Dass Huawei besonders leistungsstarke und technische gut ausgestattete Smartphones baut, haben die Chinesen zuletzt mit dem Mate 10 Pro (Test) und dem P20 Pro (Test) gezeigt. Und mit dem neuen Mate 20 Pro beeindruckt Huawei aufs Neue!
TEST-FAZIT: Huawei Mate 20 Pro
In unserem Test überzeugt das Mate 20 Pro mit langer Akkulaufzeit, kurzer Ladezeit, tollem Display und starker Performance. Hinzu kommen Special-Features: der Fingerabdruck-Sensor ist jetzt im Display und das neue Speicherkartenformat lässt mehr Platz für wichtige Bauteile. Und die Leica Triple-Kamera knipst Fotos mit sehr hoher Fotoqualität in den meisten Situationen. Deshalb ist das Mate 20 Pro das derzeit beste Smartphone auf dem Markt – zusammen mit dem P20 Pro. Mit 999 Euro ist das Handy allerdings kein Schnäppchen mehr und uns fehlt eine klassische Klinkenbuchse.
Pro
+ Tolles Design, sehr gute Verarbeitung
+ Starke Triple-Kamera
+ Sehr schnelles Aufladen möglich / lange Laufzeit
Contra
– Keine Klinkenbuchse
– Neue NM-Karte ist teuer (kein Micro-SD)
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Preis und Verfügbarkeit – Vorbesteller-Bonus
Mate 20 und Mate 20 Pro sind bis zum 25. Oktober für 799 und 999 Euro vorbestellbar. In diesem Zeitraum gilt ein spezielles Vorbesteller-Angebot: Beim Kauf eines Mate 20 erhalten Sie den Amazon Echo Plus (2. Generation) im Wert von rund 150 Euro gratis dazu. Und beim Mate 20 Pro gibt es den Amazon Echo Show (2. Generation) im Wert von knapp 230 gratis obendrauf – ausgenommen hiervon ist die grüne Farbvariante.
Und so geht´s: Die Vorbesteller erhalten das Mate 20 Pro bzw. Mate 20 am 26.10. und können dann das Gerät auf dieser Huawei-Aktionsseite mit dem Kaufbeleg und der IMEI-Nummer registrieren. Der Registrierungszeitraum ist vom 26.10.2018 – 30.11.2018). Nach erfolgreicher Prüfung erhalten die Vorbesteller dann das Echo Show bzw. Echo Plus per Post. Das Porsche Design Mate 20 RS folgt Ende November zu einem Preis von 1695 Euro.
Design und Display: Erinnert an ein Galaxy S9
Design: Das Huawei Mate 20 Pro sieht einem Galaxy S9 (Test) extrem ähnlich mit seinen abgerundeten Display-Seiten, dem dünnen Alu-Rahmen und der symmetrisch zur Vorderseite abgerundeten Rückseite. Von vorne unterscheiden sich die Modelle fast nur durch die Notch des Mate 20 Pro, die es beim Galaxy S9 nicht gibt.
Das Smartphone liegt aufgrund der schmalen Bauweise im 19,5:9-Format angenehm in der Hand. Weil die Glasoberfläche der grünen und blauen Farbvariante strukturiert ist, rutscht das Handy auch nicht so schnell aus der Hand. Aber auch Schwarz und Twilight, die ohne Struktur auskommen müssen, sind nicht ganz so glatt wie das P20 Pro. Jedoch sind sie ein Magnet für Fingerabdrücke.
Farben: Es gibt also vier Farbvarianten, die bis auf Grün alle zum Marktstart verfügbar sein werden. Das grüne Modell kommt etwas später. Twilight zeigt wie beim P20 Pro einen Farbverlauf – diesmal allerdings von Schwarz zu Lila statt Grün zu Lila.

Display & Fingerprint: Der OLED-Bildschirm ist 6,39 Zoll groß und zeigt 3120 x 1440 Pixel. Die Punktedichte ist mit 538 ppi sehr hoch, weshalb Inhalte extrem scharf sind. Die Standardeinstellung liegt jedoch bei 2340 x 1080 Pixeln, um Strom zu sparen und ist für die meisten Ansprüche auch völlig ausreichend. Helligkeit und Kontrast passen. Der Fingerabdruck-Sensor befindet sich jetzt nicht mehr unterhalb des Displays, sondern in ihm – wie beim Vivo Nex S (Test) . Der Vorteil: Huawei kann fast die gesamte Vorderseite mit Bildschirm füllen und das Handy dadurch kompakt bauen. Und dennoch ist der Fingerprint-Sensor auf der Vorderseite – top! Der Nachteil: Das Entsperren dauert einen Tick länger als über den klassischen Sensor gewohnt.
Kamera: Triple-Cam mit hoher Qualität
Huawei setzt wie beim P20 Pro auf eine Triple-Kamera, die aber nicht vertikal, sondern mittig in einem Quadrat mit dem Dual-Blitz verbaut ist. Beim Mate 20 Pro tauscht Huawei die Monochrom-Kamera gegen eine Ultra-Weitwinkel-Cam mit 20 Megapixeln aus. Weiterhin gibt es die 40-Megapixel-Hauptkamera und die 8 Megapixel-Tele-Cam mit optischem Zoom.
Huawei setzt wieder auf die sogenannte Light Fusion Technology. Das heißt, dass die Kamera per Default mit 10 statt 40 Megapixeln Fotos knipst! Dadurch werden die Pixel mit den Bildinformationen sehr groß und die Kamera kann viermal mehr Licht einfangen.

Die Testfotos sind sowohl unter Tages- als auch Dämmerlicht sehr gut. Nur im Detail fallen uns Negativpunkte auf. Die Software versucht krampfhaft – wie schon beim P20 Pro – Rauschen zu unterdrücken, indem sie entsprechende Stellen weichzeichnet. Das mag bei einem blauen Himmel kein Problem sein, bei Motiven mit mehr Struktur gehen Details allerdings verloren. Abgesehen davon beeindruckt die Kamera mit extrem hoher Schärfe und realitätsnahen Farben.
Demnächst vergleichen wir die Kamera noch mit den denen der Top-Modelle iPhone XS Max (Test) , Pixel 3 (Infos) und Galaxy Note 9 (Test) .
Leistung: CPU im 7-nm-Verfahren
Unter der Haube arbeitet der eigene Octa-Core-Prozessor Kirin 980 mit 2 x 2,6 GHz + 2 x 1,92 GHz + 4 x 1,8 GHz und Künstlicher Intelligenz, der im 7-nm-Verfahren gefertigt wird. Dadurch soll er 75 Prozent leistungsfähiger und dabei 58 Prozent stromsparender sein. Hinzu kommen 6 GB RAM. Im Antutu-Benchmark schafft das Mate 20 Pro 272.579 Punkte. Damit ist der Kirin 980 tatsächlich stärker als sein Vorgänger, der im P20 Pro auf nur rund 210.000 Punkte kam. Mit diesem Ergebnis gehört das Mate 20 Pro zu den stärksten Androiden derzeit auf dem Markt. Allerdings kommt die Performance nicht mal ansatzweise an die des iPhone XS Max mit seinem A12 Bionic ran. Das neueste iPhone hält nämlich den Rekord mit 361.055 Punkten.
In der Praxis nehmen sich die aktuellen Top-Handys aber nicht viel. Das Mate 20 Pro ruckelt an keiner Stelle und hat auch mit mehreren geöffneten Apps und schnellem Wechsel zwischen Anwendungen keine Probleme.
Mobilität: Lange Akkulaufzeit / andere Handys aufladen
Geladen wird das Mate 20 Pro über USB-C. Mit der weiterentwickelten Schnellladetechnik lädt das Handy tatsächlich sehr schnell auf. Nach 30 Minuten ist der 4200-mAh-Akku wieder zu 65 Prozent geladen – das ist stark! Der große Akku sorgt zusammen mit dem effizient arbeitenden Kirin 980 für eine lange Laufzeit. Im Test Dauer-Surfen, bei dem der Browser alle paar Sekunden eine neue Webseite bei 75-prozentier Display-Helligkeit aufruft, hält der Akku 14:04 Stunden durch. Bei normaler Nutzung muss das Handy erst am nächsten Mittag wieder an die Steckdose.
Sie können übrigens mit Ihrem Mate 20 Pro andere Smartphones kabellos aufladen. Dazu aktivieren Sie in den Einstellungen unter Akku den Punkt Umgekehrtes Laden ohne Kabel . Legen Sie ein Smartphone, das den Qi-Standard unterstützt, auf die Rückseite des Mate 20 Pro und es wird geladen.
Ausstattung und Software: Innovation beim Hybrid-SIM-Slot
Das Mate 20 Pro läuft ab Werk mit Android 9 Pie und hat auch alle neue Funktionen wie Digital Wellbeing an Bord. Mit dieser Funktion können Sie genau nachverfolgen, mit welchen Anwendungen Sie die meiste Zeit verbringen, wie oft Sie Ihr Handy entsperren und für Apps ein Zeitlimit pro Tag einstellen.
Der Hybrid-SIM-Slot befindet sich auf der Unterseite des Smartphones. Hybrid bedeutet, dass Sie entweder zwei SIM-Karten oder eine SIM und eine Speicherkarte nutzen können. Damit der Slot so wenig Platz wie möglich einnimmt, verkleinert Huawei den Schlitten auf ein Minimum. Er ist jetzt gerade so groß, dass er Platz für die Nano-SIM hat. Die zweite SIM beziehungsweise die Speicherkarte kommt auf die Unterseite des Schlittens. Weil die üblichen Micro-SD-Karten zu groß sind, bietet Huawei mit der NM-Karte (Nano Memory Card) ein eigenes Format an, das dem einer Nano-SIM-Karte entspricht. Diese befindet sich allerdings nicht im Lieferumfang und ist optional für rund 80 Euro mit 128 GB erhältlich. Der interne Speicher des Mate 20 Pro ist ebenfalls 128 GB groß – frei verfügbar sind aber nur 113 GB.
Zur weiteren Ausstattung gehören LTE Cat 21, WLAN-ac, Bluetooth 5.0 und NFC. Eine Klinkenbuchse gibt es leider nicht.
Das Huawei Mate 20
Das Mate 20 ist nicht so schmal gebaut wie das Pro-Modell und besitzt noch eher den Charme der klassischen Mate-Serie. Statt OLED verbaut Huawei hier ein 6,53 Zoll großes LCD mit 2240 x 1080 Pixel. Die Notch besteht nur aus der Frontkamera, weshalb sie viel kleiner als beim Mate 20 Pro ist. So fehlen aber auch die Sensoren für die 3D-Gesichtserkennung.
Die Performance dürfte bei beiden Modellen nahezu identisch sein, da auch im Mate 20 der Kirin 980 steckt. Er kann aber nur auf 4 statt 6 GB RAM zugreifen. Der Speicher ist 128 GB groß und kann via NM-Karte erweitert werden. Während im Pro der Fingerabdruck-Sensor im Display steckt, befindet er sich beim Mate 20 unterhalb der Kamera auf der Rückseite. Der Akku ist mit 4000 mAh einen Tick kleiner als beim Pro, obwohl das Gerät an sich größer ist. Wir sind auf die Ausdauer gespannt.