Im seit Jahren andauernden Tarifkonflikt zwischen dem Versandhändler Amazon und Beschäftigten sowie der Gewerkschaft Ver.di, haben Beschäftigte an den Standorten Bad Hersfeld in Hessen sowie in Werne und Rheinberg in Nordrhein-Westfalen erneut die Arbeit niedergelegt, berichtet Ver.di ( Bad Hersfeld, Rheinberg und Werne ).
Bei dem Aufruf in Bad Hersfeld, rechnet Ver.di damit, dass sich rund 600 Mitarbeiter am Streik beteiligen. Der Streik begann mit dem Arbeitsbeginn der Nachtschicht zum Freitag, den 2. November und wird mit dem Schichtende der Spätschicht am Samstag, den 3. November 2018 wieder beendet werden.
In den NRW-Standorten Rheinberg und Werne hat Ver.di die Beschäftigten von Amazon ebenfalls dazu aufgerufen, die Arbeit niederzulegen.
Obwohl Halloween schon vorbei ist, bleibt die Situation bei Amazon für die ver.di-Landesfachbereichsleiterin Silke Zimmer weiterhin “gruselig”: „Wenn ein milliardenschweres Handelsunternehmen wie Amazon nicht nach den Tarifverträgen des Einzelhandels bezahlt, dann zeugt das von einer schaurig-schlechten Bereitschaft, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.“
Viele Amazon-Angestellte berichteten gegenüber Ver.di, von ihrer Angst vor Altersarmut. Amazon ist aber weiterhin nicht bereit, den Angestellten diese Ängste zu nehmen , so Ver.di .
„Für die Beschäftigten gibt es angesichts der Bezahlung durch den Online-Riesen nur eine Möglichkeit keine Alpträume zu bekommen. Sie kämpfen weiter für eine Bezahlung, die sie für ihre aufreibende Arbeit auch verdient haben“ , so Zimmer weiter.
Ver.di kämpft nun schon seit 2013 um einen fairen Tarifvertrag für die rund 16.000 Beschäftigten von Amazon in Deutschland.
Amazon hat Löhne bereits erhöht
Amazon hatte die Löhne zwar um zwei Prozent erhöht, liegt aber immer noch unter dem geforderten Tarifvertrag. Mitarbeiter in den USA und Großbritannien hatten vor kurzem eine stärkere Lohnerhöhung erhalten, dies machte auch den Amazon-Mitarbeitern in Deutschland Hoffnung, erfüllt wurden diese Hoffnungen jedoch leider nicht.
Die Ver.di Streikleiterin in Bad Hersfeld, Mechthild Middeke, sagte zu den bereits erhöhten Löhnen: „Auch wenn Amazon im September eine Lohnerhöhung von zwei Prozent bezahlt hat, ist der Abstand zum geforderten Tarifvertrag des Einzel- und Versandhandels Hessen nicht geringer geworden. Wir machen mit den Streiks weiterhin deutlich, dass wir vom größten Versandhändler eine bessere Bezahlung fordern. Nach den bundesweiten Feiertagen ist mit einem erhöhten Volumen zu rechnen, so dass wir davon ausgehen, dass nicht alle Bestellungen zeitnah abgearbeitet werden können.“
News vom 1. Oktober 2018: Amazon: ver.di ruft Beschäftigte zum Streik auf