Das auf Bilder und Videos konzentrierte Social-Network Instagram hat mit seinen Travel-Bloggern und Reise-Fotografen eine neue Art des Massentourismus hervorgebracht. Immer mehr Instagram-Nutzer lassen sich von so genannten Influencern inspirieren und wollen „das Foto“ an „der Geheimtipp-Location“ machen. Meist wird die Reise sogar nur für diese Spots und die dort geschossenen Fotos geplant.
Dieser neue Besucheransturm schadet jedoch auch vielen der angesagten Geheimtipps. So etwa dem Pragser Wildsee in den Südtiroler Alpen oder auch dem Verzascatal in der Schweiz. Dort sehen sich die Anwohner plötzlich mit kilometerlangen Staus, Foto-Touristen-Massen in den kleinen Dörfern oder wild parkenden Autos konfrontiert. Die Foto-Tipps der Influencer können den Tourismus zwar auch ankurbeln, meist haben sie jedoch auch negative Auswirkungen auf die Region – vor allem wenn diese nicht auf den plötzlichen Ansturm vorbereitet ist.
Dienste wie TourismWatch sehen die Verantwortung bei den Instagram-Stars, den Influencern. Sie müssten sich darüber bewusst sein, dass sie durch ihre Bilder möglicherweise einen regelrechten Foto-Wallfahrtsort erzeugen und damit der Natur vor Ort schaden. Eine mögliche Lösung sei etwa, nicht den genauen Standort auf seinen Instagram-Fotos anzugeben oder mit den Tourismus-Verbänden vor Ort zusammen zu arbeiten.