Suse Linux und Opensuse dürften neben Knoppix die bekanntesten Linux-Distributionen aus Deutschland sein. Jetzt hat der schwedische Finanzinvestor EQT VIII die Suse Linux GmbH in Nürnberg gekauft. EQT will laut eigenen Angaben den bisherigen CEO von Suse Linux, Nils Brauckmann, und dessen Team dabei unterstützen weiter zu wachsen und Suses Position als „führender Open Source Spieler“ zu stärken. Suse Linux soll sein Geschäft eigenständig weiterführen und seine Marke weiter entwickeln. Mit einem Schwerpunkt auf Suses Public-Cloud-Business.
EQT VIII kauft die Suse Linux GmbH von dem bisherigen Besitzer Micro Focus International für 2,535 Milliarden US-Dollar; das sind umgerechnet rund 2,18 Milliarden Euro. Die Übernahme erfolgt unter der Voraussetzung, dass die Aktionäre von Micro Focus sowie die Aufsichtsbehörden zustimmen. Die Übernahme soll Anfang 2019 vollzogen sein. Suse Linux wurde 1992 in Fürth als S.u.S.E. (Software- und System-Entwicklung) gegründet. Das Unternehmen wurde zum führenden Linux-Distributor im deutschsprachigen Raum, 1998 wurde Nürnberg Sitz der Firmenzentrale. 2003 übernahm Novell die Suse Linux AG. Die für Privatanwender gedachte Version Opensuse wurde zum Community-Projekt unter der Federführung von Suse Linux. Das Unternehmen konzentriert sich aber auf Linux- und Open-Source-Software für Unternehmen wie Suse Linux Enterprise Server (SLES) und konkurriert dabei unter anderem mit Red Hat und Ubuntu.
2011 übernahm die Attachmate Group Novell und 2014 übernahm die Software-Firma Micro Focus wiederum Attachmate. Die Unternehmenszentrale von Suse wechselte immer mal wieder in dieser Zeit ihren Standort, befindet sich nun aber laut der Webseite von Suse Linux wieder in Nürnberg. Suse Linux beschäftigt weltweit rund 1400 Mitarbeiter und machte im letzten Geschäftsjahr 320 Millionen Dollar Umsatz. EQT ist ein weltweit tätiger Finanzinvestor, der laut eigenen Angaben rund 50 Milliarden Euro verwaltet.