Schnelle Gigabit-Anschlüsse für das Internet: Gerne. Dafür mehr zahlen? Nicht so gerne. So lässt sich das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Digitalverbands Bitkom über die Zahlungsbereitschaft für Gigabit-Anschlüsse grob zusammenfassen. An der Umfrage beteiligten sich 999 Haushalte mit Internetanschlüssen.
Im Schnitt bezahlen die Haushalte aktuell 34 Euro für Festnetz-Internet. 66 Prozent gaben an, dass die Verfügbarkeit von schnellem Internet sich bei ihnen in den vergangenen fünf Jahren verbessert habe. Die Mehrheit will aber noch schnellere Internet-Anschlüsse. So fordern 77 Prozent der Haushalte Gigabit für alle bis zum Jahr 2025 und 91 Prozent fordern die Bundesregierung auf, zur Erreichung des Ziels den Breitbandausbau mit höherer Priorität voranzutreiben.
Im Gegenzug sind aber 42 Prozent der befragten Haushalte nicht bereit für Gigabit-Internet mehr Geld als bisher zu zahlen. 18 Prozent würden maximal 10 Euro mehr zahlen wollen und 12 Prozent gar 20 Euro mehr. “Die maximale Zahlungsbereitschaft liegt bei bis zu 60 Euro zusätzlich pro Monat, mehr wollen auch Selbständige und Freiberufler für Gigabit nicht ausgeben”, kommentiert Bitkom das Ergebnis.
Die geringe Zahlungsbereitschaft der Verbraucher nimmt die Bitkom zum Anlass, um die Politik dazu aufzufordern, den Regulierungsrahmen so zu gestaltet, dass möglich viel privatwirtschaftliches Engagement generiert wird. Etwa durch Fördermittel für Regionen, die nicht wirtschaftlich mit Breitband-Internet zu erschließen sind.
Die Umfrage zeigt auch, dass in ländlichen, schlechter versorgten Gebieten, die Zahlungsbereitschaft für schnelleres Internet nicht höher als in den gut versorgten Großstädten ist. So würden im Schnitt die befragten Haushalte nur 14 Euro mehr für ein schnelleres Gigabit-Internet ausgeben wollen. “Offenbar ist vielen Verbrauchern noch nicht klar, wozu sie Gigabit-Leistungen künftig brauchen werden”, so Bitkom-Präsident Achim Berg. Er erklärt weiter: “Wir müssen jetzt in die Gigabit-Infrastruktur von morgen investieren. Denn der Bedarf an schnellem Internet wird weiter zunehmen. Dort, wo heute schon zahlreiche Nutzer gemeinsam auf das Internet zugreifen, muss der Ausbau zuerst stattfinden: in Schulen, Gewerbegebieten und Krankenhäusern.”
Der Umfrage zufolge fordern auch 88 Prozent der Befragten mehr staatliche Fördermittel für den Breitbandausbau in ländlichen Gebieten. Weitere Ergebnisse der Umfrage: 62 Prozent der befragten Haushalte wünschen schneller Downloads, 37 Prozent möchten schnellere Uploads und 34 Prozent wünschen sich, unabhängig von der Personenzahl im Haushalt uneingeschränkt im Internet surfen zu können.
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