Raw-Fotos: Fotos im Raw-Format enthalten alle Informationen des Fotosensors einer Kamera. Deshalb ist das Raw-Format bei Fotografen so beliebt. Aus diesen Fotos lässt sich mit einer Bildbearbeitung mehr herausholen als aus einem JPEG. Auf der anderen Seite haben Fotoverbesserungen – wie der Weißabgleich oder Nachschärfen – in einem Raw-Foto noch nicht stattgefunden. Die Raw-Bilder müssen also noch zwingend nachbearbeitet werden, damit sie gut aussehen. Man spricht dabei von „entwickeln“, weil dieser Bearbeitungsschritt dem Entwickeln von analogen Filmen nahekommt.
Lightroom 6 und CC: Adobe hat die meisten seiner Tools auf ein Abomodell umgestellt. Für Lightroom CC bezahlen Sie etwa 12 Euro pro Monat und bekommen dann dafür sämtliche zukünftige Funktionen kostenfrei, solange Sie das Abo bezahlen. Die letzte Abo-freie Version ist Lightroom 6. Allerdings gibt es für diese Version seit Ende 2017 keinerlei Updates mehr. Diese Regelung betrifft sowohl Funktionen als auch Infos zu neuen Objektiven. Diese Informationen sind jedoch wichtig, um aus einem Raw-Foto ein perfekt entwickeltes Bild zu machen. Objektivprofile enthalten beispielsweise die Angaben zur Verzerrung des Bildes durch die Linsen sowie Angaben zur chromatischen Aberration.

Neue Objektive: Wenn Sie Lightroom 6 benutzen und sich jetzt ein neues Objektiv zulegen, fehlen in Ihrer Lightroom-Version die Infos zu diesem Objektiv, also das Objektivprofil. Adobe zufolge besteht die Lösung darin, das kostenlose Adobe-Tool DNG Converter zu verwenden. Doch viele Anwender möchten keine zweite Software für den Fotoimport einsetzen.
Objektivprofile in Lightroom 6 importieren: Ein Objektivprofil speichert Lightroom in einer Datei mit der Endung „.lcp“. Diese Profile finden sich zum Beispiel in dem kostenlosen Tool DNG Converter. Sie können die lcp-Datei für Ihr Objektiv aus DNG Converter kopieren und für Lightroom 6 bereitstellen.

So geht’s: Laden Sie das Programm DNG Converter auf Ihren PC. Starten Sie 7-Zip und lassen Sie sich die Datei „DNG Converter.exe“ im Dateimanager von 7-Zip anzeigen. Öffnen Sie danach die EXE-Datei per Klick auf die rechte Maustaste und wählen Sie „7-Zip –› Öffnen“ aus dem Kontextmenü. Im neuen 7-Zip-Fenster doppelklicken Sie auf den untersten Ordner mit Namen Ÿ€ und daraufhin auf „LensProfiles –› 1.0“. In diesem Ordner suchen Sie den Herstellernamen Ihres Objektivs, etwa Sony, und darin nach Ihrem Objektiv. In unserem Beispiel ist das „SonySONY (Sony E 18-135mm F3.5-5.6 OSS) – RAW.lcp“. Diese Datei kopieren Sie mittels Drag & Drop in den Ordner „C:BenutzerIhr BenutzernameAppDataRoamingAdobeCameraRawLensProfiles1.0Sony“ im Windows-Explorer. Den Ordner „Sony“ ersetzen Sie durch den Herstellernamen Ihres Objektivs. Zumeist müssen Sie diesen Ordner neu erstellen. Nach einem Neustart von Lightroom 6 steht das neue Objektivprofil nun unter „Entwickeln“ auf der rechten Seite unter „Objektivkorrektur“ bereit.
Hinweis: Benutzer von Adobe Lightroom CC brauchen diese Maßnahmen nicht zu vollziehen. Für dieses Tool im Abo-Modell stellt Adobe weiterhin automatisch Updates mit neuen Objektivprofilen bereit.