Zeit- und Kosteneinsparungen durch hohe Leistung – und Verluste durch Leistungseinbußen – können gravierende Auswirkungen auf den Unternehmensgewinn haben.
Tatsächlich hat Amazon errechnet , dass eine Verlangsamung der Seitenladezeit um nur eine Sekunde das Unternehmen jährlich 1,6 Milliarden Dollar kosten könnte. Ein durchschnittliches kleines Unternehmen kann damit rechnen, jedes Jahr 100.000 Dollar durch IT-Ausfallzeiten zu verlieren.
Während sich der heutige Industrie-Hypezyklus auf Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), maschinelles Lernen (ML) und Blockchain konzentriert, sind in vielen Fällen traditionellere Lösungen – und grundlegendere Probleme – die dringendsten Prioritäten für das IT-Management.
Die obersten Hierarchie-Ebenen von Unternehmen betrachten KI, ML und Deep Learning als grundlegende Elemente der digitalen Transformation, aber was sagt die IT-Community? Wird die IT mit den neuen Technologien schneller optimale Leistungen erzielen? Der Solarwinds IT-Trends-Report 2018: The Intersection of Hype and Performance untersucht die Sichtweise von IT-Profis auf das, was in ihren Technologiewelten passiert.
Die Ergebnisse des diesjährigen Berichts basieren auf einer im Dezember 2017 durchgeführten Befragung von IT-Experten, Managern und Führungskräften in öffentlichen und privaten kleinen, mittelständischen und großen Unternehmen. Die 2018 untersuchten und im IT-Trends-Index ausgewerteten Gebiete sind Nordamerika, Australien, Brasilien, Deutschland, Hongkong, Singapur und das Vereinigte Königreich, mit insgesamt 803 Umfrage-Teilnehmern aus allen Regionen.
Die wichtigsten Ergebnisse aus der Befragung in Deutschland lassen sich wie folgt zusammenfassen:
Cloud Computing und hybride IT bleiben für deutsche IT-Experten in den nächsten fünf Jahren Prioritäten, da diese die aktuellen Geschäftsanforderungen erfüllen. Zugleich dienen sie als Rückhalt für Trends wie ML und KI.
- 86 Prozent der befragten IT-Experten gaben an, dass die Cloud und/oder hybride IT in der technologischen Strategie ihrer Unternehmen unter den Top 5 der aktuell wichtigsten Technologien rangiert bzw. rangieren, während 46 Prozent sie als die Nummer 1 unter den wichtigsten Technologien nannten.
- Beim Ranking der Technologien, die aktuell und in den nächsten drei bis fünf Jahren für die digitale Transformation am wichtigsten sind, haben IT-Experten die Cloud/hybride IT als Nummer 1 eingestuft. Die Automatisierung steht heute im Hinblick auf das größte Potenzial für Produktivitäts-/Effizienzvorteile und ROI an erster Stelle.
Zugleich priorisieren IT-Experten interne Investitionen in Container als bewährte Herangehensweise an die Herausforderungen des Cloud Computing und der hybriden IT sowie als wichtigstes Instrument für Innovation.
- 41 Prozent der Befragten nannten Container als die aktuell wichtigste Technologie, und 33 Prozent der Befragten nannten Container als wichtigste Technologie für die nächsten drei bis fünf Jahre.
- Zugleich wird erwartet, dass Investitionen in KI und ML in den nächsten drei bis fünf Jahren immer wichtiger werden. 49 Prozent der Befragten gaben an, dass KI in drei bis fünf Jahre die höchste Priorität hat, während für 45 Prozent der Befragten ML diesen Platz belegte (verglichen mit heute 31 Prozent und 38 Prozent).
Die Ergebnisse der IT-Trends-Umfrage legt eine Dissonanz zwischen den Einschätzungen der IT-Experten und denen ihrer Senior Manager nahe, was die Prioritäten für IT-Investitionen in den nächsten drei bis fünf Jahren betrifft.
- Gemäß der gewichteten Liste der Technologien, die IT-Experten als erforderlich für die digitale Transformation eines Unternehmens in den kommenden drei bis fünf Jahren einschätzen, schafft es die KI gerade noch unter die Top 5, auch wenn sie an Wichtigkeit zunahm.
- Dies steht im Gegensatz zu einer kürzlich durchgeführten CEO-Umfrage, die ergab, dass KI und ML zu den wichtigsten strategischen Prioritäten gehören, die vier Fünftel der obersten Hierarchieebenen von Unternehmen für ihren Betrieb sehen.
Während IT-Experten weiterhin Cloud Computing und hybride IT priorisieren, führte die Einführung dieser Technologien zu Herausforderungen im Hinblick auf die Optimierung der System- und Anwendungsleistung.
- Die befragten IT-Experten gaben an, dass die Cloud/hybride IT die größten Herausforderungen bei der Implementierung, dem Rollout und der Leistung im Alltag darstellen. Darauf folgen das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) und die Automatisierung.
- Fast die Hälfte (49 Prozent) aller befragten IT-Expertn ist der Meinung, dass ihre IT-Umgebungen nicht optimal funktionieren. Fast drei Fünftel aller befragten IT-Experten verbringen weniger als 25 Prozent ihrer Zeit damit, proaktiv die Leistung zu optimieren. Mehr als ein Drittel der IT-Profis verbringen mindestens 50 Prozent ihrer Zeit mit der reaktiven Wartung und Fehlerbehebung ihrer IT-Umgebung.
Viele IT-Experten nennen eine fehlende Unternehmensstrategie sowie mangelhafte Investitionen in Bereiche wie Benutzerschulungen als häufigste Hindernisse für eine Systemoptimierung.
- Unter IT-Experten, die angaben, dass ihre Umgebungen nicht optimiert sind, nannten einige eine unzureichende Organisationsstrategie als eines der drei größten Hindernisse für die Optimierung.
- Um eine Leistungssteigerung zu erzielen und auf eine erfolgreiche digitale Transformation hinzuarbeiten, benötigen IT-Experten eine engere strategische Zusammenarbeit mit Führungskräften.
In Anbetracht dieser Erkenntnisse ist es wichtig, dass IT-Experten weiterhin der Cloud und hybrider IT Priorität einräumen sowie gleichzeitig neue Kompetenzen entwickeln und neue Technologien nutzen, um ihre Unternehmen auf dem Weg der digitalen Transformation zu unterstützen. Um IT-Experten dabei zu helfen, sich mit neuen Kompetenzen, Technologien und Ressourcen auszustatten und dadurch die Führungslücke zu schließen und die Gratwanderung zwischen Hype und Leistung zu bewältigen, sollte man folgende Empfehlungen beachten:
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1. Konzentration auf Container
Da IT-Experten ständig das Ziel haben, einen Mehrwert für ihre Organisation zu schaffen, sollten sie die Bereitstellung von Containern weiterhin in den Vordergrund stellen, sowohl aus Sicht von Investitionen als auch beim Entwickeln von Kompetenzen.
Für IT-Profis, die sich auf Container konzentrieren wollen, sollte zunächst klar sein, ob die IT-Organisation bereits mit der Technologie arbeitet. Wenn ja, dann lernen Sie die beteiligten Personen kennen und werden Sie aktiv. Wenn die IT-Organisation nicht mit Containern arbeitet, können IT-Experten einfach auf Docker gehen und Docker CE für Mac oder Windows für laptop-basierte Experimente nutzen, von den Tutorials von Kubernetes (insbesondere Minikube ) lernen oder eine Plattform wie Amazon ECS nutzen.
Es gibt auch verschiedene Communities wie Github , in denen Containerexperten ihr Wissen teilen. Daraufhin sollten sie sich mit der Automatisierung und Orchestrierung von Containern vertraut machen, um die Integration und Bereitstellung verteilter Apps und Cloud-Bereitstellungen zu skalieren sowie einen besseren Überblick darüber zu erhalten, wie diese Workloads verwaltet werden.
2. Stärkung der Cloud
IT-Experten nutzen bereits verschiedene Cloud-Bereitstellungsmodelle – zum Beispiel wechseln sie von Microsoft Exchange-Servern zu Office 365 – und migrieren mehr ihrer unternehmenskritischen Anwendungen in die Cloud.
Parallel zu diesen Änderungen muss die Möglichkeit zur Beobachtung erhöht werden, indem Messdaten, Protokolle und das Verfolgen eines Anwendungsablaufs zur Kontrolle kombiniert und in die Cloud-Überwachungsstrategie eines Unternehmens integriert werden. Dieses Maß an Überwachung mit Disziplin muss genauso granular und verlässlich sein, wie es seit Jahrzehnten in lokalen Umgebungen ist. Der wichtigste Teil dieses Prozesses besteht darin, eine Basis für die Beobachtung innerhalb ihrer hybriden IT-Umgebungen zu schaffen – und zwar über die gesamte Bandbreite ihrer cloud-basierten Anwendungen.
3. Die Lücke zu Führungskräften schließen
Auch in absehbarer Zeit werden ML und KI für Aufsehen sorgen. Wie wir beim Thema Cloud gesehen haben, sind Führungskräfte darauf bedacht, Technologien zu implementieren, die die Vorteile disruptiver Innovationen versprechen. Sie wollen dies schnellstmöglich, ohne dabei aktuelle Möglichkeiten, technische Komplexität oder Implementierungsprobleme zu beachten.
Es lohnt sich für IT-Profis, pädagogisch vorzugehen: Sie müssen Wege finden, um Grundlagen und dann die spezifische Kosten-Nutzen-Analyse zu diskutieren, wie die Technologie dem Unternehmen helfen kann und was sie für die Integration und die Bereitstellung des Services bedeutet.
4. Auf Belastbarkeit und Zuverlässigkeit als Messdaten setzen
Für eine erfolgreiche digitale Transformation sollten IT-Experten Belastbarkeit und Zuverlässigkeit ihrer Umgebungen als kritische Leistungsmessdaten anerkennen.
Belastbarkeit und Zuverlässigkeit unterstreichen den Geschäftswert, den IT-Profis für ihr Unternehmen erbringen können. Sie geben auch an, wie gut eine verteilte Anwendung integriert und bereitgestellt wurde. Und da sie auch die Gesamtleistung darstellen, lassen sich diese Messdaten in Geld umrechnen.
Wenn man also überlegt, was alles auf dem Spiel steht, ist die Fähigkeit, eine positive digitale Erfahrung des Endnutzers sicherzustellen, von entscheidender Bedeutung: Die IT-Abteilung sollte darauf achten, Tools einzusetzen, die eine vollständige Sichtbarkeit der Protokolle, Messdaten und Ablaufverfolgungsdaten gewährleisten, die die Zuverlässigkeit und Belastbarkeit untermauern und schließlich die Umgebungen optimieren.
Während es für Führungskräfte selbstverständlich ist, neue Technologien zu implementieren, die den wachsenden Anforderungen ihrer Unternehmen gerecht werden, sind IT-Experten letztendlich dafür verantwortlich, Implementierungen von Technologien auch praktisch umzusetzen.
Obwohl KI und maschinelles Lernen aktuell nicht höchste Priorität für IT-Experten haben, stellt die Optimierung von Cloud-Umgebungen/Umgebungen mit hybrider IT einen wichtigen Weg zur Nutzung der Vorteile dieser aufkommenden Technologien dar.
Im Jahr 2018 haben IT-Experten die Möglichkeit, Wege zur Optimierung des digitalen Erlebnisses für Endbenutzer in hybriden IT-Umgebungen zu finden und gleichzeitig Investitionen in Technologien zu priorisieren, die weit über die IT hinausgehen.
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