Facebook-Chef Mark Zuckerberg will Whatsapp, Instagram und den Facebook Messenger auf eine gemeinsame Basis stellen. Und damit die drei bisher getrennten Social-Media-Dienste zusammenführen, wie die New York Times berichtet. Zwar soll es für Whatsapp, Instagram und Facebook Messenger auch weiterhin getrennte Apps geben. Doch der technische Unterbau für die drei unterschiedlichen Social-Media-Angebote mit zusammen über 2,6 Milliarden Nutzern soll identisch sein.
Das will die New York Times von vier mit der Materie vertrauten Personen erfahren haben. Die Nutzer der drei Dienste sollen dann direkt miteinander kommunizieren können. Zuckerberg will durch die Zusammenführung der drei Dienste den Nutzwert von Facebook seine Nutzer erhöhen und diese länger in seinem Ökosystem halten. Denn je länger die Nutzer innerhalb der Facebook-Welt bleiben, desto höher sind Facebooks Werbeeinnahmen.
Bei der Übernahme von Whatsapp und Instagram hatte Zuckerberg jeweils versprochen, dass beide Dienste unabhängig weiter bestehen würden. Doch vermutlich weil Zuckerberg bei Whatsapp und Instagram sich immer mehr einmischte, verließen sowohl die Instagram-Gründer Kevin Systrom und Mike Krieger als auch die Whatsapp-Gründer Jan Koum und Brian Acton bereits ihre Unternehmen. Dieser Trend zur Zusammenführung setzt sich mit der Zusammenlegung der technischen Basis weiter fort.
Mit der Zusammenführung der drei bisher getrennten Dienste stellt sich natürlich die Frage nach deren Nutzerdaten. Facebook würde damit viel genauere Nutzerprofile für Werbekunden gewinnen. Und die Nutzer von Instagram, Whatsapp und Facebook würden noch gläserner, als sie es sowieso schon sind.
Derzeit soll sich die Zusammenführung der drei Dienste noch in einem frühen Status befinden. Bis Ende 2019 oder spätestens Anfang 2020 soll die Fusion des technischen Unterbaus jedoch abgeschlossen sein. Tausende von Facebook-Mitarbeiter werden mit der Umsetzung beschäftigt sein.
Neben dem riesigen Datenschutzproblem, das sich aus der Zusammenführung ergibt, könnte die Zusammenführung aber auch einen Vorteil für die Nutzer von Facebook Messenger und Instagram haben. Denn Facebook will dann für alle drei Dienste Ende-zu-Ende-Verschlüsselung einführen. Bisher gibt es diese nur für Whatsapp.
Wie üblich versucht Facebook die Datenschutzproblematik hinter wohlklingenden Formulierungen und Versprechungen zu verbergen: „es wolle die beste Messaging-Erfahrung schaffen… wir denken darüber nach, wie wir es einfacher machen um Freunde und Familienmitglieder über die Netzwerke hinweg leichter zu erreichen“.
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