Update: Dass die Nachfrage nach Mining-Grafikkarten zurückgeht trifft die Hersteller wie erwartet hart. Laut Computerbase haben GPU-Hersteller wie Gigabyte und Tul deutliche Umsatzrückgänge im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. So meldet Gigabyte im Verkaufsbericht für Juni 2018 einen Umsatzeinbruch von 31 Prozent gegenüber dem Bericht zum Vorjahr. Tul, das nur Radeon-Grafikkarten unter dem Hersteller Powercolor vertreibt, hatte bereits im April Einbußen von 80 Prozent angegeben.
Laut der Analyse von Seekingalpha haben Nvidia und AMD wahrscheinlich zu optimistische Prognosen zu kommenden Absatzzahlen der eigenen GPUs herausgegeben und sitzen nun auf den hohen Lagerbeständen. Die Quartalszahlen der beiden Unternehmen werden für Ende Juli (AMD) und August (Nvidia) erwartet.
Die vollen Lager und massiven Umsatzrückgänge machen sich natürlich auch im Preis bemerkbar. So ist von den von Computerbase beobachteten Grafikkarten im Juni keine im Preis gestiegen, drei haben keine Veränderung zu verzeichnen gehabt, acht weitere GPUs sind im Preis minimal bis deutlich gefallen.
Originalmeldung vom 24.05.2018: Die Kurse für Kryptowährungen sorgen momentan dafür, dass die zuvor massive Nachfrage der Miner nach starken Grafikkarten spürbar nachlässt. Laut Digitimes wird vermutet, dass die Umsätze bei AMD und Nvidia für das zweite bis vierte Quartal 2018 deutlich geringer ausfallen werden. Ein Grund dafür ist der merkbare Rückgang der Grafikkarten-Nachfrage seit April.
Nvidia hatte im ersten Geschäftsquartal 2018, das bis Ende April reichte, gerade noch einen Rekordumsatz von 3,21 Milliarden US-Dollar vermeldet – ein Wachstumsanstieg um 66 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal.
Und auch AMD hat im ersten Quartal 2018 mit 1,24 Milliarden US-Dollar ein Wachstum des Umsatzes von 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erreicht. Zudem konnte AMD dank der Umsätze einen Gewinn erwirtschaften – im Jahr zuvor schrieb AMD noch rote Zahlen.
Ähnlich sieht die Sache bei Grafikkarten-Herstellern wie Asus, Gigabyte und MSI aus. Für das erste Quartal 2018 meldeten die Hersteller zum Teil Rekord-Ergebnisse. Gigabyte erwirtschaftete laut Digitimes fünf Mal so viel Gewinn wie im Vorjahresquartal und zudem 91 Prozent mehr als im Vorquartal.
Können Gamer wieder aufatmen?
Sollte der Mining-Trend nun dauerhaft nachlassen, wird vermutet, dass sich auch die Preise weiter stabilisieren. Der Mining-Boom war ausschlaggebend für die starke Nachfrage an potenten Grafikkarten und den mit sich ziehenden rasanten Preisanstieg.
Ein weiterer Faktor für die immensen Preisanstiege war die starke Auslastung der Silizium-Wafer-Produktion. Wafer-Hersteller hatten vor kurzem jedoch Preisanstiege für 2018 und 2019 angekündigt. So bleibt es abzuwarten, ob wir demnächst wieder wahre Schnäppchen auf dem Hardwaremarkt erwarten dürfen. Die momentane Preisstabilisierung ist zumindest ein erster Lichtblick.
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