Pflanzen können sich zwar zum Wachstum in die Sonne drehen, ihren Standort verändern können sie jedoch nicht. Die Evolution hat sie zur stationären Lebewesen gemacht. Hier soll ein Roboter des chinesischen Ingenieurs Sun Tianqi helfen: Sein sechsbeiniger Spielzeugroboter trägt eine Zierpflanze auf seinem Kopf und überwacht deren Vitalfunktionen. Der an eine Krabbe erinnernde Roboter kann die Pflanze automatisch in sonnendurchflutete Bereiche der Wohnung bringen, bei zu langer Bestrahlung sucht er den Schatten auf. Und ist die Pflanze zu trocken, macht der Roboter den Besitzer mit einem Tanz darauf aufmerksam.
Tianqi vertritt die Ansicht, dass Pflanzen zu den Lebewesen mit den wenigsten Freiheiten gehören: Man kann sie abschneiden, verbrennen oder aus der Erde reißen, ohne dass sie dagegen etwas tun könnten. Sein Roboter soll Pflanzen die Vorteile von Mobilität verschaffen. Der Roboter kann die Pflanze vor Verbrennungen schützen, ihr aber trotzdem ausreichend Licht verschaffen. Ob es der Roboter jemals zur Marktreife schaffen wird, bleibt fraglich. Die Idee könnte jedoch auch andere Entwickler inspirieren. Vielleicht gehören wandelnde Pflanzen ja schon bald zum alltäglichen Bild in Parks und heimischen Gärten.