Das finnische Unternehmen Nokia baut laut einem Bericht von Reuters weltweit Stellen ab. In Deutschland soll fast jede siebte Stelle wegfallen: 520 von 3500 Nokia-Arbeitsplätzen werden demnach in Deutschland gestrichen. Wobei Nokia Deutschland am 31.12.2017 sogar noch 3800 Mitarbeiter hatte; seitdem sind also ohnehin schon einige Stellen weggefallen.
Der Stellenabbau soll „alle Standorte, Funktionen sowie Geschäftsbereiche“ betreffen, wie Reuters meldet. Nokia ist in Deutschland an folgenden Standorten vertreten: Berlin, Mannheim, München, Bonn, Düsseldorf, Nürnberg, Hannover, Hamburg, Stuttgart, Leipzig, Ulm und Unterschleißheim bei München.
Nokia will mit dem Stellenabbau seine „langfristige Wettbewerbsfähigkeit“ sichern. Die Konkurrenz in dem Sektor sei sehr hart, so Nokia. Bereits im Oktober 2018 hatte Nokia angekündigt, dass es seine Kosten bis zum Jahr 2020 jährlich um rund 700 Millionen Euro reduzieren wolle.
Falls Sie jetzt bei Nokia an die wiederbelebte Smartphone-Marke denken: Fehlanzeige. Nokia, zu dem ursprünglich auch die Mobiltelefon-Sparte gehörte, ist seit dem Verkauf der Handy-Sparte an Microsoft weltweit nur noch als Netzwerkausrüster tätig. Nokia hofft – wie auch andere Netzwerk- und Telekommunikationsspezialisten – auf den Aufbau von 5G-Mobilfunknetzen in Deutschland. Und auf die damit verbundenen Aufträge.
Die von Nokia übernommene Handy-Sparte, die einst den Weltmarkt dominierte, fuhr Microsoft gegen die Wand. Vor einigen Jahren haben einige Investoren die Handy-Marke wiederbelebt. Die Firma heißt jetzt HMD Global und verkauft Nokia-Smartphones mit Android-Betriebssystem sowie klassische Handys (neudeutsch: Feature Phone), teilweise im Retro-Look. Doch damit hat der Netzwerkausrüster Nokia, der jetzt Stellen abbaut, nichts zu tun.