Für eine Jahrespauschale jedes neue PC-Spiel erhalten plus einer üppigen Spielebibliothek: Dieses Versprechen macht Electronic Arts mit dem neuen Dienst Origin Access Premier wahr, der am 30. Juli 2018 in Deutschland gestartet ist. Die Nutzung des Dienstes kostet 14,99 Euro pro Monat oder 99,99 Euro pro Jahr. Wer also sparen möchte, greift gleich zum Jahresabo. Und erhält dann fortan alle neuen Top-Titel von Electronic Arts in der PC-Version, ohne einen Extra-Cent zahlen zu müssen. Zudem dürfen die Abonnenten die neuen Spiele auch früher als die „normalen“ Käufer spielen.
Los geht’s gleich mit einem Kracher – nicht nur für Football-Fans: Madden 19 ist für Mitglieder von Origin Access Premier ab dem 2. August verfügbar und erscheint am 10. August für alle anderen Gamer. Mit Madden 19 kehrt die erfolgreiche Reihe endlich zurück auf den PC.

Wer den Dienst jetzt bucht, der darf sich unter anderem auf folgende Spiele freuen:
- Fifa 19 am 20. September und damit 8 Tage vor dem offiziellen Launch
- Madden NFL 19 (ab 2. August für Abonnenten, ab 10. August für den Rest)
- Battlefield 5 (ab 11. Oktober für Abonnenten, ab 19. Oktober für den Rest)
- Anthem (ab 15. Februar 2019 für Abonnenten, ab 22. Februar für den Rest)
- und viele mehr
Hinzu kommt eine wachsende Spielebibliothek – Vault genannt – , die zum Start bereits 128 Titel enthält. Darunter viele Top-Titel, die nicht nur von EA, sondern auch von anderen Publishern stammen. Mit dabei sind viele ältere, aber auch erfreulich viele aktuelle Spiele. Ein paar namhafte Beispiele: A Way Out, Fe, Unravel Two, The Surge, Star Wars Battlefront II Standard Edition, Titanfall 2, Battlefield 4 Premium Edition, Mass Effect Andromeda, Mad Max, The Witness, Rime, Kingdom New Lands, Abzu, Lego Batman 3, Torchlight II, Batman Arkham Origins, Dead Space 3, und, und, und.
Pro: Preis/Leistungsverhältnis stimmt – kein Grund zu meckern
Ehrlich gesagt: Für 100 Euro im Jahr, also 8,33 Euro im Monat, ist Origin Access Premier für Spiele-Fans ein absolutes Schnäppchen. Außer man hegt eine riesige Apathie gegen Electronic Arts und/oder gegen gute PC-Spiele. Ja – es gibt auch andere tolle Publisher von PC-Spielen, aber EA ist auf dem PC-Markt Vorreiter, wenn es darum geht, alle eigenen Titel zu einem Pauschalpreis anzubieten.

Wer ohnehin mindestens zwei der oben genannten kommenden EA-Top-Titel gekauft hätte, der kann im Jahr kräftig sparen und seine Ausgaben für PC-Spiele deutlich senken. Bestens bedient werden dabei sowohl Sportspiele-Freunde (Fifa 19, NHL 19, Madden 19) als auch Fans von Shootern (Battlefield V, Anthem).
Contra: Dem Spieler gehören die Spiele nicht
Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass die Spiele in Origin Access Premier nur so lang gespielt werden können, so lang das Abo besteht. Man „besitzt“ also zu keinem Zeitpunkt die Spiele, sondern bekommt sie für die Zeitdauer des Abos in seiner Bibliothek bereitgestellt.
Daran ist nichts Verwerfliches, und genau so ist Netflix in seiner Branche so erfolgreich geworden. Die Idee von Origin Access Premier ist auch nicht neu im Spielebereich: Mit Xbox Game Pass feiert Microsoft auf der Xbox One bereits einen großen Erfolg. Auch hier gibt es neue Spiele des Publishers Microsoft sofort gratis plus einem großen Spieleangebot diverser anderer Hersteller. Das Modell „Games as a Service“ ist wie „Software as a Service“ absolut aktuell und modern.

Um den Publisher EA muss man sich keine finanziellen Sorgen machen. Selbst wenn er ganz aktuelle Spiele verschenkt, verdient der Publisher neben den Abo-Gebühren auch an den Ausgaben der Spieler für neue Spielinhalte. Spieler, die dann vor der Entscheidung stehen, ob sie das Abo verlängern, stehen nämlich vor einem zusätzlichen Problem: Sie verlieren nicht nur den Zugriff auf alle Spiele, sondern auch alle erworbenen Extra-Inhalte werden nutzlos.
Pro: Endlich ein Netflix für PC-Spieler
Wer das EA-Abo für nur einen Monat für 14,99 Euro erwirbt, der erhält auf einen Schlag dutzende aktuelle, weniger aktuelle und alte Spiele und kann diese an 30 Tagen des Monats rund um die Uhr spielen. Von einem derart üppigen und dennoch günstigen Angebot konnten PC-Spieler vor einigen Monaten nicht mal träumen.
Wer sich für ein Jahr bindet, der dürfte das ganze Jahr über genügend neues Spielfutter erhalten. Leider nicht die Titel von Ubisoft & Co., aber sollte EA erfolgreich sein, dürften entsprechende Konkurrenzangebote nicht lange auf sich warten lassen. So wie es bereits Alternativen zu Netflix gibt, wird es dann auch mehr Alternativen zu Origin Access Premier geben.
Contra: Spiele kommen heute kaum noch komplett auf den Markt
Wie bereits erwähnt, erhalten Origin-Access-Premier-Mitglieder nur die Grundversionen der kommenden Spiele gratis. Alle Add-ons und anderen Extras müssen also erworben werden. Wer ein echter Fans eines Spiels ist, sagen wir mal von Battlefield, gibt neben dem Abo-Preis künftig weiteres Geld für das Spiel aus, um seinen Spielspaß zu erweitern oder zu verlängern. Das birgt natürlich das Risiko, dass EA versucht, die Situation auszunutzen, indem für Spiele noch stärker kostenpflichtige Extras bereitgestellt werden. Der längerfristige Erfolg von Origin Access Premier wird sicherlich zum großen Teil davon abhängen, wie viel Feingefühl der Publisher hier zeigt.
Pro: Origin Access Premier leicht zu kündigen
Die Anmeldung bei Origin Access Premier ist denkbar einfach: Anmelden, Zahlungsdaten hinterlegen und Origin-Client herunterladen. In Ihren Benutzereinstellungen erfahren Sie, wie lange das Abo noch läuft und können es auch per Mausklick einfach kündigen. Das geht sowohl im Origin-Client als auch einfach auf der Origin-Website. Auf Origin.com loggen Sie sich dazu zunächst ein, klicken dann unten links auf Ihren Profil-Namen und landen anschließend auf der “Mein Konto”-Seite.
Sie können also auch den Dienst einfach mal einen Monat ausprobieren und dann längerfristiger entscheiden. Auf Dauer können wir das Monatsabo nicht empfehlen, dafür ist es im Vergleich zum Jahresabo einfach zu teuer. Wer keinen Wert auf neue Spiele legt, kann sich auch mit dem bereits länger existierenden und deutlich günstigeren Origin Access begnügen. Hier gibt es nur Zugriff auf die „Vault“. Immerhin dürfen aber auch neue EA-Spiele für 10 Stunden kostenfrei ausprobiert werden.
Contra: EA lässt die „Auf’s Haus“-Aktion sterben
Mit dem Start von Origin Access Premier hat EA die beliebte „Auf´s Haus“-Aktion sterben lassen. Dort gab es regelmäßig – meist deutlich – ältere EA-Spiele gratis zum Download. Ein großer Verlust ist dieses Angebot aber aus unserer Sicht nicht, nachdem zuletzt immer wieder die gleichen alten Schinken unter das Volk gestreut wurden. Bei Origin Access für 4 Euro im Monat sind die Titel auch in der Vault enthalten und es gibt regelmäßig neue Titel. Da gibt man lieber monatlich 4 Euro aus und hat deutlich bessere Spiele.
Fazit: Origin Access Premiere ist eine Spiele-Flat zum fairen Preis
Unterm Strich überwiegen die Pros gegenüber den Contras. Wir sehen also keinen gravierenden Grund dafür, von Origin Access grundsätzlich abzuraten. So lange man sich der Contras bewusst ist, erhält man für sein Geld ein immer größer werdendes Angebot an attraktiven PC-Spielen. Heruntergerechnet sind es nur 8,33 Euro im Monat oder 35 Cent pro Tag. Als Gamer hat man ein Vielfaches davon schon für so manche Spiele-Gurke ausgegeben und sich kräftig geärgert.