Die US-Armee testet bereits seit 2017 den Einsatz von Drohnenschwärmen. Jetzt wacht anscheinend auch die Bundeswehr auf und will „den Einsatz von Drohnenschwärmen, zum Teil gesteuert von Künstlicher Intelligenz (KI), auf dem Gefechtsfeld der Zukunft untersuchen lassen“, wie das Wehrblog augengeradeaus schreibt. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat hierzu eine Studie mit dem Titel „Erzeugung eines gläsernen Gefechtsfeldes zur Unterstützung dynamischer Operationen“ in Auftrag gegeben.
Im Kern geht es darum, dass Drohnen beziehungsweise Drohnenschwärme Kampfeinheiten wie Züge oder Kompanien auf taktischer Ebene im Gefecht unterstützen sollen, indem die autonom fliegenden Drohnen das Gefechtsfeld aufklären. Diese Drohnen sollen hierbei das geplante deutsch-französische Bodenkampfsystem (Main Ground Combat System, MGCS) ergänzen, wie augengeradeaus schreibt. Konkret könnte das so aussehen, dass die autonomen Drohnen vorrückenden Bodentruppen vorausfliegen und in Echtzeit Standort und Stärke des Feindes übermitteln. Die diversen Kleindrohnen sollen „von einem unbemannt fliegenden mobilen Kommunikationsknoten zentral über eine Künstliche Intelligenz gesteuert werden.“ Also sozusagen eine Mutterdrohne. Die „Tochterdrohnen“ sollen klein und leicht sein. Ob die Studie auch den Einsatz von bewaffneten autonom fliegenden Drohnen untersuchen soll, geht aus der Studienbeschreibung nicht hervor.
Die Studie soll in diesem Zusammenhang auch klären, ob die Aufklärungsdrohnen erkannte Ziele selbstständig einordnen können. Die Drohnen müssten also selbstständig zum Beispiel zwischen Panzern und LKWs unterscheiden können. Das für die Kommunikation zwischen Drohnen und den Bodentruppen erforderliche Kommunikationsnetz soll zivile und militärische Komponenten verwenden.
Erste Tests sollen noch 2019 stattfinden. Doch die finalen Ergebnisse der Studie sollen erst 2023 vorliegen – da dürften die autonomen Drohnenschwärme der US-Armee längst über den Schlachtfeldern unterwegs sein. Die Bundeswehr experimentiert schon länger mit Drohnen. Beispielsweise mit der Phantom 4 des chinesischen Herstellers DJI – das war aus Sicherheitsgründen nicht unumstritten. Außerdem ist Deutschland an der Entwicklung der Eurodrohne beteiligt. Bis die Eurodrohne einsatzfähig ist, nutzt die Bundeswehr israelische Drohnen für Aufklärungszwecke. Für diesen Zweck bildet die Bundeswehr sogar spezielle Drohnenpiloten aus.
US-Luftwaffe testet Kampf-Flieger ohne Pilot: XQ-58A Valkyrie