Tesla will Geld von seinen Zulieferern zurück. Sogar für bereits erbrachte Leistungen sollen Teslas Kooperationspartner Geld zurückerstatten, das Ihnen Tesla bereits gezahlt hat.
Laut dem Wall Street Journal will Tesla an einige seiner Zuliefererbetriebe weniger bezahlen. Doch nicht nur für künftige Lieferungen und Dienstleistungen: Tesla fordert sogar Geld zurück, das es seit 2016 für bereits erbrachte Leistungen und Lieferungen seiner Zulieferer bezahlt hat. Tesla will also nicht nur eine Preissenkung für kommende Leistungen, sondern auch eine rückwirkend geltende Preissenkung. Letzteres ist selbst in den von harten Preisdruck geprägten Verhandlungen zwischen Automobil-Herstellern und deren Zulieferern ungewöhnlich.
Und warum das Ganze? US-Medien vermuten, dass diese Kostensenkung ein fast schon verzweifelt anmutender Versuch von Elon Musk ist Tesla doch noch in die schwarzen Zahlen zu bringen. Denn Elon Musk hatte zuletzt versprochen, dass Tesla im dritten und vierten Quartal 2018 Gewinn erwirtschaften werde. Das Wall Street Journal beruft sich bei seinem Bericht auf ein Memo, das ein Global-Supply-Manager von Tesla einem seiner Zulieferbetriebe in der vergangenen Woche geschickt hat. Der Elektro-Auto-Bauer soll in dem „Bettelbrief“ sogar ausdrücklich geschrieben haben, dass Tesla um die Rückerstattung bittet, um sein Profitabilitätsziel zu erreichen. Tesla soll in dem Schreiben um einen „bedeutenden“ Teil seiner seit 2016 geleisteten Zahlungen gebeten haben – also nicht nur um einen symbolischen Preisnachlass, wie das Wall Street Journal betont. In dem Schreiben versucht der Tesla-Manager die Rückzahlung dadurch schmackhaft zu machen, dass dies eine Investition in das langfristige Wachstum von Tesla sei und davon auch die Zulieferer profitieren würden.
Tesla hat sich weder gegenüber dem Wall Street Journal noch gegenüber Techcrunch zu dem Bericht geäußert. Das Unternehmen von Elon Musk bestätigte aber, dass es nach Preissenkungen bei einigen Projekten suche. Einige davon würden bis 2016 zurückreichen und seien noch nicht abgeschlossen. Zudem seien solche Nachverhandlungen normal für das Geschäftsgebahren zwischen Auto-Herstellern und Zulieferern, so Tesla.
Tesla könnte mit diesem aggressiven Vorgehen wichtige Zulieferer verlieren.
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