VW die Fertigung des e-Golfs zusätzlich in der “Gläserne Manufaktur” in Dresden. 2019 produzierte VW laut eigenen Angaben dort mehr als 16.000 e-Golfs. Von Januar bis Oktober 2019 wurden VW zufolge weltweit rund 27.900 e-Golf ausgeliefert – nach 24.800 im Gesamtjahr 2018. Die fünf absatzstärksten Märkte im Jahr 2019 waren Norwegen, Deutschland, USA, Großbritannien und die Niederlande. Der 100.000ste e-Golf wurde Ende November 2019 in der Gläsernen Manufaktur Dresden an einen Kunden übergeben worden (siehe Foto).
Am 23.12.2020 lief der letzte e-Golf in Dresden vom Band. Mit diesem e-Golf im Farbton „Uranograu“ wurden seit März 2017 insgesamt 50.401 Fahrzeuge in Dresden gefertigt. Dazu kamen noch die e-Golfs, die in Wolfsburg bis Sommer 2020 von den Fließbändern liefen. Insgesamt verließen in mehr als sieben Jahren 145.561 e-Golf die beiden deutschen Produktionsstätten. Der e-Golf ist damit das bisher erfolgreichste E-Auto von VW. VW brachte sogar für die Polizei einen speziellen e-Golf für die Gangsterjagd. Auch bei Carsharinganbietern leistete der e-Golf gute Dienste.
Der e-Golf hatte nach seinem Facelift eine Leistung von 100 kW (136 PS) und eine theoretische Reichweite von bis zu 230 Kilometern nach dem WLTP-Messverfahren.
Mit Einführung des Golf VIII endet die Ära des Elektro-Golf. Dessen Rolle übernimmt der VW ID.3: VW stellt ID.3 vor – der Nachfolger von Käfer und Golf.
Weshare: VW startet Carsharing-Dienst mit e-Golf, e-up und ID.3
VW bringt e-Golf Touch noch 2016 (ausprobiert)
VW testet vollautomatisiertes Fahren mitten in Hamburg
Der VW Golf wurde bis Ende 2015 exakt 32.590.025 Mal gebaut.

©Volkswagen
Golf VII Update (Facelift seit 2017)
Der durch den Dieselabgas-Skandal angeschlagene Volkswagen-Konzern hat im November 2016 das Facelift des Golf VII vorgestellt. Wobei VW das Facelift als „Update“ bezeichnet. Das hat seinen guten Grund: Denn es sind Software und Elektronik, die den wesentlich Unterschied zum Vor-Facelift ausmachen. Das Blech bleibt bis auf einige Design-Retuschen nahezu unverändert und auch bei den Motoren gibt es keine wirklich spektakulären Neuerungen (außer der üblichen Senkung des Norm-Verbrauchs nach dem wirklichkeitsfernen NEFZ und der ebenso obligatorischen Leistungssteigerung).

©VW
Die wichtigsten Verbesserungen des Golf VII Updates gegenüber dem Golf VII zusammengefasst:
* Größerer Bildschirm: Touchscreen des Discover Media wächst auf 9,2 Zoll. Bisher mussten sich Golf-Fahrer mit einem 8 Zoll großen Touchscreen zufrieden geben. Zudem entfallen die mechanischen Knöpfe. Die für den Golf alternativ angebotenen kleineren Bildschirme wachsen ebenfalls etwas in der Diagonale.

©VW
* Active Info Display: Erstmals gibt es das Active Info Display auch im Golf. Passat-Fahrer kennen dieses von Audi stammende veränderliche und digitale Cockpit-Display – bei den Ingolstädtern trägt es den Namen Audi Virtual Cockpit – direkt vor dem Fahrer schon länger, Golf-Fahrer bekommen es erst mit dem Update. Allerdings nur gegen Aufpreis, dessen Höhe noch nicht feststeht. Teuer wird es aber in jedem Fall, im Passat muss man dafür 500 Euro zusätzlich bezahlen.
* Gestensteuerung : Von der Gestensteuerung spricht VW schon seit der CES 2015 und zeigte auf der IAA 2015 einen Golf R Touch mit dieser Bedientechnologie. Auf der CES 2016 konnten wir die Gestensteuerung bereits in einem e-Golf ausprobieren. Doch erst mit dem Golf VII Update können Kunden dieses neue Bedienkonzept auch tatsächlich kaufen. BMW ist da schon etwas weiter und bietet die Gestensteuerung – unter der merkwürdigen Bezeichnung Gestiksteuerung – immerhin schon im BMW 7er an . Zugegeben ein etwas anderes Preisniveau als der Golf.
* Stau-Assistent: Der neue Golf fährt teilautomatisiert bis 60 Stundenkilometer: „Durch die Fusion des Spurhalteassistent Lane Assist mit der automatischen Distanzregelung ACC übernimmt der Stauassistent auf Wunsch bis 60 km/h das Kommando im anstrengenden Stop- and-Go-Verkehr. Er lenkt, bremst und beschleunigt den neuen Golf”, wie VW erläutert.

©VW
Diese Technologie borgt sich Volkswagen offensichtlich von seiner Premium-Tochter aus Ingolstadt, deren Stau-Piloten wir 2015 in Shanghai ausprobieren konnten. Audi verkauft seinen Stau-Pilot ab 2017 im A8. Zwischen dem Stau- Pilot von Audi und dem Stau- Assistent von Volkswagen gibt es aber einen großen Unterschied: Beim Audi darf der Fahrer die Hände vom Lenkrad nehmen, beim VW müssen sie dagegen am Lenkrad bleiben. Ein Assistent ist eben kein Pilot…
Außerdem entwickelt VW das bereits vorhandenen Notbremssystem weiter. Und es gibt Voll-LED- statt Xenon-Scheinwerfer.

©VW
Wichtige Golf Versionen und ihr Debütjahr im Überblick:
* Golf GTI – 1976
* Golf Cabriolet – 1979
* Golf GTD – 1982
* Golf syncro (Vorläufer des Allradantriebs 4MOTION) – 1986
* Golf City Stromer (Vorläufer des e-Golf) – 1989
* Golf Country (SUV-Vorläufer) – 1990
* Golf Variant – 1993
* Golf R32 (Vorläufer des Golf R) – 2002
* Golf Plus (Vorgänger des Golf Sportsvan) – 2006
* Golf TGI (Erdgasantrieb) – 2013
* Golf GTE (Plug-In-Hybridantrieb) – 2014
* e-Golf – 2014
Der aktuelle VW Golf ist ein rollender Computer mit Internetanschluss – den wir natürlich auch getestet haben: Discover Pro und Car-net im Golf VII
Das 30-millionste Exemplar ist übrigens ein Golf TDI BlueMotion mit einem theoretischen Normverbrauch von 3,2 l/100 km. Vom Golf VII baute VW rund 6 Millionen Exemplare.
Allerdings war auch das Golf VII Update vom Dieselskandal betroffen. Es zeigte sich, dass auch die Euro-6-Dieselmotoren des Golf VII Update eine Abschalteinrichtung samt Prüf-Zykluserkennung besitzen. Das Landesgericht Duisburg stufte diese als illegal ein, VW widerspricht dem aber.
Golf GTD – VW liefert stärksten Diesel-Golf aus

©VW
Golf VIII (seit Dezember 2019)
Der neue VW Golf VIII unterstützt Alexa direkt in seinem Infotainmentsystem. Voraussetzung ist der We Connect-Dienst von Volkswagen. Der neue Golf ist immer online und kann über Car2X mit kompatibler Verkehrsinfrastruktur und anderen Fahrzeugen kommunizieren. Details dazu lesen Sie in dieser Meldung.

©VW
Die Produktion des neuen Golf VIII am Stammsitz in Wolfsburg läuft laut Volkswagen seit Sommer 2019. Anfang Dezember 2019 kamen die ersten Fahrzeuge zu den deutschen und österreichischen Händlern.
In Wolfsburg arbeiten Volkswagen zufolge 8400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausschließlich am Golf. Der Golf VIII besteht aus über 2.700 Einzelteilen und Komponenten. Im vollvernetzen Golf VIII werden insgesamt 1340 Meter Kabel bei 962 Leitungen verbaut. Das sind knapp 100 Meter mehr Kabel und 31 Leitungen mehr als im Golf VII, wie VW erklärt. Von der Anlieferung der Bleche im Werk legt der Golf 69 km auf den Produktionslinien zurück, bis er die Fabrik verlässt.

©Volkswagen
Der Golf VIII basiert wie sein Vorgänger auf dem Modularen Querbaukasten (MQB). Die Fahrzeuginbetriebnahme, also das Aufspielen sämtlicher Daten, erfolgt beim Golf VIII vollautomatisch durch WLAN im laufenden Fertigungsprozess an der Linie.
Der neue Golf VIII ist laut Volkswagen das erste Fahrzeug, das mit dem neuen zweidimensionalen VW-Logo auf den Markt kommt.

©VW
Ursprünglich war die Vorstellung des Golf VIII auf der IAA 2019 (12.-22.9.2019) in Frankfurt geplant. Doch VW nutzte die Frankfurter Automobilmesse stattdessen für die Präsentation seines vollelektrischen ID.3 – also für den faktischen Nachfolger des E-Golf. Mit dem ID.3 (auf der Elektro-Plattform MEB ) startet VW seine lang angekündigte ID.-Familie und damit seine Elektro-Auto-Offensive. Vorbestellungen für den ID.3 sind seit dem 8. Mai 2019 hier möglich. Alle Informationen zum ID.3 finden Sie in dieser Meldung und hier stellen wir die IT im ID.3 vor: Hochleistungs-PCs und Microsoft-Azure-Cloud.
Allerdings dürfte es noch einen weiteren – vielleicht sogar wichtigeren – Grund für die Verschiebung der Golf-VIII-Premiere geben haben: VW hatte offensichtlich riesige Probleme mit der Elektronik des neuen Golfs. Deshalb soll der Golf VIII im Jahr 2019 dann – wenn überhaupt – nur in geringen Stückzahlen und nur in einer abgespeckten Version vom Band laufen. Diese Einschränkung traf VW hart, denn gerade der Golf VIII sollte eigentlich mit einer Fülle von elektronischen Raffinesen glänzen, wie man sie sonst nur von Oberklasse-Fahrzeugen kennt. So sollen Besitzer ihren Golf VIII per Smartphone entsperren können. Außerdem überarbeitete VW das Infotainmentsystem des Golf VIII gegenüber dem Vorgänger.
Laut einem Bericht von Spiegel Online fanden die VW-Entwickler immer mehr Probleme im neuen Golf, vor allem in dessen Elektronik. VW wollte, damit sich trotz der anscheinend vielen vorhandenen Fehler der Verkaufsstart nicht weiter verzögerte, den Golf zunächst nur abgespeckt mit einer Grundausstattung anbieten. Viele elektronische Funktionen sollen dann erst zu einem späteren Zeitpunkt für den VW Golf angeboten werden.
Für VW war es deshalb so wichtig, dass der Verkauf des Golf VIII noch 2019 startete, weil ab Januar 2020 erneut verschärfte Testregeln für den EuroNCAP-Crashtest gelten. Diese strengeren Regeln wollte VW laut Spiegel Online bei der Zulassung vermeiden.
Zuvor hatten bereits die Wolfsburger Nachrichten von einer “flachen Anlaufkurve” beim neuen Golf VIII gesprochen. Auf gut Deutsch: VW wird anfangs nur wenige Golf VIII verkaufen.
Im Mai 2020 traf den neuen Golf dann ein weiterer Tiefschlag: VW musste wegen Problemen mit der Notruffunktion einen Auslieferungsstopp verhängen: Notruf defekt: Lieferstopp für Golf, Leon, Octavia – Audi prüft noch .
Serienmäßig verbaut VW im neuen Golf ein auf WLANp basiertes Warn- beziehungsweise Informationssystem. Damit können sich Fahrzeuge, die WLANp unterstützen, gegenseitig vor Gefahren warnen. Mehr dazu lesen Sie hier: ADAC-Test – neuer Golf warnt andere Autos vor Gefahren.
Golf VIII als Hybrid: Der Plug-in-Hybridantrieb des Golf GTE besteht aus einem E-Motor mit 85 KW (115 PS) und einem Vierzylinder-Turbobenziner (TSI) mit 110 kW (150 PS). Zusammen stellen der Elektromotor und der TSI eine Systemleistung von 180 kW (245 PS) zur Verfügung. Rein elektrisch gefahren soll der neue Golf GTE laut VW bis zu 130 km/h schnell sein.

©VW
Golf VIII als Sportler: Den Golf GTI gibt es ebenfalls auf Basis der achten Golfgeneration. Ein 180 kW (245 PS) starker 2,0-Liter-Turbodirekteinspritzer treibt den sportlichen Golf an. Das maximale Drehmoment beträgt 370 Nm.

©VW
Bisher fertigte VW laut eigenen Angaben über 2,3 Millionen Golf GTI.
Einen reinen Elektro-Golf gibt es nicht mehr auf Basis des Golf VIII. Diese Rolle übernimmt der bereits oben erwähnte VW ID.3: VW stellt ID.3 vor – der Nachfolger von Käfer und Golf.
Neuer VW Golf VIII: Mit Alexa, Car2X und immer online
Neuer VW Golf: Digitales Cockpit, Touch-Inseln & Hallo Volkswagen
Wie Star Trek und Star Wars: Volkswagen zeigt Golf GTI mit Hologramm
Der nächste Golf fährt nur noch mit Strom
Volkswagen wird vermutlich keine neue Golf-Generation mehr mit Verbrennungsmotor vorstellen. Die Modellbezeichnung “Golf” stirbt allerdings nicht, sondern bezeichnet bald nur noch ein E-Auto. Dieser rein elektrische Golf dürfte dann ab circa 2028 oder 2029 erscheinen, wenn der Golf VIII vermutlich ausläuft.
Mehr zum Ende des VW Golf mit Verbrennungsmotor und seinem Weiterleben als Elektro-Auto lesen Sie hier:
VW Golf nur noch als E-Auto? Alle vermuteten Informationen
VW Golf mit Verbrennungsmotor stirbt – das kommt danach
VW Golf: Bringt Volkswagen keinen Nachfolger mehr?
Einen rein elektrisch angetriebenen VG Golf gab es übrigens bereits einmal. Er war damals sogar das erfolgreichste Elektro-Auto von VW: Heute stirbt der VW e-Golf – das erfolgreichste E-Auto von VW. Sogar die Polizei fuhr den e-Golf.