Dots per Inch, kurz DPI: Bei der DPI-Zahl geht es, vereinfacht ausgedrückt, um die Empfindlichkeit der Maus. Je höher DPI eingestellt ist, desto kürzer wird der Weg, den Sie auf dem Mauspad mit dem Eingabegerät zurücklegen müssen – ein wichtiger Faktor für Spieler. Bei einem Ego-Shooter haben Sie beispielsweise ein verhältnismäßig kleines Sichtfeld und benötigen deshalb nur kurze Bewegungen. Hier empfiehlt sich ein DPI-Bereich von 800 bis 2100. Wird das Sichtfeld allerdings größer, wie zum Beispiel bei einem Strategiespiel, bietet sich eine höhere DPI-Zahl an. So werden unsere Wege auf dem Mauspad kleiner und Sie können schnell längere Wege überbrücken.
Inches per Second (IPS): Bei dieser Einheit geht es um die höchste Geschwindigkeit, welche Sie auf die Maus übertragen können. Acht Meter pro Sekunde sind bisher das Maximum – und in der Praxis nicht wirklich umsetzbar. Denn im normalen Gameplay kommen Sie in der Regel auf ein bis zwei Meter pro Sekunde, die tatsächlich umgesetzt werden. Beim Kauf einer Maus achten daher insbesondere Spielefans auf die IPS-Zahl. Hierbei entsprechen 40 IPS ungefähr einem Meter pro Sekunde. Einem Profi-Spieler genügen meist schon 10 bis 20 IPS.

©Steelseries
Bei der Lift-off-Distance (LOD) handelt es sich um den Abstand von der Maus zum Mauspad, bei dem der Sensor aufhört, den Untergrund abzutasten. In dieser Höhe hört der Mauszeiger auf, sich zu bewegen. Für Gamer ist dieser Wert durchaus wichtig bei der Kaufentscheidung. Denn je kleiner die LOD ist, desto besser ist es für den Spieler. In der Praxis könnte das dann beispielsweise so aussehen: Der Gamer visiert ein Ziel an, möchte aber seine Maus auf dem Pad neu positionieren. Er hebt die Maus an, legt sie neu ab, der Mauszeiger hat sich dabei jedoch nicht bewegt. Eine sehr niedrige LOD liegt bei einem oder zwei Millimetern und ist in einem solchen Fall genau das Richtige, denn dies verhindert ungewollte Bewegungen auf dem Bildschirm. Idealerweise lässt sich der Abstand aber auch selbst definieren, so weit der Sensor es eben zulässt.
Besonders im Gaming-Bereich stellen die Frames per Second (FPS) eine weitere wichtige Eigenschaft dar. Dieser Wert gibt an, wie viele Bilder pro Sekunde der Sensor verarbeiten kann. Bei einer niedrigen FPS-Zahl ist die Steuerung der Maus sehr ungenau und deshalb fürs Zocken weniger geeignet.
Eine hohe Anzahl bedeutet dagegen, dass der Sensor zahlreiche Bilder verarbeiten kann, um seine Position noch genauer zu bestimmen. Sind Sie ein leidenschaftlicher Spieler, achten Sie beim Kauf einer Gaming-Maus darauf, dass deren Abtastfrequenzwert im hohen vierstelligen Bereich liegt.
Polling-Rate: Diese beschreibt, wie häufig die Maus die aktuelle Position an das System meldet. Die Angabe dieser Frequenz erfolgt in Hertz. Je höher die Polling-Rate ist, desto genauer und latenzfreier arbeitet eine Maus. Um die Abfragerate müssen Sie sich jedoch keine Sorgen machen, denn bei den meisten aktuellen Mäusen liegt sie ohnehin bereits standardmäßig bei 1000 Hz, was einer Millisekunde entspricht. In vielen Treibern ist es auch möglich, die Abfragerate zu ändern, also beispielsweise einen geringeren Wert auszuwählen. Letzteres ist manchmal sogar notwendig, denn Systeme mit älteren Bios- und/oder Betriebssystemversionen können eine Polling-Rate von 1000 Hertz nicht verarbeiten.
Eine weitere, wenn auch weniger wichtige Funktion stellt das Angle Snapping dar, welches für die Linienbegradigung bei der Mausführung zuständig ist: Wer seine Maus also möglichst gerade in der Horizontalen bewegen will, wird wegen der Präzision des Sensors niemals eine richtig gerade Linie hinbekommen. Angle Snapping springt deshalb ein und biegt Ihre minimalen Ausrutscher zurecht. Dieses Hilfsmittel ist aber mehr oder weniger Geschmackssache, denn nicht jeder will eine künstliche Begradigung seiner Bewegungen. In Bereichen wie der Bildbearbeitung kann sich dieses Feature allerdings auszahlen, weil gerade in diesem Bereich ein besonderes Maß an Genauigkeit gefragt ist. Bei vielen Gamern ist die Funktion hingegen verpönt, da sie ein präzises Zielen negativ beeinflussen kann. Ohnehin sollte das Treibermenü die Möglichkeit anbieten, die Funktion nach Belieben ein- und auszuschalten.
Insbesondere im Gaming-Bereich können Makros bei der Anschaffung einer neuen Maus sehr wichtig sein: Dabei handelt es sich um selbst programmierte Tastenfolgen. Über diese lassen sich ganze Befehlsreihenfolgen in Spielen mithilfe nur eines Tastendruckes ausführen. Und so richten Sie ein Makro ein: In der Treibersoftware der makrofähigen Maus wählen Sie zuerst die gewünschte Taste aus, drücken auf den Aufnahmeknopf und tippen die Tastenkombination ein. Auch Pausen zwischen Eingaben sind kein Problem. Diese Fähigkeit ist vor allem dann wichtig, wenn Sie bis zum Auslösen des nächsten Befehls erst einen sogenannten Cool Down abwarten müssen. Darunter ist ein „Abkühlen“ zu verstehen – etwa bei einer Fähigkeit oder schlicht einer Flüssigkeit in einem Trinkgefäß, die einberechnet sein muss, bevor Sie weiter agieren können. Wer viele Makros im Einsatz hat, sollte also Ausschau nach einer Maus halten, die über mehrere Extra-Tasten verfügt, die sich damit belegen lassen. Der Vorteil von Makros ist also das schnelle sowie unkomplizierte Auslösen von Kombinationen.
Unterschiedlichen Nutzertypen und verschiedene Griffarten
Ein Lowsenser setzt eher auf eine niedrige Bewegungseinstellung. So fallen die Wege auf dem Mauspad vergleichsweise lang und umständlich aus. Deshalb benötigt dieser User-Typ dann entweder eine großflächige Mausunterlage oder er hebt die Maus immer wieder an, um sie neu zu positionieren, bevor sie ans Ende des Pads gelangt. Der Vorteil dieses Nutzungsverhaltens liegt in der hohen Präzision, weshalb Lowsense-Gamer häufig die Position des Scharfschützens (Sniper) oder auch eines zurückhaltenden Charakters bevorzugen.
Um diese niedrige Bewegungseinstellung zu erhalten, genügt es, wenn Sie die DPI auf ein Minimum reduzieren: Die meisten Lowsenser spielen aus diesem Grund mit einer Einstellung von 400 DPI. Der Nachteil: Insbesondere aufgrund der niedrigen Konfiguration gilt dieser Spielertyp eher als behäbig.
Als goldene Mitte lässt sich dagegen der Midsenser betrachten. Unter den verschiedenen Usertypen stellt er das Allround-Talent dar, weshalb die Einstellungsvariante wohl auch so besonders beliebt ist. Midsenser spielen meist mit einer DPI-Stufe von 800 und zählen oft zu den Standard-Office-Nutzern, die ihre Mausgeschwindigkeit für ein Spiel nur ungern umstellen wollen. Darin liegt schon ein Vorteil, denn der Midsenser muss sich fürs Spielen nicht erst an eine höhere oder niedrigere DPI-Zahl als im Alltagsgebrauch der Maus gewöhnen. Auch wenn diese Art von Maus-Nutzer eher gewöhnlich klingt, sollten Sie ihn keinesfalls unterschätzen. Denn besonders die gewohnte und mittlere Bewegungsgeschwindigkeit ermöglicht ihm schnelle Nah- und präzise Distanzkämpfe.

Im Gegensatz zum Low- und Midsenser setzt der Highsenser auf eine überaus hohe DPI-Zahl und legt daher weitaus geringere Strecken auf dem Mauspad zurück. Deshalb kann das Pad gerne auch kleiner ausfallen. Doch nur ein wirklich geübter Highsenser kommt auch mit den vergleichsweise schnellen Bewegungen zurecht und kann so in hitzigen Gefechten schnell und genau reagieren, ohne dabei unkontrollierte Bewegungen auf dem Mauspad respektive im Spiel durchzuführen. Beim Highsense-Gaming gibt es einen weiteren Nachteil: Der Nutzer spielt meist nicht sehr taktisch. Deshalb übernimmt er auch selten die Teamführung in einem Gefecht. Er stürmt vielmehr direkt drauf los.
Kennen Sie Ihren Nutzerstil, so wissen Sie, ob eine Maus mit besonders hoher, mit mittlerer oder mit geringer DPI-Rate für Sie geeignet ist. Damit Sie die ideale Maus für sich finden können, ist es zusätzlich durchaus sinnvoll zu wissen, wie Sie Ihre Maus in der Praxis mit der Hand führen: Entweder ganz beherzt mit dem Palm-Grip, eher zaghaft mithilfe des Fingertip-Grips oder mittels einer Mischung aus beidem – dem Claw-Grip.
Der wohl am weitesten verbreitete Griff ist der Palm-Grip – dabei liegt die Hand gänzlich auf der Maus auf und umschließt diese vollkommen. Hier kommen alle Bewegungen aus dem Handgelenk und können leider etwas ruckelig und weniger flüssig wirken. Der Grund: Bei dieser Art von Steuerung fehlt es dem Menschen im Gelenk generell ein wenig an Feinmotorik. Auf der anderen Seite lässt sich in dieser Position der volle Bedienungskomfort einer Maus genießen. Deshalb lohnt es sich durchaus, nach einem asymmetrischen Modell Ausschau zu halten, welches auch einiges an Ergonomie mitbringt.
Als das genaue Gegenteil des Palm-Grips gilt der Fingertip-Grip: Hier kommen nur noch die Fingerspitzen mit der Maus in Berührung. Die gesamte Steuerung erfolgt über die Finger. Die Folge ist eine deutlich höhere Motorik. Damit einher geht sehr hohe Präzision. Um zu gewährleisten, dass unsere Bewegungen leicht vonstattengehen, sind für diese Griffart kleine, leichte Mäuse am besten geeignet, die eine symmetrische Form bieten.
Das gilt auch für den Claw-Grip: Er ist meist eine Mischung aus den beiden vorangegangenen Griffstilen. Die hauptsächliche Bewegungskraft kommt aus den Fingerspitzen. Gleichzeitig wird allerdings hin und wieder der Handballen auf der Maus abgelegt. Trotzdem sind mit dem Claw-Grip ebenso präzise und schnelle Einsätze möglich wie mit dem Fingertip-Grip.
Tipp: Alten PC aufrüsten: So finden Sie die richtige Hardware