AMD hat auf seiner Next-Horizon-Veranstaltung Details seiner neuen Zen-2-Architektur für Prozessoren vorgestellt. Und zwar am Beispiel des Epyc-Prozessors „Rome“, der für den professionellen Einsatz in Datenzentren gedacht ist.
AMD lässt die Zen-2-Prozessoren im neuen 7-nm-Verfahren bei seinem Auftragsfertiger TSMC produzieren. Die Entscheidung für TSMC als einzigen Auftragsfertiger für Prozessoren (Zen 2) und GPUs (Navi-GPU-Architektur) im 7-nm-Verfahren hatte AMD bereits im August 2018 mitgeteilt. Der bisherige Hersteller Global Foundries produziert nur noch Ryzen & Co. im 12- und 14-nm-Verfahren. Die neue 7-nm-Generation ist für AMD strategisch besonders wichtig, weil sich Intel mit der 7-nm-Architektur nach wie vor schwer tut und AMD hier einen Vorsprung gewinnen könnte. So fertigt Intel seinen neuen Xeon Cascade Lake mit 48 Kernen auch noch im 14-nm-Verfahren aus. Chips, die im 7-nm-Verfahren gefertigt werden, fallen kleiner aus und versprechen mehr Leistung und/oder eine reduzierte Leistungsaufnahme gegenüber 14-nm-Verfahren-Prozessoren.
Die neuen Epyc-Prozessoren (Codename: Rome) mit den Zen-2-Architektur sollen gegenüber der bisherigen Zen+-Architektur bis zu 25 Prozent mehr Leistung bringen, wie US-Medien schreiben. Bei dem neuen Epyc-Prozessor kombiniert AMD bis zu acht 7-nm-CPU-Dies (die als AMD-CPU-Chiplets bezeichnet werden) mit jeweils acht Kernen um einen 14-nm-I/O-Chip: Ein zentraler I/O-Chip (der noch im bisherigen 14-nm-Verfahren gefertigt wird) sitzt also in der Mitte und ist mit den Chiplets, die im neuen 7-nm-Verfahren produziert werden, verbunden.
Der 14-nm-I/O-Chip verwaltet alle Verbindungen zu Speicher, Speicherschnittstellen und PCI-Express. AMD verspricht sich von dieser Anordnung eine Beseitigung der Flaschenhälse beim Speicherzugriff, wie Gamestar schreibt. Die neuen Epyc-Prozessoren „Rome“ unterstützen bis zu 64 Kerne (128 Threads) pro Socket. Acht DDR-DRAM-Interfaces werden unterstützt. Außerdem unterstützt der neue Epyc PCIe 4.0 mit 1 TB/s Bandbreite.
Inwieweit die Neuerungen der Epcy-Prozessoren der Zen-2-Architektur auch in die nächste Ryzen-Generation für Desktop-PCs einfließen, verriet AMD noch nicht. Gamestar vermutet, dass die verbesserte Sprungvorhersage, der beschleunigte Befehls-Prefetcher und die Verbesserungen beim L1- und L2-Cache von Zen 2 für Epyc auch den nächsten Ryzen-Prozessoren zu Gute kommen könnten. Dass Zen 2 FPUs (Floating-point unit) doppelt so schnell berechnet wie mit Zen/Zen+, dürfte auch bei den nächsten Ryzen-CPUs einen deutlichen Leistungsschub bringen.
Die Spectre-Lücken will AMD in der neuen Zen-2-Architektur ebenfalls geschlossen haben.
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