Oberflächlich betrachtet können Google Chrome , Microsoft Edge, Mozilla Firefox , Opera und Vivaldi eigentlich nahezu alles, was man zum Surfen so braucht: Webseiten darstellen, Downloads starten, PDF-Dokumente anzeigen, Passwörter speichern, Daten synchronisieren und einiges mehr. Was soll da noch dazukommen? Die Antwort findet sich in den Webstores für Chrome und Firefox mit ihren vielen tausend Erweiterungen, die die Browser mit zusätzlichen Funktionen ausstatten.
Verbesserungen bei der Seitendarstellung, mehr Datenschutz und Sicherheit, Download-Helfer für Videos, Preis-Checker fürs Onlineshopping, Hinweise auf neue Mails, Radio- und Musikstreams, das automatische Übersetzen und Vorlesen der Webinhalte, Suchhilfen, Spiele und Bedienhilfen sind nur wenige Beispiele. Alle diese Erweiterungen sind ganz einfach zu installieren, die meisten sind darüber hinaus kostenlos. Am Schluss dieses Ratgebers lesen Sie nochmals zusammengefasst, wo Sie die Erweiterungen für welche Browser finden und wie Sie sie installieren.
Erweiterungen, Add-ons und Plug-ins für alle Browser
Für die Erweiterungen sind auch die Begriffe Add-ons und Plug-ins sowie die englischen Extensions gebräuchlich, sie bezeichnen jedoch alle das Gleiche. Wichtiger sind die technischen Unterschiede für drei unterschiedliche Browser-Gruppen: Erstens die Add-ons für Google Chrome, Microsoft Edge, Opera und Vivaldi, die alle auf dem Open-Source-Projekt Chromium aufbauen. Sie sind untereinander kompatibel, sodass Sie alle aus dem riesigen Angebot für Google Chrome auch für die drei übrigen Browser verwenden können.
Mozilla Firefox dagegen unterscheidet sich technisch grundlegend von den Chromium-Browsern und benötigt aus diesem Grund eigene Erweiterungen. Die allerdings gibt es zuhauf, viele davon auch doppelt als zusätzliche Firefox-Version zu der für Chrome. Vergleichbar ist dies in etwa mit den „gleichen“ Apps für Android und iOS: Anbieter und Bezeichnung sind identisch, die technische Basis ist unterschiedlich und die Funktion ist im Wesentlichen die gleiche.
Nur der Vollständigkeit halber sei die dritte Gruppe erwähnt, nämlich die für Safari unter Mac-OS. Da der Apple-Browser für Windows nicht mehr verfügbar ist, beschränkt sich dieser Ratgeber also auf Chrome, Edge, Firefox, Opera und Vivaldi.
Sämtliche offizielle Stores sortieren die Erweiterungen thematisch in Rubriken ein und bieten eine Funktion für die gezielte Suche und die Stichwortsuche. Wenn Sie die Suche nutzen, achten Sie unbedingt auf die korrekte Schreibweise und Bezeichnung des Add-ons. In der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle, in denen Extensions mit Namen, die denen bekannter Add-ons ähnlich sind, Schadcode verbreiteten. Zudem bieten die Stores teilweise Filter für die Bewertung, um die Auswahl auf die am besten eingestuften Inhalte einzuschränken. Der Chrome Webstore zeigt überdies einen Hinweis, wenn zu den Add-ons entsprechende Android-Apps fürs Smartphone existieren.
Browsertest: Chrome, Firefox, Edge und Opera im Vergleich
Original-Google-Add-ons für Chrome, Edge, Opera und Vivaldi

Zunächst einmal stellen wir einige Add-ons vor, die von Google selbst stammen. Diese finden Sie, wenn Sie im Chrome Webstore den Filter „Von Google“ wählen.
Google Übersetzer hilft bei fremdsprachigen Webinhalten. Das Add-on erkennt die Ausgangssprache automatisch und übersetzt beliebige markierte Textpassagen ins Deutsche oder in eine andere Sprache Ihrer Wahl. In Input Tools können Sie Text in beliebiger Sprache zum Übersetzen eintippen. Office Editor ermöglicht es Ihnen, Word-, Excel- und Powerpoint-Dateien in Google Docs darzustellen und zu bearbeiten. Mit Picture-in-Picture (PiP) sehen Sie Videos in einem skalierbaren Fenster immer im Vordergrund, während Sie in jeder anderen Desktop-Anwendung weiterarbeiten können. Die PiP-Funktion aktivieren Sie mithilfe der Tastenkombination Alt-P, während das Video im Browser läuft. Nützlich ist das Speichern in Google Drive, wenn Sie Webinhalte oder Screenshots direkt in der Cloud speichern möchten. Die Passwort-Warnung schützt vor Phishing-Attacken, sie macht Sie auf gefälschte Anmeldeseiten und die Mehrfachvergabe eines identischen Zugangscodes aufmerksam.

Etwas gewöhnungsbedürftig, aber manchmal durchaus praktisch ist Chrome Vox / Screen Reader . Das Plug-in liest die Inhalte einer Webseite vor. Um die Vorlesefunktion sinnvoll nutzen zu können, schalten Sie zuvor den Lesemodus ein, der das störende Drumherum auf der Webseite ausschaltet. Im Chrome-Browser tippen Sie dazu bitte in der Adresszeile chrome:flags ein, scrollen zu „Enable Reader Mode“ vor, wählen rechts die Option „Enabled“ und starten Chrome per Klick auf „Relaunch“ neu. Von Google Analytics stammt das Deaktivierungs-Add-on, welches das Sammeln von Daten über das Trackingtool des US-Unternehmens unterbindet.

E-Mail, Whatsapp, PC-Alltag, Sicherheit & Co. für Chromium
Add-ons wie GMX Mailcheck , Web.de Mailcheck oder Checker Plus for Gmail weisen im Browser auf neu eingetroffene E-Mails hin, ohne dass Sie sich hierfür jeweils beim Provider anmelden und den Tab wechseln müssten. Thunderbird online Mozilla E-Mail Client ist das mächtige Online-Pendant zum Mailprogramm Thunderbird und verwaltet damit beliebige Mail-Accounts. Mailtrack für Gmail verfolgt Ihre Google-Mails und informiert Sie ähnlich wie Whatsapp über zwei Häkchen, ob der Empfänger eine verschickte Nachricht bereits gelesen hat. Apropos Whatsapp: Der Desktop Messenger erleichtert das Verfassen von längeren Mitteilungen, weil Sie diese auf der PC-Tastatur schreiben können.
Drucken für Google Chrome vereinfacht den Ausdruck von Onlineinhalten ganz wesentlich. Das Add-on wählt vor der Weitergabe an den Printer automatisch eine Art Lesemodus und bietet über die Vorschau die genaue Kontrolle des Resultats. Fireshot erfasst und speichert komplette Webseiten als Bild oder als PDF-Datei. Video Download Helper bannt Netzvideos aller Art auf die Festplatte und Open in VLC Media Player gibt Audio- und Videostreams direkt auf dem bekannten VLC Media Player wieder.

Passwortmanager wie 1Password & Co. stehen zu Dutzenden zur Verfügung. Schauen Sie deshalb nach dem Add-on der Software, die Sie ansonsten zur Kennwortverwaltung verwenden. Ähnlich groß ist das Angebot an Sicherheitserweiterungen: Hier seien Avira Browserschutz , AVG Online Security und Avast Online Security exemplarisch genannt. Falls Sie die Cookie-Optionen beim Aufrufen neuer Webseiten nerven, installieren Sie I don‘t care about cookies : Das Add-on akzeptiert die Cookies automatisch und nimmt Ihnen so Arbeit ab.
Angesichts zehntausender Erweiterungen für die Chromium-basierten Browser ist unsere Auswahl nicht nur subjektiv, sondern auch geradezu winzig. Stöbern Sie deshalb selbst durch die Rubriken und verwenden Sie dafür auch die Stichwortsuche des Webstores. Ein Beispiel: Wenn Sie nach „Preisvergleich“ suchen, stoßen Sie auf das wenig bekannte Add-on Ciuvo . Es zeigt zu einem gesuchten Produkt den aktuellen Preis.
Viele der Erweiterungen auch für Mozilla Firefox verfügbar
Ein beträchtlicher Teil der vorgestellten Chrome-Add-ons ist auch für Firefox verfügbar. Dazu tippen Sie einfach eine Erweiterung Ihrer Wahl in das Suchfeld des Mozilla Stores ein. Zudem ist der Store ausgesprochen gut thematisch sortiert: Wenn Sie von dem voreingestellten Register „Entdecken“ zu den „Erweiterungen“ wechseln, erscheinen die einzelnen Rubriken. Natürlich finden Sie dort keine Chrome- oder Google-spezifischen Inhalte wie zum Beispiel das genannte Drucken für Google Chrome. Doch über die Suche im Store oder auch im Internet – beispielsweise mit den Begriffen Drucken, Add-on und Firefox – finden Sie schnell die entsprechenden Mozilla-Pendants: zum Beispiel Print for Firefox und Print Friendly & PDF .
Erweiterungen finden, installieren und konfigurieren
Abgesehen von Vivaldi verfügen die übrigen Browser auf Chromium-Basis über einen eigenen Add-on-Store. Den Chrome Webstore erreichen Sie unter https://chrome.google.com/webstore oder aus dem Google-Browser über „Einstellungen –› Weitere Tools –› Erweiterungen –› Chrome Webstore öffnen“. Die Add-ons für Opera stehen unter https://addons.opera.com/de/extensions zur Verfügung, alternativ im Browser über „Einstellungen –› Erweiterungen –› Weitere Erweiterungen herunterladen“. Die Erweiterungen für Microsoft Edge gibt es – derzeit formal noch als Beta-Version – unter https://microsoftedge.microsoft.com/addons oder über „Einstellungen –› Erweiterungen –› Erweiterungen für Microsoft Edge abrufen“ auf der Browser-Oberfläche. Den Mozilla Store schließlich rufen Sie über https://addons.mozilla.org/de/firefox oder aus dem Firefox-Browser über das Menü „Extras“ (Alt-Taste), „Add-ons und Themes“ und das Suchfeld auf.

Da Chrome, Edge, Opera und Vivaldi den gleichen technischen Unterbau aufweisen, laufen auf diesen Browsern auch die gleichen Add-ons. Der Chrome Webstore bietet die größte Auswahl und empfiehlt sich daher auch für Edge, Opera und Vivaldi. Den Browsern von Microsoft und Opera müssen Sie dazu einmalig den Zugriff auf die Google-Erweiterungen gewähren, indem Sie nach dem Aufrufen des Stores den Hinweis unter der Adresszeile bestätigen. Bei Vivaldi ist dies nicht erforderlich. Anschließend haben Sie in allen Chromium- Browsern Zugriff auf sämtliche Erweiterungen, die Sie entweder über die Suchfunktion oder durch Stöbern in den Kategorien finden und stets durch Anklicken der Schaltfläche „Hinzufügen –› Erweiterung hinzufügen“ beziehungsweise „Hinzufügen –› OK –› Installieren –› Ja, installieren“ einbinden.
Einzig bei Firefox sind Sie auf die Inhalte des Mozilla Store angewiesen, allerdings ist die Auswahl mit fast 18.000 Erweiterungen auch dort riesig. Mithilfe von zwei Mausklicks auf „Zu Firefox hinzufügen –› Hinzufügen“ sind die Add-ons dort ebenfalls schnell integriert.
Zum Konfigurieren lesen Sie jeweils die Beschreibung des Add-ons. Woher sollen Sie sonst beispielsweise wissen, dass der Shortcut Alt-P die Picture-in-Picture-Darstellung aktiviert? Konfigurieren Sie jede Erweiterung so, dass sie wie gewünscht funktioniert. Das gilt auch für ihre Platzierung oben rechts im Browser- Fenster: Abhängig vom Programm und von den Einstellungen sind manche Add-ons zunächst ausgeblendet und müssen erst „angepinnt“ werden.
Die Add-on-Verwaltung und -Konfiguration rufen Sie über die jeweiligen Browser-Einstellungen oder direkt über die Adresszeile auf: bei den Chromium-Browsern mit „chrome://extensions“, „edge://extensions“, „opera://extensions“ und „vivaldi://extensions“, bei Firefox mit „about:addons“. Weil jede Erweiterung Ressourcen beansprucht, installieren bzw. aktivieren Sie nur diejenigen, die Sie wirklich benötigen.
Siehe auch: Die besten Android-Browser 2021