Weil Windows sich diese Daten direkt aus dem Grafikkartentreiber holt, sind sie akkurater und aktueller, als wenn Sie dafür ein Drittanbietertool installieren. Um die GPU-Informationen aufzurufen, starten Sie zunächst den Task-Manager: Klicken Sie danach mit der rechten Maustaste in die Taskleiste und wählen Sie aus dem Kontextmenü den Befehl „Task-Manager“. Klicken Sie auf „Mehr Details“ und daraufhin auf den Reiter „Leistung“ sowie in der linken Spalte auf „GPU“. In der Überschrift auf der rechten Seite sehen Sie nun die Modellbezeichnung für Ihre Grafikkarte. Sollte dort keine Anzeige für die GPU erscheinen, so kann das an einem veralteten Treiber liegen: Denn erst Treiber, die mindestens dem Windows Display Driver Model (WDDM) 2.0 entsprechen, funktionieren auch mit der neuen Task-Manager-Anzeige. Welche WDDM-Version der derzeit installierte Grafiktreiber hat, können Sie in dem Tool Dxdiag im Menü „Anzeige“ und im Kasten „Treiber-Modell“ rechts in der Zeile „Treibermodell“ sehen. Im Task-Manager wird die Auslastung von vier Funktionseinheiten der GPU sowie die Speicherbelegung angezeigt.

Diese Einheiten umfassen zum Beispiel 3D-Darstellung, Video-Decoding und -Encoding. Andere Einheiten lassen sich anzeigen, indem Sie auf die Bezeichnung der derzeit dargestellten Einheit klicken und eine andere Einheit über das Drop-down-Menü auswählen.
Als gesamte Auslastung unter den vier Kästen zeigt Ihnen der Task-Manager immer die Auslastung der aktuell am meisten beschäftigten Funktionseinheit an, und nicht die Summe oder den Durchschnitt der gewählten GPU-Einheiten. Darunter sehen Sie nun die Speicherauslastung, rechts daneben ist diese aufgeschlüsselt nach der Auslastung des lokalen Grafikspeichers der GPU sowie des gemeinsamen Speichers: Dies ist der Anteil, den sich die GPU vom System-RAM holt. Wenn diese Angaben identisch sind, haben Sie eine GPU-Einheit, die im Prozessor integriert ist und keinen eigenen Speicher besitzt. Bei einer Grafikkarte mit einem lokalen Speicher sehen Sie bei der Angabe des gemeinsamen Speichers immer die Hälfte des Arbeitsspeichers im Rechner, weil Windows nur maximal diesen Anteil am System-RAM an die GPU vergibt. Bei einem System mit 16 GB RAM steht hier also 8 GB. Zudem finden Sie in den Informationen des Task-Managers auch Angaben zur Version und zum Datum des installierten Treibers sowie zur DirectX-Version, die der Treiber nutzt.
Lesen Sie auch : GPU-Leistung während des Spiels messen

Die GPU-Informationen können helfen, bestimmten Grafikproblemen auf die Spur zu kommen: Wenn zum Beispiel Full-HD-Videos oder vor allem UHD-Videostreams beim Abspielen auf Ihrem System ruckeln, dann lohnt sich ein Blick auf die Angaben im Task-Manager. Spielen Sie nun das entsprechende Video ab und achten Sie dabei auf die Auslastung der Decoding-Einheit der GPU: Sehen Sie dort lediglich eine kleine oder gar keine Last, so ist die GPU an dieser Aufgabe nicht beteiligt, sondern wahrscheinlich erledigt ausschließlich die CPU das Decodieren des Videomaterials. Das lässt sich prüfen, indem Sie in der linken Spalte des Task-Managers einen Blick auf den Abschnitt „CPU“ werfen: Sollte die angezeigte Prozessorlast beim Abspielen des Videos steigen, so muss vor allem die CPU die Decoding-Aufgabe übernehmen. Ein älterer Prozessor kann dann mit der Wiedergabe eines hochauflösenden Videos überfordert sein und der Film lässt sich deshalb nicht ruckelfrei abspielen. In diesem Fall können Sie überprüfen, ob es in der Abspielsoftware eine Möglichkeit gibt, die Hardwarebeschleunigung der GPU zu aktivieren – sofern die Grafikkarte das entsprechende Videoformat dekodieren kann, sollte die Videowiedergabe flüssig laufen, da sich die GPU für diese Aufgabe besser eignet als der Prozessor.
Tipp: Mit der Zeit wird der Rechner langsamer und das Arbeiten mit dem PC macht immer weniger Spaß. Zeit, den Rechner mal unter die Lupe zu nehmen, um festzustellen, was ihn bremst. Wir liefern Ihnen 45 Top-Tools, mit denen Sie alle Infos aus dem System kitzeln und die bei der Optimierung helfen.