Whatsapp bietet schon seit geraumer Zeit die Möglichkeit, Daten wie den Chatverlauf auch extern bei Google Drive abzusichern. Dazu ist man sogar eine Partnerschaft mit Google eingegangen: Die auf Google Drive gespeicherten Daten werden ab dem 12. November 2018 nicht mehr auf den Speicherplatz von Google-Drive-Konten angerechnet, sprich der Speicherplatz wird den Nutzern geschenkt. Was Google dafür erhält, ist bisher nicht bekannt.
Der unbegrenzte Speicherplatz auf Google Drive macht ein dortiges Backup für Whatsapp-Nutzer natürlich recht attraktiv. Der Haken an der Sache: Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung wird für ein Backup auf Google Drive einfach aufgehoben, die Daten werden unverschlüsselt in die Cloud gespeichert. Whatsapp selber weist in einer FAQ allerdings auch auf diesen Umstand hin:
“Mediendateien und Nachrichten sind nicht durch Whatsapps Ende-zu-Ende-Verschlüsselung geschützt, wenn sie auf Google Drive gespeichert sind.”
Nachrichten, die zwischen den Whatsapp-Nutzern Ende-zu-Ende verschlüsselt sind, können laut eigener Aussage nicht einmal vom Unternehmen selbst eingesehen werden. Durch die Sicherung bei Google Drive könnten Google sowie Behörden jedoch theoretisch auf die Daten zugreifen.
Die Option eines Backups bei Google Drive ist noch optional und kann in den Einstellungen der App unterbunden werden. Der Umstand wird jedoch problematisch, wenn man bedenkt, dass es reicht, wenn nur ein Nutzer die Daten unverschlüsselt speichert. Andere Teilnehmer werden darüber nicht einmal informiert und haben zudem auch keine Möglichkeit, dagegen etwas zu unternehmen.
Das könnte demnächst auch Datenschützer auf den Plan rufen. Diese haben Whatsapp schon seit längerer Zeit im Fadenkreuz. Bereits im Mai 2018 wurde bekannt, dass Whatsapp aufgrund eines Schlupflochs in der neuen DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) Nutzerdaten mit Facebook teile, obwohl deutsche Datenschützer 2016 dafür ein Verbot durchbringen konnten.
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