Hinweis: Der Artikel wird laufend mit neuen Erkenntnissen aktualisiert…
Update vom 08. Januar 2019 – Tatverdächtiger wieder auf freiem Fuß: Mangels Haftgründen wurde die vorläufige Festnahme am Montag aufgehoben, hieß es nun in einer Pressekonferenz des BKA.
Die Pressekonferenz fand in Wiesbaden statt, in Form einer Pressemitteilung gab das BKA noch weitere Details bekannt:
- Nach seinen eigenen Angaben hatte sich der Verdächtige über öffentliche Äußerungen der betroffenen Politiker, Journalisten und Personen des öffentlichen Lebens geärgert.
- Der Verdächtige ist deutscher Staatsangehöriger. Aus den Ermittlungen geht hervor, dass es keine Hinweise gibt, dass der Tatverdächtige mit Dritten zusammengearbeitet habe.
- Das BKA konnte den Computer, den der Verdächtige bereits zwei Tage vor der Durchsuchung „beiseite eschafft“ haben soll, sicherstellen. Neben dem Computer wurde auch ein Daten-Backup bei einem Sharehosting-Dienst sichergestellt.
Update vom 08. Januar 2019 – Polizei nimmt Tatverdächtigen fest: Im Fall des Daten-Leak-Falls konnte die Polizei nun einen ersten Verdächtigen festnehmen, der mit dem Fall in Verbindung zu stehen scheint. Das berichtet nun der Spiegel. Es handelt sich um einen 20 Jahre alten Mann aus Mittelhessen, der verdächtigt wird, Hunderte Datensätze von Politikern und Prominenten im Internet veröffentlicht zu haben. In ersten Vernehmungen des Verdächtigen zeigte sich dieser bereits geständig.
Auch handelt es sich wahrscheinlich um einen Einzeltäter ohne Verbindungen zu ausländischen Geheimdiensten. Der junge Mann lebt noch bei seinen Eltern. „Das ganze Ausmaß seiner Aktion war ihm offenbar gar nicht bewusst“, sagte ein Ermittler.
Auf die Spur des Verdächtigen kamen die Fahnder über Zeugenaussagen und Spuren, die er wohl im Internet hinterlassen hatte. Die Polizei hatte daraufhin die Wohnung des Mannes durchsucht. Zu diesem Zeitpunkt sei der Computer des Tatverdächtigen jedoch bereits zerstört gewesen. Nähere Einzelheiten sollen in einer Pressekonferenz folgen.
Update vom 04. Januar 2019 – Massiver Hackerangriff auf deutsche Politiker und Promis : Tausende deutsche Politiker und Prominente sind offenbar Opfer einer großen Hackerattacke geworden. Die noch unbekannten Täter haben persönliche Dokumente und Informationen der angegriffenen Personen im Web veröffentlicht, wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) als Erster darüber am Freitagmorgen berichtet.
Im Netz kursieren unter anderem die Mobilfunknummern, Adressen, Mails, Kreditkarten-Informationen, Rechnungen und viele weitere persönliche Daten der Opfer. Zu den Opfern sollen Angehörige aller Parteien außer der AfD gehören. Hinzu kommen Journalisten, Künstler, Youtuber und andere Prominente, die sich gegen Rechts einsetzen.
Die Verbreitung der Informationen erfolgt über einen Twitter-Kanal, dessen Besitzer aus Hamburg stammen soll. Über den Kanal werden schon seit einiger Zeit persönliche Daten von prominenten Opfern verbreitet. Vor dem Anklicken der Links des Twitter-Kanals wird allerdings gewarnt, weil darüber Malware auf den Rechner gelangen könnte.
Diese Promis und Parteien sind unter anderem betroffen – wer steckt dahinter?
Die „Bild“ nennt die Namen einiger der Opfer der Attacke. Demnach gehören dazu unter anderem der Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der beliebte Neo-Magazin-Royal-Moderator Jan Böhmermann. Vom Moderator und Kabarettisten Christian Ehring wurden über 3 Gigabyte an persönlichen Daten ins Netz gestellt. Hinzu kommen über 30 Journalisten der ARD. Weitere prominente Opfer: Til Schweiger (Regisseur/Schauspieler), Sido (Rapper), Nico Semsrott (Komiker) und die Band K.I.Z.
Die Angreifer hatten es aber vor allem auf Politiker aller Parteien mit Ausnahme der AfD abgesehen. So sind 405 Politiker der CDU/CSU, 294 Politiker der SPD, 105 Grünen-Politiker und 82 Politiker der Linken betroffen. Hinzu kommen 28 Vertreter der FDP. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat die Ermittlungen aufgenommen. Bisher seien noch keine brisanten politischen Dokumente im Netz gesichtet worden.
Bisher gibt es noch keine konkreteren Angaben zu den Hackern. Sie könnten aus Russland oder China stammen und/oder der Angriff fand mit Hilfe dieser Länder gemeinsam mit einer rechtsextremen deutschen Gruppe statt. Aber dies ist noch reine Spekulation.
Bundeskanzlerin Angela Merkel gehört zu den Opfern der Attacke
Zu den Opfern des Hackerangriffs soll auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel gehören. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat ebenfalls eine Untersuchung eingeleitet. Über einen Tweet teilte das Amt am Freitagvormittag mit:
“Das BSI prüft den Fall derzeit in enger Abstimmung mit weiteren Bundesbehörden intensiv. Das Nationale Cyber-Abwehrzentrum hat die zentrale Koordination übernommen. Nach jetzigem Erkenntnisstand liegt keine Betroffenheit der Regierungsnetze vor.”