In England hat am 21. Mai 2017 ein Verkehrsteilnehmer mit seinem Smartphone ein Tesla Model S 60 während der Fahrt gefilmt. Der Fahrersitz des Tesla war leer, der Fahrer saß stattdessen auf dem Beifahrersitz. Und der Autopilot steuert das Fahrzeug über die Autobahn M1.
Ein englisches Gericht fand das gar nicht witzig und brummte dem 39 Jahre alten Tesla-Fahrer aus Nottingham jetzt ein Fahrverbot wegen „gefährlicher Fahrweise“ auf. 18 Monate lang darf der Tesla-Pilot nicht mehr hinter das Steuer eines Fahrzeugs. Zusätzlich muss der Mann 1800 britische Pfund Geldstrafe zahlen (also rund 2.045 Euro) und gemeinnützige Arbeit leisten.
Die Polizei stellte fest, dass der Autopilot so eingestellt war, dass er das Fahrzeug mit 40 Meilen pro Stunde, also etwas über 64 km/h bewegte. Der Fahrer hatte weder das Lenkrad noch die Pedale unter Kontrolle. Zu dem Zeitpunkt herrschte dichter Verkehr auf der Autobahn.
Der Mann habe der Polizei gegenüber eingeräumt, dass er eine Dummheit begangen habe, als er während der Fahrt auf den Beifahrersitz gewechselt sei. Doch bei der Vernehmung verwies er auf die beeindruckenden Funktionen seines Autos, womit er offensichtlich den Autopiloten meinte. Der Mann hatte den Tesla erst seit fünf Monaten besessen, als er bei dem Vorfall von einem vorbeifahrenden Auto aus gefilmt wurde (der filmende Verkehrsteilnehmer saß auf dem Beifahrersitz, wie die Polizei erläutert). Die Polizisten verwiesen darauf, dass der Mann höchst verantwortungslos gehandelt habe und dass bei seinem Vergehen jederzeit Menschen getötet hätten werden können. Ein Sprecher von Tesla wiederum betonte, dass der Autopilot nicht dafür gedacht sei den Fahrer zu ersetzen. Der Autopilot sei nur zur Unterstützung des Fahrers gedacht, nicht aber als dessen Ersatz. Entgegen ersten Berichten schlief der Fahrer aber anscheinend nicht auf dem Beifahrersitz, wie in einem anderen spektakulären Fall, sondern saß aufrecht.