Starlink heißt das Infotainmentsystem des Allradspezialisten Subaru. Es bietet eine Freisprechanlage für das gekoppelte Smartphone sowie SMS-Management für Android-Smartphones, Radio (inklusive DAB+) mit CD-Player, Audio-Streaming, Navigation, Webradio über Aha- und Starlink-App, Carplay und Android Auto.
Der erste Eindruck nach dem Einsteigen: Subaru Starlink ist farbenfroh. Subaru hat sein Infotainmentsystem mit großen abwechselnden Farbflächen gestaltet. Zudem blickt der Fahrer gleich auf drei Monitore.
Wir haben Starlink getestet. Testbasis ist ein Subaru XV 2.0i in der Ausstattungsvariante Exclusive+, Listenpreis: 33.053 Euro. In dieser Ausstattungsvariante ist das Infotainmentsystem Starlink bereits enthalten.

Drei Bildschirme, Lenkradtasten und Sprachsteuerung
Der zentrale Touchscreen in der Mitte des Armaturenbretts ist in der teuersten Ausführung 8 Zoll groß. Unterhalb des Touchscreens ist der CD-Player verbaut, darunter kommen Schnellzugrifftasten für die wichtigsten Funktionen wie Navigation oder Telefon sowie eine Taste zum Aufrufen des Startbildschirms. Das alles ist gut angeordnet und lässt sich zumindest teilweise auch blind bedienen. Der Fahrer muss also für das Aufrufen der Menüs kaum den Blick vom Verkehrsgeschehen abwenden. Das geht bei rein digital/per Touch gelösten Infotainmentsystemen nicht.

Links und rechts von den Schnellzugrifftasten sind zudem klassische Drehregler für die Lautstärkeregelung und für die Radiosenderwahl angebracht. Auch das gefällt uns in Bezug auf Haptik und sichere Blindbedienbarbeit gut.
Der Startbildschirm zeigt große Icons für den Zugriff auf die wichtigsten Funktionen wie Telefonie, Navi, Telefon oder Medien. Die Anordnung des Startbildschirms können Sie beliebig verändern und eigene Favoriten für häufig genutzte Funktionen anlegen.

Neben diesem 8-Zoll-Hauptbildschirm besitzt der Subaru XV noch zwei weitere digitale Anzeigen: den 4,2-Zoll-Bildschirm direkt vor dem Fahrer zwischen Tachometer und Drehzahlmesser im Kombiinstrument. Und einen weiteren 6,3-Zoll-Bildschirm mittig am vorderen Ende des Armaturenbretts: die Multifunktionsanzeige. Durch diese Multifunktionsanzeige navigieren Sie mit einer Lenkradtaste, die links im Lenkrad angebracht ist. Sie können auf der Multifunktionsanzeige nichts antippen, sondern sich nur ausgewählte Informationen anzeigen lassen: zum Beispiel Öltemperatur, Kraftstoffverbrauch oder den gespielten Radiosender sowie die nächste Abbiegung bei der Navigation.

Der Bildschirm direkt vor dem Fahrer, das Kombininstrument, wiederum zeigt zum Beispiel das Navigationsziel an oder den gerade gespielten Radiosender oder den Kraftstoffverbrauch. Außerdem finden Sie hier den Tageskilometerzähler und den Gesamtkilometerzähler. Alle Informationen lassen sich gut ablesen und werden übersichtlich präsentiert.

Neben Touch, den physischen Tasten unterhalb des Bildschirms und der noch zu erwähnenden Sprachsteuerung sind die Lenkradtasten ein wichtiges Bedienelement. Mit ihnen wechseln Sie zum Beispiel den Radiosender oder das gerade gespielte Lied und regeln die Lautstärke. Sie nehmen mit den entsprechenden Tasten ankommende Anrufe entgegen beziehungsweise lehnen diese ab. Und Sie starten die Sprachsteuerung: Ein kurzer Druck startet die Subaru-Sprachsteuerung und – bei aktivem Carplay oder Android Auto – ein langer Druck Siri oder Google Assistant. Das ist so bei allen gängigen Automobil-Herstellern Standard.
Sprachsteuerung
Mit der Sprachsteuerung können Sie nicht nur Navigationsziele eingeben und Anrufe starten, sondern auch die Heiztemperatur einstellen: „Temperatur einstellen auf XX“. Und auch Carplay starten.
Allerdings ist die Sprachsteuerung etwas zickig, sie verstand uns oft nicht, gerade bei laut laufendem Gebläse gab es Verständnisprobleme. Man kann zudem keinesfalls so sprechen, wie einem der Schnabel gewachsen ist, sondern muss genau die von Subaru vorgegebene Syntax einhalten. Und selbst dann kommt es noch zu Missverständnissen. Damit gehört die Sprachsteuerung im Subaru zur Mittelklasse, es sind durchaus leistungsfähigere Lösungen auf dem Markt.

Freisprecheinrichtung/Telefonie
Die Bluetooth-Koppelung zwischen unserem iPhone und dem Subaru klappte auf Anhieb und ruckzuck. Anrufe können Sie mit der Lenkradtaste links im Lenkrad annehmen oder ablehnen. Sie können eigene Anrufe an einen Kontakt aus Ihrem Telefonbuch starten oder eine mit Hilfe der Sprachsteuerung aufgesprochene Nummer anrufen – letzteres klappte im Test problemlos.

Kurznachrichten anzeigen lassen ist dagegen wie immer nur mit einem Android-Smartphone möglich; in unserem Fall mit einem HTC-Smartphone, da Apple das für das SMS-Management erforderliche Bluetooth-Protokoll MAP (Message Access Profile) nicht in seine iPhones implementiert. Für die Verkehrssicherheit wichtig: Eintreffende SMS können Sie sich vorlesen lassen. Das Infotainmentsystem Starlink stellt Textbausteine für eine schnelle Antwort auf eine SMS zur Verfügung. Freitext können Sie bei einer SMS über Starlink dagegen nicht eingeben.
Radio und Medien
AM, FM und DAB+ stehen für den Radioempfang zur Auswahl. Sie können Radiosender aus der Liste antippen oder per Sprachbefehl auswählen. Ihre Lieblingssender können Sie auf Favoritentasten speichern.

Musik können Sie von USB-Stick oder einem iPod abspielen. Ein AUX-Anschluss ist ebenfalls vorhanden. Vor allem aber stellt der Subaru auch noch einen CD-Player zur Verfügung. Video-Clips können Sie vom USB-Stick ebenfalls starten.
Audio-Streaming vom Smartphone klappt einwandfrei, wir konnten sofort nach der Koppelung ein Hörbuch von Apple Music abspielen. Webradio ist über die Aha-App sowie über die Starlink-App möglich. Außerdem gibt es die bekannten Unterhaltungsmöglichkeiten von Carplay und Android Auto.
Navigation
Um die Navigationskarte übersichtlicher zu machen, blendet das Navi viele Schaltflächen erst einmal aus. Erst wenn Sie mit dem Finger auf die Karte tippen, erscheinen die Icons zum Ein- und Ausschalten der Sprachanweisungen beziehungsweise zu deren Lautstärkeregelung, zum Anzeigen der Verkehrslage-Informationen, zur Tankstellensuche und zum Ein- und Auszoomen der Karte.
Die Kartendarstellung ist einfach gehalten, ohne Schnickschnack. Dem Fahrer stehen die gewohnten Funktionen wie 2D/3D-Kartendarstellung, Sprachanweisungen, Abbiegespuranzeige, Tag-Nachtumschaltung, Entfernung zum Ziel/Ankunftszeit etc. zur Verfügung.
Eine Google-Earth-Ansicht oder Google Street View sowie fotorealistische 3D-Modelle von Gebäuden gibt es nicht. Dichte Besiedelung wird nur anhand von stilisierten Häusermodellen symbolisiert.
Für die Zieleingabe steht Google Maps nicht zur Verfügung, alle POIs und Adressen suchen Sie direkt im eingebauten Navi. Das schränkt zwangsläufig die Trefferquote ein. Allerdings lieferte die POI-Suche im Test durchaus brauchbare Ergebnisse. Auch die Tankstellensuche liefert schnell passable Ergebnisse.
Von den Verkehrslagedaten dürfen Sie allerdings nicht zu viel erwarten. Es stehen nur TMC-Daten zur Verfügung, die nun einmal weniger exakt als Tomtom, Here, Inrix oder RTTI sind.
Bei der Zieleingabe per Sprache müssen Sie das vom Infotainmentsystem erwartete Schema einhalten. Dann klappt die Spracheingabe solide. Alles in allem war die Spracheingabe für die Navigation aber etwas holprig und weniger flexibel als beispielsweise bei BMW Connected Drive.

Apps: Aha und Starlink
Das Infotainmentsystem hat einen eigenen Menü-Punkt „Apps“. Allerdings ist das App-Angebot sehr überschaubar. Es umfasst nur die Subaru Starlink-App, die Aha-App und Carplay und Android Auto.

Die Aha-App ist ein alter Bekannter aus unseren Tests, beispielsweise kommt sie auch bei Mazda MZD Connect und bei der älteren Version des Infotainmentsystems von Porsche zum Einsatz. Mit Aha können Sie Hörbücher und bestimmte Webradioinhalte empfangen, nach Hotels und Restaurants suchen sowie sich das Wetter anzeigen lassen. Die Aha-App hatte ihre große Zeit, als die Integration von Internetdiensten in die Infotainmentsysteme moderner Autos noch nicht so weit fortgeschritten war wie es mittlerweile der Fall ist. Doch im Jahr 2018 wirkt Aha etwas aus der Zeit gefallen.

Die Subaru Starlink-App bietet ebenfalls ausgewählte Inhalte wie Webradio, Nachrichten oder Wetterdaten zur Darstellung auf dem Fahrzeugbildschirm. Fernzugriffsmöglichkeiten bietet die Starlink-App keine. Sie können mit der App also weder den Tankfüllstand abfragen noch sich den Standort des Fahrzeugs anzeigen lassen noch überprüfen, ob alle Türen und Fenster geschlossen sind.
Die Benutzer bewerten die Subaru Starlink-App auf Google Play sowie im Apple App-Store ziemlich schlecht, und auch uns erschloss sich der Nutzen dieser App nicht wirklich.
Damit der Subaru Apps wie Aha oder Starlink nutzen kann, muss er eine Internetverbindung zur Verfügung haben, denn der Subaru kann selbst keine Internetverbindung aufbauen, er besitzt anders als zum Beispiel BMW oder Audi keine verbaute SIM-Karte für diesen Zweck. Somit springt Ihr gekoppeltes Smartphone als Internetzugang für den Subaru ein. Denken Sie daran, dass das Datenvolumen Ihres Mobilfunkvertrags dafür ausgelegt sein sollte.

Carplay und Android Auto
Carplay steht im Subaru nur kabelgebunden zur Verfügung. Subaru bietet also die gleiche Lösung wie fast alle anderen Automobil-Hersteller, ausgenommen BMW und Mini, die bereits Wireless Carplay anbieten.
Carplay verhält sich im Subaru wie in allen anderen von uns getesteten Fahrzeugen. Sie bedienen Carplay also entweder per Touch auf den Bildschirm oder über Siri. Apples Sprachassistentin starten Sie wie üblich über einen langen Druck auf die Sprachsteuerungstaste im Lenkrad (ein kurzer Druck startet die Sprachsteuerung von Subaru Starlink). Carplay bietet die gewohnten Funktionen wie Telefonie, Apple Music, iMessage und seit Ende Januar 2018 endlich auch Whatsapp. Wir konnten auf Anhieb mit Hilfe von Siri eine Whatsapp aufsprechen. Siri las uns den Text noch einmal zur Überprüfung vor und danach konnten wir ihn abschicken. Auch der Empfang von Whatsapp klappte problemlos. Die bisherigen Whatsapp-Chat-Verläufe können wir in Carplay dagegen nicht einsehen.

Als Navigations-App steht aber nach wie vor nur Apple Karten zur Verfügung. Dank der Tomtom-Verkehrslagedaten, auf die Apple Karten standardmäßig zugreifen kann, navigiert Apple Karten genauer als Subaru Starlink und sagt vor allem Verkehrsverzögerungen exakter an.
Die Integration von Android Auto für Android-Smartphones entspricht ebenfalls den gewohnten Standards.
Wichtig: Sie müssen das USB-/Lightning-Kabel an den USB-Ports vorne in der Mittelkonsole unterhalb des Armaturenbretts anschließen. Nur darüber klappt die Datenverbindung. Die beiden USB-Ports weiter hinten unter der Mittelarmlehne der Mittelkonsole unterstützen Carplay und Android Auto dagegen nicht.

Fazit
Das Infotainmentsystem Subaru Starlink stellt alle wichtigen, grundlegenden Funktionen bereit, die man sich als Autofahrer wünscht. Die Nutzung klappt weitgehend intuitiv und über weite Strecken ohne vorangehende Lektüre der Anleitung. Dass Subaru trotz Audio-Streaming und Webradio auch noch einen CD-Player verbaut, ist lobenswert. Das bunte Erscheinungsbild des Infotainmentsystems mag nicht nach jedermanns Geschmack sein, uns gefällt es aber.
Schwächen leistet sich Starlink bei der Qualität der Sprachsteuerung, die unsere Sprachanweisungen relativ oft nicht verstand, und bei den Verkehrslage-Informationen – TMC-Daten sind viel zu ungenau.