Wettbewerbshüter der europäischen Kommission überprüfen Amazon erneut. Im letzten Jahr hatten die EU-Wettbewerbshüter Amazon wegen unzulässiger Steuerdeals zu einer Strafe von 250 Millionen Euro plus Zinsen verdonnert. Diesmal geht es um Geschäftspraktiken des Versandriesen gegenüber kleineren Händlern. Angeblich verwendet Amazon Daten von kleineren Händlern unrechtgemäß. Margrethe Vestager, EU-Kommissarin sagte dazu in Brüssel: „Wir stehen noch ganz am Anfang. […] Wir befragen dazu Marktteilnehmer und versuchen, ein vollständiges Bild zu erhalten.“
Laut der EU-Kommission hätte Amazon eine doppelte Funktion. So bietet das US-Versandhaus eine Plattform für kleinere Händler, ist selbst jedoch auch ein großer Anbieter. Was geschieht also mit Daten, die Amazon von den vielen, weitaus kleineren Händlern erhalte?
Eine legitime Nutzung wäre zum Beispiel, wenn mit den Daten, der Service für den Endkunden verbessert wird, so die EU-Kommission. „Werden die Daten auch genutzt, um zu analysieren, was die Leute wollen, was das nächste große Ding ist?“. Die EU-Kommission will der Sache auf den Grund gehen. Eine formelle Untersuchung ist jedoch bisher noch nicht eingeleitet worden.
Auch bei anderen Konzernen lässt die EU nicht locker
Die EU-Kommission lässt nicht locker, Amazon ist nicht der einzige Konzern der von der Kommission überprüft wurde. Auch andere Unternehmen wie Asus, Philips, Pioneer und Denon sind schon in das Fadenkreuz der Wettbewerbshüter gerutscht. Am schlimmsten traf es wohl Google. Gegen den Suchmaschinen-Spezialisten verhängte die EU eine Rekordstrafe. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in den folgenden Artikeln: