Es war mein erster Besuch in einer Fabrik – ich hatte deshalb auch keine echte Vorstellung davon, wie ein Smartphone tatsächlich produziert wird! Ich ging von Robotern aus, die das Handy vollautomatisch Stück für Stück zusammensetzen, auf ein Fließband legen und am Ende landet das Smartphone dann in seiner Verpackung und ist bereit zur Auslieferung. Und Menschen überwachen die Maschinen nur noch. Weil ein Handy wird schließlich in die ganze Welt verschickt und findet Millionen von Abnehmern! Wie sollen sonst so extrem viele Handys in recht kurzer Zeit entstehen?
Doch tatsächlich ist es umgekehrt! Denn das OnePlus 5T etwa wurde fast komplett per Hand zusammengesetzt In der Fabrik von OnePlus stehen zig Arbeiter an sogenannten Produktionslinien – und jeder dieser Arbeiter hat genau eine Aufgabe! Einer baut dann zum Beispiel die Platine ein, ein anderer kümmert sich um die Verkabelungen und wieder ein anderer setzt der SIM-Karten-Slot ein. Beim Einbau der Kamera muss die Person besonders vorsichtig und präzise arbeiten, da sich kein Staubkorn auf dem Glas befinden darf. Einer dieser Mitarbeiter schraubt den ganzen Tag die Bauteile fest – entweder per Hand mit einem elektrischen Schraubendreher oder die Maschine übernimmt das. Und zum Schluss werden beide Gehäusehälften verschlossen und das dann fertige Handy zum ersten Mal eingeschaltet.
Das OnePlus 5T ist in 15 Schritten zusammengebaut – denn so viele Arbeiter stehen in einer Produktionslinie und sind jeweils für einen Arbeitsschritt verantwortlich. Als wir die OnePlus-Fabrik kurz vor der offiziellen Vorstellung des 5T besuchten, waren vier dieser Produktionslinien aktiv. Vier weitere wurden zum Launch in Betrieb genommen, um die doppelte Anzahl an Geräten zu produzieren.
➤ OnePlus 5T im ausführlichen Test
Mit vier Produktionslinien entstehen pro 800 Smartphones! Um die Zahl zu realisieren, arbeiten die Menschen dort acht Stunden am Tag und wiederholen ihren jeweiligen Arbeitsschritt immer und immer wieder – um ehrlich zu sein: Ich könnte das nicht! Aber an die 2-stündige Pause könnte ich mich gewöhnen. In der geht überall das Licht aus und die meisten Arbeiter legen sich schlafen.
Das fertig zusammengesetzte Smartphone kommt übrigens nicht direkt in die Verpackung und zu uns nach Deutschland – erst wird das Handy noch von weiteren Mitarbeitern überprüft und getestet – zum Beispiel ob die Verkabelungen und Schrauben festsitzen, indem das Handy ordentlich durchgeschüttelt wird. Alleine für die Kamera gibt es ganze 25 Tests! Hier überprüfen die Mitarbeiter, ob beispielsweise der optische Bildstabilisator ordnungsgemäß funktioniert. Erst danach darf das OnePlus 5T in die Verpackung und macht sich auf dem Weg zu Ihnen nach Hause.
OnePlus 5T im Härtetest
Vor Produktion, aber auch stichprobenartig während dieser, wird jedes neue Smartphone auf seine Qualität getestet. Zum Beispiel wird zigtausend Mal der Kopfhörer ein- und ausgesteckt – und die Tasten werden tausende Male gedrückt. Aber nein, das muss zum Glück kein Mensch machen, dafür gibt es die Maschinen. Sie kennen das Geräusch nicht? Dann schauen Sie sich unbedingt mein Video oben an.
Ziemlich schmerzhaft beim Zusehen ist vor allem der Droptest – hier wird das Handy aus unterschiedlicher Höhe auf harten Boden fallen gelassen – und zwar auf alle möglichen Seiten des Handys. Jeder, der sein Smartphone schon einmal hat fallen lassen, weiß, wie schlimm das klingt! Tatsächlich gehen bei diesem Test die Geräte regelmäßig kaputt – aber nur auf diese Weise lernt der Hersteller die Grenze des Handys kennen.
Nach meinem Fabrik-Besuch weiß ich Smartphones wie das OnePlus 5T noch mehr zu schätzen!
Smartphone-Produktion soll automatisiert werden
OnePlus gehört noch zu den kleineren, aber aufstrebenden Smartphone-Herstellern. Unter anderem deshalb steckt in der Produktion sehr viel Handarbeit. Langfristig soll die Handy-Produktion mehr und mehr automatisiert werden bei gleichbleibender Präzision.