Spotify hat seinen Börsengang mit Erfolg absolviert: Die Aktie schloss den ersten Handelstag mit einem deutlichen Plus über dem ursprünglich von der Börse festgesetzten Referenzkurs ab.
Die New York Stock Exchange (NYSE) hatte basierend auf Kauf- und Verkaufsordern 132 Dollar als Referenzpreis festgesetzt. Der tatsächliche Einstandskurs lag dann aber sogar bei 165,90 Dollar. Den ersten Handelstag beendete die Spotify-Aktie dann mit einem Kurs von 149,01 Dollar. Der Börsenwert von Spotify betrug damit zum Auftakt 29,9 Milliarden US-Dollar und bei Handelsschluss immerhin noch 26,5 Milliarden Dollar. Das ist laut Handelsblatt der drittgrößte Börsengang eines IT-Unternehmens in den USA. Nur die Börsengänge von Alibaba und Facebook waren noch größer.
Der Börsengang von Spotify wurde anders als sonst bei großen Börsengängen üblich nicht(!) von Investmentbanken begleitet , die sonst auch den Ausgabepreis ermitteln. Die Aktien wurden zudem direkt an der Börse platziert (Direktplatzierung), wo sie jeder Interessierte – also auch Kleinanleger – sofort kaufen konnte. Im Unterschied zu anderen großen Börsengängen wurden die Aktien also zunächst nicht großen Investoren angeboten. Diese Vorgehensweise führte dazu, dass die Feststellung des Einstandskurses etwas Zeit in Anspruch nach. Spotify sparte dadurch einiges an Bankgebühren.
Spannend wird die weitere Entwicklung der Spotify-Aktie sein. Zwar ist Musikstreaming unbestritten ein boomender Markt. Doch Spotify hat zahlreiche Konkurrenten wie beispielsweise Apple Music, Deezer, Google Play Music, Amazon Prime Music oder Napster mit Ablegern wie Aldi Life. Vor allem aber machte Spotify bis heute keinen einzigen Euro Gewinn, sondern Jahr für Jahr Verlust. 2017 machte Spotify bei über 4 Milliarden Dollar Umsatz 320 Millionen Dollar Verlust. Das soll sich auch im laufenden Jahr nicht ändern. Für 2018 rechnet Spotify mit bis zu 330 Millionen Dollar Verlust, wie Spiegel Online berichtet. Zuletzt hatte Spotify 159 Millionen Nutzer, von denen aber nur 71 Millionen zahlenden Abonnenten waren. Damit liegt Spotify zwar vor Apple Music und ist weltweit der meistgenutzte Musikstreamingdienst, verbrennt aber nach wie vor Geld.
Die beiden Spotify-Gründer Daniel Ek und Martin Lorentzon hielten vor dem Börsengang rund 40 Prozent der Aktien. Wie viele sie davon jetzt verkauft haben, ist unbekannt.
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