Nachdem Antiviren-Produkte des russischen Entwicklers Kaspersky bereits von Behörden-PCs in den USA verbannt wurden , ziehen in Europa nun die Niederlande nach. Wie der niederländische Justizminister Ferdinand Grapperhaus in einem Brief ankündigte werde die niederländische Regierung Kaspersky-Software künftig von PCs im Behördenaperat verbannen. Der Einsatz von Kaspersky-Software bringe laut Grapperhaus „Risiken für die nationale Sicherheit“ mit sich. Die Niederlande hätten die Antiviren-Produkte des Herstellers eingehend geprüft und Hinweise auf Sabotage und digitale Spionage gefunden.
Die Vorwürfe, Kaspersky würde mit den russischen Behörden kooperieren, weist das Unternehmen beharrlich zurück. Kaspersky sei „Opfer von geopolitischen Entwicklungen“ geworden, erklärte der Software-Entwickler gegenüber der Nachrichtenagentur ANP. Um keine weiteren wichtigen Kunden mehr zu verlieren, hatte Kaspersky im vergangenen Jahr eine Transparenzinitiative angekündigt. Um dem Kooperationsverdacht mit russischen Behörden entgegen zu wirken, bestätigte Kaspersky in dieser Woche , wichtige Teile der Forschungsinfrastruktur in die Schweiz verlegen zu wollen. So sollen alle Kundendaten aus Singapur, Nordamerika, Europa, Südkorea, Australien und Japan künftig in einem Rechenzentrum in Zürich gespeichert werden. Der Build-Prozess der Antiviren-Software soll ebenfalls in die Schweiz verlegt werden, wo der Prozess unabhängig überwacht werden soll. Den Quellcode seiner Software will Kaspersky ebenfalls offenlegen.