Es klingt wie ein Scherz, doch Amazon meint es ernst: Der Online-Versand-Riese schlechthin verschickt in den nächsten Tagen einige Millionen gedruckte Exemplare eines Einkaufskatalogs an seine Kunden. Dabei handelt es sich konkret um einen Katalog für Kindespielzeug. Das berichtet die Washington Post.
Bei diesem „A Holiday of Play“-Katalog handelt es sich um den ersten Spielwarenkatalog überhaupt, den Amazon verschickt. Den Katalog erhalten aber nur Kunden in den USA. Amazon will damit offensichtlich seine Chancen beim Einkauf von Weihnachtsgeschenken stärken. Denn so praktisch die Amazon-Seite zum Kaufen auch ist, ein richtig gelungenes Einkaufserlebnis mit Empfehlungen und Anregungen für wirklich passende Geschenke vermittelt wohl eher so ein liebevoll gemachter gedruckter Katalog, den man in die Hände nehmen und in dem man blättern kann, als eine sterile Webseite.
Tipp: Amazon Storefronts – Marktplatz für lokale Unternehmen
66 Seiten laden die Kinder beziehungsweise deren Eltern zum Shoppen ein. Gleich auf Seite 2 steht die Wunschliste, in der die Kinder ihre Wünsche eintragen können. Danach folgen Spielsachen für Kinder unterschiedlicher Altersgruppen. Auch Playmobil ist vertreten, ebenso wie Brettspiele, Barbies und Marvel-Figuren sowie Spielzeugeisenbahnen und natürlich auch Vtech-Computer, um nur einige Beispiel zu nennen. Aber auch Bose-Lautsprecher beziehungsweise -Kopfhörer und Playstation-Zubehör finden sich im Katalog. Bei der Auswahl setzt Amazon auf bekannte und große Marken, offensichtlich um jedes Risiko zu vermeiden.
Beim Durchblättern fällt sofort auf, dass etwas entscheidendes fehlt: Nirgends stehen Preise. Wer sich für eines oder mehrere der Produkte aus dem Print-Katalog interessiert, muss dieses oder diese auf der Amazon.com-Webseite eingeben. Und kann es dort dann kaufen – es gibt also keine Bestellkarte im Katalog. Außerdem druckt Amazon im Katalog QR-Codes ab, die man einscannen und damit das betreffende Spielzeug sofort in den Amazon-Einkaufswagen legen kann.
Das Weglassen der Preise im Katalog hat vermutlich auch den Grund, dass Amazon jederzeit die Preise für die einzelnen Spielsachen an die Preisgestaltung der Konkurrenz anpassen können will. Von dem gedruckten Katalog soll es auch eine Kindle-Version sowie eben eine PDF-Variante geben.