Einen ganz ähnlichen Effekt sehen Sie, wenn Sie mit dem Finger auf das Display drücken. Auch in diesem Fall ist um die Druckstelle herum ein deutliches Leuchten erkennbar. Vor allem bei düsteren Filmen oder dunklen Spielszenen kann das besonders störend sein.
Dieses Phänomen entsteht zumeist dann, wenn bereits bei der Produktion des Bildschirms Fehler aufgetreten sind. Denn das Panel eines IPS-Monitors besteht aus mehreren, unterschiedlichen Schichten. Jede der Schichten hat eine bestimmte Funktion. So sorgt beispielsweise eine Lage dafür, Reflexionen auf der Bildfläche zu reduzieren. Sie liegt in den allermeisten Fällen relativ nahe an der Monitoroberfläche, vielfach sogar direkt hinter dem Monitorglas. Je sauberer sie dort aufgebracht ist, desto besser fällt die Bildqualität des Displays aus.
Umgekehrt verursacht jedoch auch jede Schicht, die nur minimal falsch ausgerichtet ist, bereits optische Defekte, die Sie als Backlight-Bleeding wahrnehmen. Das liegt daran, dass der Druck innerhalb des Panels aus der Balance kommt und so die Ordnung der Flüssigkristalle ändert. Sie lassen Licht durch, wo keines durchdringen sollte. Dieses Phänomen kann sowohl bei teuren als auch bei kostengünstigen Modellen auftreten.

©Dell
Was können Sie nun tun, wenn Sie bei Ihrem Bildschirm Backlight-Bleeding feststellen? Tatsächlich existieren einige Youtube-Videos, die zeigen, wie Sie dieses Problem reduzieren oder sogar beheben können: In einigen Clips verwenden die findigen Protagonisten lediglich Papierstreifen als Hilfsmittel, während andere Anwender ihren Monitor komplett auseinanderbauen, um das Panel zu korrigieren. Dass auch alle Methoden wirklich funktionieren, können wir nicht bestätigen, da wir sie nicht selbst ausprobiert haben. Allerdings gibt es eine einfache Methode, um den Effekt zu reduzieren. Sie müssen dabei noch nicht einmal am Gerät herumschrauben.
Zunächst einmal sollten Sie prüfen, ob es sich bei Ihrem Bildschirmfehler wirklich um Backlight-Bleeding handelt. Hierzu erzeugen Sie ein komplett tiefschwarzes Bild auf der gesamten Bildfläche. Das lässt sich am besten mit einem entsprechenden Youtube-Video oder einem Bild erreichen. Achten Sie bitte darauf, dass die gesamte Bildfläche schwarz ausgefüllt ist. Es müssen auch etwaige Menüleisten im Vollbildmodus verschwunden sein. Sehen Sie helle, leuchtende Flecken auf dem Bildschirm, so handelt es sich um Backlight-Bleeding. Dieses Problem tritt insbesondere in den Ecken auf.
Zahlreiche aktuelle Bildschirme bieten im Konfigurationsmenü verschiedene Darstellungsmodi an. Um den Bildfehler zu reduzieren, stellen Sie ganz einfach die Bildschirmmodi um. Wechseln Sie zwischen den verschiedenen Profilen und prüfen Sie danach jedes Mal, ob sich damit das Problem reduzieren oder sogar komplett beheben lässt. Schafft der Moduswechsel keine Abhilfe, können Sie noch mit der Helligkeit des Bildschirmes experimentieren. Zuerst sollten Sie die Schirmhelligkeit komplett herunterregeln. Schließlich entsteht das Backlight-Bleeding erst durch das unsaubere Absorbieren des ausgestrahlten Lichtes. Ergibt sich eine Besserung, müssen Sie nur noch darauf achten, dass Sie bei dieser Bildschirmhelligkeit noch arbeiten können. Denn eine unangenehme Einstellung bringt auf Dauer nichts – im Gegenteil, sie überanstrengt die Augen und schadet Ihnen damit. Backlight-Bleeding lässt sich jedoch nie komplett beheben. Selbst die Monitorhersteller sind nicht in der Lage, das Fehlverhalten bei jedem Display zu verhindern. Stellen Sie es nach einem Neukauf fest, sind Sie aber in der glücklichen Lage, das Problem durch Umtausch zu lösen.
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