Nach wie vor sieht der Durchschnittsdeutsche jeden Tag rund dreieinhalb Stunden klassisch fern, mittlerweile auch als „linear“ bezeichnet. Wer viel und gerne fernsieht, möchte das vor allem bequem, mit breitem Angebot und in guter Qualität haben. Für diesen Service sind die Verbraucher offenbar sogar zu zusätzlichen Ausgaben bereit. Sonst würden nicht gut ein Jahr nach dem Start des hochauflösenden terrestrischen Antennenfernsehens DVB-T2 HD mehr als eine Million Haushalte bei Freenet TV extra für etwas zahlen, was abgesehen von der Haushaltsabgabe bislang kostenlos war: den schlichten Empfang des TV-Signals. Neben der einmaligen Investition in neue Empfangsgeräte summieren sich die jährlichen Abokosten bei DVB-T2 HD auf knapp 70 Euro. Ebenfalls 70 Euro sind alle zwölf Monate für hochaufgelöstes Satellitenfernsehen fällig. Auch der dritte „klassische“ Empfangsweg, das Kabelfernsehen (DVB-C), ist keineswegs umsonst, allerdings unterscheiden sich die Preise hier wegen des stark zersplitterten Markts durch viele kleine lokale Kabelprovider.
Tipp: TV-Inhalte an jedes Gerät im Netzwerk streamen
Kabel, Antenne und Satellit kosten ebenfalls: IP-TV als Alternative
Vor diesem Hintergrund des schleichenden Übergangs vom „Free-TV“ zum „Pay-TV“ stellt sich die Frage, ob da das meist mit IP-TV bezeichnete „Fernsehen aus dem Internet“ nicht gleich die bessere Alternative darstellt. Schließlich bezahlt man nicht wie bei DVB-T2 HD von Freenet für mehrere Empfangsgeräte mehrfach und muss sich nicht wie beim Satelliten-TV mit Spezial-Hardware für „HD+ ExtraScreen“ befassen, wenn man jenseits des Fernsehers im Wohnzimmer auf dem Smartphone oder Tablet unterhalten werden möchte. IP-TV steht nämlich prinzipiell überall und auf den unterschiedlichsten Geräten zur Verfügung. Man loggt sich mit seinen Zugangsdaten des TV-Dienstleisters ein, schon erscheint das TV-Bild.

Darüber hinaus bietet die IP-basierte und daher stets mit einem Rückkanal ausgestattete Technik weitere Vorteile: Man erhält wie bei Video on Demand individuelle Empfehlungen, und Aufzeichnungen lassen sich in der Cloud abspeichern. Dank Restart (auch Catchup-TV genannt) sehen Sie bereits laufende Sendungen nachträglich von vorn, ohne zuvor das Aufnehmen gestartet zu haben beziehungsweise auf Hardware mit Timeshift-Funktion oder Mediatheken angewiesen zu sein. Ferner ermöglicht IP-TV die Möglichkeit senderübergreifender Mediatheken: eine Art „Rückwärts-EPG“, bei dem man sich das Verpasste aussuchen kann. Schließlich lassen sich andere webbasierte Dienste wie das Abrufen von Filmen per Video-on-Demand integrieren.
IP-TV kann also zumindest prinzipiell viel mehr als klassisches lineares Fernsehen; umgesetzt werden die Möglichkeiten jedoch nicht immer in Gänze. Mal stehen rechtliche Hürden mit den Rechteinhabern der Inhalte im Weg, mal gibt es alle IP-TV-Funktionen nur in teureren Paketen.
Komplexe Sportberichterstattung
Die Spiele der Fußballbundesliga laufen schon lange praktisch nur noch im Bezahlfernsehen, doch bis zum letzten Jahr konnten die Fans zumindest noch alle Begegnungen bei einem Anbieter sehen, nämlich bei Sky. Das hat sich mit der Saison 2017/18 geändert; 40 Partien der ersten Bundesliga gibt es seitdem nur noch bei Eurosport – ebenfalls gegen Gebühr. Die Champions League ist ab diesem Sommer nicht mehr im ZDF zu sehen: Die Rechte für die kommenden drei Spielzeiten haben sich der Pay-TV-Sender Sky und der kostenpflichtige Streamingdienst DAZN gesichert. Ähnlich komplex stellt sich die TV-Übertragung bei anderen Sportarten dar. Eine ständig aktualisierte Übersicht über die Empfangsmöglichkeiten wichtiger Spiele bieten wir online .

IP-TV: Provider-gebunden oder entkoppelt über Zattoo & Co.
Technisch spielt die Art des Internetzugangs für IP-TV zunächst keine Rolle, in der Praxis gilt das allerdings nur für die vier „entkoppelten“ Anbieter unseres Vergleichs: also für Magine TV , Waipu.TV , TV Spielfilm live und Zattoo TV . Alternativ bieten einige Internetzugangsprovider ihren Kunden – und nur diesen – gegen Aufpreis Fernsehen per IP-Stream. Bei 1&1, Deutscher Telekom und Vodafone ist das TV-Signal erst einmal an den Zugang zu Hause gekoppelt und wird von den Providern nur teilweise und gegen Gebühr auch fürs Smartphone oder den Tablet-PC freigeschaltet. Außen vor bleiben bei unserer Betrachtung alle Hybridlösungen, darunter das neue Sky Q und Entertain TV Sat von der Telekom.

Die Angebote und der Markt sind also komplex, zumal sämtliche Anbieter diverse Varianten, Pakete und Zusatzoptionen offerieren. Diese unterscheiden sich durch Anzahl und Auflösung der Sender, Zusatzpakete, Hardwareunterstützung und die Möglichkeit, auch auf Mobilgeräten fernzusehen.
Internetfernsehen von den DSL-und Kabelinternet-Providern
Zuerst zum providergebundenen IP-TV: Während die Deutsche Telekom den optionalen Fernsehstream praktisch unverändert anbietet, hat 1&1 sein IP-TV völlig umgestellt: Kunden bekommen nun nicht mehr Entertain TV der Deutschen Telekom, sondern einen eigenständigen Fernsehdienst von Zattoo auf völlig anderer Basis. So laufen einige Funktionen wie das Aufnehmen nicht mehr über den lokalen Receiver, sondern über die Cloud; die neue 1&1 TV-Box hat keine Festplatte mehr.
Vodafone bietet neben seinem bisherigen IP-TV seit einem Jahr mit Giga TV eine aufgewertete und mit monatlich 9,99 Euro nur minimal teurere Variante. Darin stehen mehr Sender, eine teilweise höhere Auflösung sowie gegen weitere zehn Euro pro Monat die Möglichkeit zur Verfügung, auch auf mobile Endgeräte zu streamen. Weitere Komfortfunktionen sind Restart und Replay, allerdings ist Giga TV auf Kabelanschlüsse beschränkt, funktioniert also nicht mit DSL.
Die Basisvariante ist für 8,99 Euro zwar günstiger, schöpft aber die Möglichkeiten von IP-TV kaum aus. So sind bereits laufende Sendungen nicht mehr von Beginn an zu sehen, außerdem fehlt der Rückwärts-EPG für verpasste Sendungen. Eine regelrechte Zumutung ist zudem die komplizierte Preisstruktur von Vodafone: mit zwei Dutzend Fußnoten, Zusatzoptionen und unnötiger Aufsplitterung wie Giga TV, Vodafone TV Cable, Basis-TV, Internet-, Telefon-und TV-Paketen sowie IP-TV für DSL-Zugänge.
Entertain TV der Telekom ist da doch klarer strukturiert, wenngleich auch hier mit Start TV, Entertain TV, dem Plus-Paket und der Mobiloption verschiedene Varianten existieren. Doch deren Unterschiede werden schnell klar: Für knapp zehn Euro pro Monat inklusive der Miete des Festplattenreceivers gibt es das Basisangebot. Wer die wichtigsten Privatsender in HD und Restart haben möchte, zahlt fünf Euro mehr. Für weitere 6,95 Euro erhält man die Möglichkeit, IP-TV auch aufs Smartphone, Tablet und den PC zu streamen. In der Praxis funktioniert das weitgehend problemlos. Wer auf all die Zusatzfunktionen verzichten möchte und sich auf Live-TV beschränkt, kann im neuen Basistarif „Start TV“ ins IP-TV hineinschnuppern. Start TV kostet inklusive Receivermiete monatlich knapp fünf Euro, allerdings bindet man sich 24 Monate.
1&1 hat sein Fernsehangebot wie erwähnt völlig umgestellt, teils zum Positiven, teils zum Negativen. So können Sie nun bereits laufende Sendungen auch von vorn starten, verpasste Programmpunkte sieben Tage im Rückwärts-EPG auswählen sowie auf Mobilgeräten fernsehen. Dagegen sind Aufnahmen nur noch kostenpflichtig in der Cloud möglich: 100 Stunden kosten monatlich 2,99 Euro, 200 Stunden 4,99 Euro. Außerdem dürften viele Kunden jegliche Möglichkeit von Live-Bundesligafußball vermissen.
TV on Demand: Fernsehen ohne Limit
EU: Jetzt auch im Urlaub per IP-TV fernsehen
Rechtzeitig vor der Hauptreisezeit sowie der Fußballweltmeisterschaft in Russland ist Anfang April die „Verordnung zur grenzüberschreitenden Portabilität“ in Kraft getreten. Diese regelt, dass EU-Bürger ihre digitalen Inhalte, für die sie im Heimatland per Abonnement bezahlt haben, auch in allen anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union nutzen können. Die neue Regelung gilt für Videoportale wie Netflix, das hier thematisierte IP-TV, Musikabos von Spotify & Co. sowie für E-Books, so beispielsweise für die Bezahloption „Kindle Unlimited“ von Amazon.
Zu betonen ist an dieser Stelle, dass die Verordnung nur für die kostenpflichtigen Angebote gilt, nicht dagegen für Gratis-Inhalte. Zwar können sich die Anbieter kostenloser Inhalte anschließen, sie müssen es aber nicht. Beim IP-TV ist deshalb zwischen kostenlosen und kostenpflichtigen Inhalten zu unterscheiden: Wer nur das Gratis-Streaming der entkoppelten Anbieter Magine TV, Waipu.TV, TV Spielfilm live und Zattoo TV nutzt, kann damit im EU-Ausland nicht fernsehen. Die kostenpflichtigen Abos lassen sich dagegen von EU-Bürgern wie zu Hause nutzen, vorausgesetzt der Internetzugang ist ausreichend schnell. Beim Streamen über das Mobilfunknetz kommt das in aller Regel vertraglich begrenzte Kontingent beim Datenverbrauch hinzu. Weitere Infos zum Ende des Geoblockings innerhalb der EU lesen Sie hier .
Wer außerhalb der EU – so auch in der Türkei oder der Schweiz – Urlaub macht, profitiert dagegen nicht von der neuen Verordnung. Hier kann man sich gegebenenfalls mit einem VPN-Zugang helfen, bei dem man den virtuellen Standort definiert. Gute Erfahrungen untre Windows haben wir mit dem Opera-Browser gemacht, der die Menge der übertragenen Daten nicht begrenzt. Für Mobilgeräte stehen im Play-und im Appstore diverse VPN-Apps zur Verfügung, unter anderem Turbo VPN ebenfalls ohne Datenlimit in der Gratisversion.
Weil die sogenannte Haushaltsabgabe (früher: GEZ-Gebühr) nicht den kostenpflichtigen Inhalten einzelner Anbieter zugeordnet wird, gilt die neue EU-Verordnung übrigens nicht für die frei ausgestrahlten Fernsehsender. Beispielsweise hat die ARD angekündigt, sowohl den Livestream als auch die Inhalte ihrer Mediathek weiterhin nur im Inland zu zeigen – über bezahltes IP-TV sind die Sender in der EU aber zu sehen. Das gilt auch für sämtliche Fußballspiele der anstehenden Fußball-WM.
Ohne Bindung: Magine TV, TV Spielfilm Live, Waipu.TV & Zattoo
Während diese Triple-Play-Angebote nur Kunden des versorgenden Internet-Providers offenstehen, entfällt diese Beschränkung bei den entkoppelten Streams von IP-TV: Magine TV, Waipu.TV, TV Spielfilm Live und Zattoo kann jeder buchen. Darüber hinaus gibt es hier keine Mindestvertragslaufzeit, und alle Dienste lassen sich auch am Windows-Computer und am Mac, am Smartphone sowie am Tablet nutzen. Wer im Wohnzimmer fernsehen möchte und keinen smarten Fernseher, Amazon Fire TV (Stick) oder Google Chromecast besitzt, muss einmalig knapp 40 Euro für eines dieser Zusatzgeräte investieren.

Wer über die genannten Anbieter wie gewohnt fernsehen möchte, zahlt monatlich dafür überwiegend zehn Euro. Dafür bekommt man zwischen 80 und 100 Sender, davon 40 bis 50 in HD. Die bessere Auflösung gilt – abgesehen von TV Spielfilm live – auch für alle wichtigen Privatsender. Waipu.TV ist mit knapp fünf Euro pro Monat auf den ersten Blick günstiger, dafür gibt es aber nur SD-Qualität. Nur der Vollständigkeit halber seien die von allen Diensten angebotenen Gratisversionen genannt. Diese bieten jedoch nur wenige Sender, kaum Funktionen, eine geringe Auflösung und nerven mit zusätzlicher Werbung.
Abgesehen von diesen grundsätzlichen Gemeinsamkeiten unterscheiden sich die Angebote deutlich: Am schwächsten präsentiert sich das vergleichsweise neue Angebot TV-Spielfilm live, das jenseits des Cloud-Videorekorders mit mageren fünf Stunden Kapazität kaum IP-TV-typische Funktionen ermöglicht. Selbst eine richtige Mediathek fehlt, außerdem lässt sich nur auf einem Gerät gleichzeitig streamen. Hier punktet Magine TV mit maximal fünf Geräten, ebenso wie mit der im Vergleich höchsten Auflösung von bis zu 1080p.

Bei den IP-TV-Möglichkeiten wie Cloud-Aufnahmen, Timeshift, Mediatheken, Restart und Recall muss Magine TV aber passen. Außerdem hat Magine die Abspielhardware drastisch eingeschränkt: Apple TV, Smart-TVs von Samsung, Nvidia Shield und die Amazon Fire-Tablets werden nicht mehr unterstützt.
Bei Waipu.TV gefallen vor allem der unkomplizierte Videorekorder, die guten Beschreibungen der Sendungen, das Bedienkonzept und die Timeshift-Funktion. Dagegen fehlt eine Mediathek, und fernsehen auf dem Smartphone und Internet über mobiles Internet oder „fremdes“ WLAN geht nur, wenn Sie die Mobiloption für fünf Euro Aufpreis gebucht haben.

Bleibt der IP-TV-Pionier Zattoo. Angesichts der Defizite der Konkurrenz führt das „Original“ das Testfeld klar an. Neben der Tatsache, dass nur Zattoo viele Funktionen der IP-basierten Technik realisiert, sticht der Dienst auch sonst positiv hervor: mit den meisten Sendern, einer Live-Vorschau verschiedener Programme, einer einfachen Aufnahmefunktion auch für ganze Serien, einer komfortablen Sender-und Sendungssuche, einer Bild-im-Bild-Anzeige sowie getrennten Bandbreiteneinstellungen für WLAN-und Mobilfunkbetrieb in der Mobil-App. Positiv sind schließlich die breite Geräteunterstützung und die verschiedenen Bezahloptionen zu nennen. Neben dem Monatsabo für 9,99 Euro gibt es für 1,59 Euro einen 24-Stunden-Pass und das Jahresabo mit 20 Prozent Preisnachlass für 99,99 Euro. Perfekt ist aber auch Zattoo nicht, denn aus rechtlichen Gründen stehen nicht alle Funktionen bei allen Sendern zur Verfügung.
Fazit: Zattoo klar vorn, IP-TV lässt sich ohne Risiko ausprobieren
Wegen der viel größeren Flexibilität spricht zunächst alles für die entkoppelten Anbieter. Da ist man nicht an einen Provider gebunden und fernsehen lässt sich (fast) überall und auf sehr vielen Geräten – nach dem Ende des Geoblockings (siehe Kasten) auch im EU-Ausland. Zudem gibt keine Mindestvertragslaufzeit, ideal also zum Ausprobieren: Alle vier Anbieter gewähren sogar eine kostenlose Testphase zwischen einer Woche und einem Monat. Danach kosten Magine TV, Waipu.TV, TV Spielfilm live und Zattoo TV inklusive Unterwegsnutzung durchgängig zehn Euro pro Monat. Damit eignet sich die Empfangstechnik zunächst perfekt für den Urlaub: anmelden und bezahlen, einloggen – und läuft.

Ob man auch zu Hause dauerhaft auf IP-TV umstellt, ist zumindest eine Überlegung wert. Zwar ist diese Art von Fernsehempfang mit 100 bis 120 Euro pro Jahr etwas teurer als die 70 Euro für DVB-T2 HD, HD-TV per Satellit oder Kabel, dafür bietet die Technik mehr Möglichkeiten und Komfort. Schade ist, dass die meisten Anbieter diese (noch) nicht konsequent umsetzen. Zattoo ist hier am weitesten und deshalb klarer Sieger unseres Vergleichs. Im Einzelfall muss man allerdings auch hier mit einer herben Enttäuschung rechnen, etwa weil bestimmte Sportereignisse aus rechtlichen Gründen nicht ins Internet gestreamt werden dürfen. Außerdem streamt Zattoo maximal in 720p, Magine TV und Waipu.TV dagegen bis zu Full-HD.
Für eine Triple-Play-Offerte der Provider sollte man sich auch wegen der langen Vertragsbindung erst nach reichlicher Überlegung entscheiden. Wer jedoch ohnehin einen Internetzugang per DSL oder Kabel bei 1&1, der Telekom oder Vodafone hat oder buchen möchte, kann auch die TV-Option dazu nehmen. Das gilt insbesondere, wenn man keine Sat-Schüssel montieren darf oder möchte oder wenn der terrestrische Empfang schlecht ist. Ferner bietet IP-TV sehr viel mehr Sender als das Antennenfernsehen DVB-T2 HD.
Zum Schluss noch zwei Anmerkungen. Die Anforderungen an den Internetzugang sind gering, für einen HD-Sender reicht ein 16000er-DSL-Anschluss aus. Die übertragenen Datenmengen sind allerdings so groß, dass man IP-TV jenseits von WLAN im mobilen Internet nur vorübergehend nutzen sollte: Zattoo verbraucht am Smartphone bei niedrigster Auflösung rund 400 MByte pro Stunde, bei höchster sogar 2,5 GByte. Ähnlich liegt der Datenverbrauch bei Magine TV und Waipu.TV.
Mobil fernsehen über StreamOn der Telekom
Mobilfunkkunden mit einem Laufzeittarif bei der Deutschen Telekom haben über die Streamon genannte Zusatzoption die Möglichkeit, bestimmte Audio-und Videodienste über das mobile Internet zu streamen, ohne dass dies auf ihr begrenztes Datenvolumen angerechnet würde. Im Videobereich sind mehr als 70 Dienste bei Streamon vertreten, darunter Eurosport Player, Magine TV, NTV, Sky Go, Waipu TV, Zattoo und die ZDF Mediathek.
Die Video-und TV-Dienste lassen sich jedoch nur über die beiden Optionen „Streamon Music & Video“ oder „Streamon Music & Video Max“ (Videos in HD) nutzen. Zwar ist Streamon grundsätzlich kostenlos zubuchbar, die Videooption ist jedoch nur für folgende Tarife verfügbar: Magenta Mobil L, Magenta Mobil L Friends, Magenta Mobil L Plus, Magenta Mobil L Premium und Magenta Mobil L Plus Premium sowie Family Card L. Das HD-Streaming ist noch stärker eingeschränkt.

So praktisch das „Zero Rating“ scheint, so sorgt es doch auch für politischen Streit wegen möglicher Verstöße gegen europäische Vorschriften zur Netzneutralität und zum Roaming – im EU-Ausland zählt das Datenvolumen nämlich sehr wohl. Deshalb hatte die Bundesnetzagentur die Zubuchoption Ende 2017 in der bisherigen Form untersagt und an einigen Stellen Änderungen gefordert. Dies wiederum will die Telekom nicht hinnehmen und hat deshalb Klage gegen die Entscheidung der Aufsichtsbehörde eingereicht. Ein Jahr nach dem Start ist also zunächst offen, wie es mit Streamon weitergeht. Mehr Infos zu Streamon inklusive der kompletten Anbieterliste finden Sie unter www.telekom.de/streamon .