Unter dem Dach der Alliance for Open Media haben Unternehmen wie Microsoft, Mozilla, Google oder Netflix den neuen Codec AV1 entwickelt, der als neuer Standard für Videodateien im Internet dienen soll. Die Arbeiten am Codec sind nun abgeschlossen. Speziell bei 4K-Videos soll das Verfahren eine um 30 Prozent höhere Kompression im Vergleich zu VP9 und HEVC (H.265) erlauben. Für die Nutzung des Codecs fallen keine Gebühren an. Die bessere Kompression könnte zudem Nutzern mit knappen Datentarifen auf Mobilgeräten entgegenkommen. Ein neues Kompressionsverfahren sei laut Allianz zwingend notwendig, da schon 2021 82 Prozent des Internetverkehrs aus Videoinhalten bestehen werde.
In Browsern dürfte das neue Verfahren zuerst zur Verfügung stehen. Mozilla experimentiert bereits mit einer Implementierung. 2019 sollen dann erstmals Konsolen folgen. In die Hardware verbaut wird der Codec dann voraussichtlich auch ab 2019. Mit einer großen Verbreitung ist jedoch nicht vor 2020 zu rechnen. Erst dann werden neue Geräte den Codec in ihrer Hardware verarbeiten können, beispielsweise beim Abspielen von Videodaten oder bei der Aufzeichnung von Bewegtbildern. Zu diesem Zeitpunkt soll schon mit der Entwicklung des Nachfolgecodecs AV2 begonnen werden.