Früher waren es Reitstunden oder Gitarrenunterricht – heute engagieren Eltern für ihre Sprösslinge einen Fortnite -Lehrer. Das Wall Street Journal hat das Phänomen in einem aktuellen Artikel untersucht und mit mehreren Eltern gesprochen. Die sehen in Videospielen mittlerweile keine Gefahr mehr, sondern wollen die Kinder auch in diesem Bereich fördern und hoffen etwa auf eine professionelle E-Sports-Karriere oder auf Preisgelder aus Wettbewerben.
„Ich möchte, dass sie in dem was ihnen Spaß macht, gut sind,“ erklärt ein Vater gegenüber dem Wall Street Journal. Solange ihre Schulnoten gut bleiben, zahlt der Vater für den Fortnite-Coach seiner zehn und zwölf Jahre alten Söhne. Gefunden hat er den Lehrer in einem Online-Portal. Auf Marktplätzen wie Gamer Sensei bieten Gamer ihre Dienste als Lehrer für einen Stundenlohn von 15 bis 35 US-Dollar an. Dabei wird nicht nur Fortnite-Coaching, sondern auch Unterricht für DOTA 2, League of Legends, Overwatch, Gwent und vieles mehr angeboten. Die meisten Kunden sind laut dem Wall Street Journal erwachsene Hobby-Gamer sowie Kinder und Jugendliche, die eine professionelle E-Sports-Karriere anstreben.
Während sich die Coaches selbst teilweise wundern, wie Eltern ihren Kindern einen Videogame-Lehrer bezahlen können, ist das für viele der Erziehungsberechtigten inzwischen normal. Viele der Eltern erklärten gegenüber dem Wall Street Journal, dass ein Fortnite-Coach auch nichts anderes sei als etwa ein Nachhilfelehrer für Mathe oder ein Schachlehrer. Laut dem Bericht wurden seit März 2018 mehr als 1.400 Fortnite-Lehrer engagiert. Das Spiel selbst zählt mittlerweile 125 Millionen Spieler weltweit. Ein Großteil von ihnen misst sich im kostenlosen Battle-Royale-Modus mit bis zu 99 anderen Spielern gleichzeitig.