Das US-Content-Delivery-Network Cloudfare hatte im April den neuen, schnellen und sicheren DNS-Server 1.1.1.1 verfügbar gemacht. Seitdem können PC-Nutzer über die IP-Adresse 1.1.1.1 oder 1.0.0.1 den neuen Dienst nutzen. Ab sofort ist der Dienst auch für Android- und iOS-Nutzer verwendbar.
Möglich wird es über die beiden Apps:
1.1.1.1: Faster & Safer Internet für Android (hier im Google Play Store)
und
1.1.1.1: Faster Internet für iOS (hier im iTunes Store)
1.1.1.1 konnte auch bisher auf mobilen Geräten verwendet werden, wenn man den DNS-Eintrag in den Einstellungen entsprechend änderte. Die Apps machen den Umweg unnötig: Sie legen ein VPN-Profil auf dem Gerät an, bei dessen Aktivierung alle DNS-Anfragen auf 1.1.1.1 umgeleitet werden. Sobald das VPN-Profil deaktiviert wird, sind wieder die Standardeinstellungen aktiv.
Bei der Android-Version hat Cloudfare am Wochenende auch auf die Kritik der Nutzer reagiert, die bemängelt hatten, dass die zuerst am Wochenende veröffentlichte Version den Zugriff auf das Mikrofon verlangte. Cloudfare erklärt, dass die Freigabe für das Melden von Bugs notwendig gewesen sei. In der neuen Version wurde die Mikrofon-Freigabe entfernt. Dafür verlangt die App weiterhin den Zugriff auf den Speicher. Laut Cloudfare ist dies notwendig, um einem Bug-Bericht einen Screenshot hinzufügen zu können.
Ansonsten gilt sowohl für die Android- als auch für die iOS-Version der 1.1.1.1-App: Sie kann vollkommen gratis und ohne jegliche Einschränkungen genutzt werden. Es gibt also auch keine In-App-Käufe oder ähnliches. “Die Website-Besitzer bezahlen uns, damit wir ihr Internet schneller machen können, ohne das Sie dafür bezahlen müssen”, erklärt Cloudfare.
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1.1.1.1: Weshalb der DNS-Server schneller ist
Der DNS-Server (Domain Name System) ist laut Cloudfare schneller als der anderer Anbieter oder Provider. Und damit auch eine echte Alternative zu dem häufig verwendeten Google-DNS-Server 8.8.8.8. Im Gegensatz zu Google & Co. soll auch kein Tracking der Nutzer erfolgen. Cloudfare selbst betont, dass keinerlei IP-Adressen oder andere Daten gespeichert werden, die eine Identifizierung der Nutzer zulassen würden. Alle sonst über den öffentlichen DNS-Resolver mitgeloggten Daten würden nach 24 Stunden gelöscht.
Was macht eigentlich ein DNS-Server? Beim Aufruf einer Webseite durch die Eingabe von – sagen wir – www.pcwelt.de, kontaktiert der Browser zunächst einen DNS-Server, um die IP-Adresse zu ermitteln und anschließend über die IP-Adresse die Website zu öffnen. Der Umweg über die DNS-Server kostet Zeit. Cloudfare verspricht bei Nutzung von 1.1.1.1 ein schnelleres Surfen. So dauere ein Zugriff bei 1.1.1.1 im Schnitt 14,8 Millisekunden, während für einen Zugriff des öffentlichen DNS von Google etwa 34,7 Millisekunden vergehen.
Laut DNSperf.com ist der DNS von Cloudfare mit nur 12,73 ms der aktuell schnellste Dienst seiner Art und landet damit auf Platz 1. In Europa liegt die Geschwindigkeit sogar bei nur 7,98 ms.
Als PC-Nutzer können Sie unter Windows 10 den DNS-Server wie folgt nutzen:
- Rufen Sie die Windows-Einstellungen auf
- Klicken Sie auf den Eintrag “Netzwerk und Internet”
- Hier dann auf “Adapteroptionen ändern”
- Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den “Ethernet”- oder “WLAN”-Eintrag
- Wählen Sie im Kontextmenü “Eigenschaften” aus
- Markieren Sie hier den Eintrag für das Internetportokoll Version 4 (TCP/IPv4) oder Version 6 (TCP/IPv6)
- Klicken Sie auf “Eigenschaften”
- Wechseln Sie im Tab “Allgemein” die Einstellung von “DNS-Serveradresse automatisch beziehen” zu “Folgende DNS-Serveradressen verwenden”
- Tragen Sie dann für IPv4 die IP-Adressen 1.1.1.1 und 1.0.0.1 und für IPv6 die IP-Adressen 2606:4700:4700::1111 and 2606:4700:4700::1001 ein.
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