Findet Windows beim Booten beispielsweise nicht mehr die richtige Festplatte oder sind USB- und Netzwerk-Ports nicht mehr verfügbar, sollten Sie zuerst die Einstellungen im BIOS beziehungsweise bei neueren PCs beim UEFI liegen.
Sicherheit mit Secure Boot
Seit Windows 8 beherrscht das UEFI-BIOS eine Funktion, die die alte Firmware nicht bietet – den sogenannten Secure Boot. Diese Technik sorgt dafür, dass sich nach dem Einschalten keine Schadsoftware in den Boot-Prozess einklinken kann, um anschließend den Start des Betriebssystems zu manipulieren. Ein Bootvirus ist nämlich besonders gefährlich, da viele Antivirenprogramme nicht anschlagen, wenn der virtuelle Bösewicht schon seit dem Systemstart mit an Bord ist.
Problem 1: Der PC bootet nicht von DVD
In der Praxis funktioniert der Secure Boot folgendermaßen: Anwendungen müssen über passende, digitale Schlüssel verfügen, die vom UEFI überprüft werden. Ist kein Schlüssel vorhanden oder ein Schlüssel falsch signiert, startet das System nicht. Deshalb kann es mitunter vorkommen, dass ältere Windows-Versionen oder auch Linux-Distributionen nicht von externen Speichermedien starten können. Allerdings lässt sich Secure Boot auch deaktivieren.
Lösung: Um die Technik auszuschalten gehen Sie wie folgt vor: Drücken Sie direkt nach dem Einschalten des PCs auf der Tastatur mehrmals F2, Entf oder F12. Die korrekte Taste wird Ihnen beim Systemstart angezeigt – dann erscheint zum Beispiel kurz „Press F2 to enter BIOS settings“ auf dem Bildschirm. Alternativ schlagen Sie im Handbuch Ihres Mainboards nach. Im Menü angekommen, suchen Sie nach der Option „Erweiterte Einstellungen“. In unserem Beispiel nutzen wir das Mainboard MSI H97 Gaming 3, weshalb es für uns folgendermaßen zum Secure Boot geht: „Settings -> Erweitert -> Windows 8/8.1 Configuration“. Unter diesem Eintrag lässt sich das Feature ausschalten.
Problem 2:Jemand hat die BIOS-Einstellungen geändert
Die von Ihnen gesetzten Optionen im BIOS stehen auf anderen Werten. Wahrscheinlich hat ein Familienmitglied oder ein Kollege Änderungen vorgenommen, die nun dafür sorgen, dass es Probleme gibt.
Lösung: Wenn Sie nicht möchten, dass jemand in Ihren BIOS-Einstellungen herumpfuscht, dann lässt sich der Zugriff auf die Firmware mit einem Passwort schützen. Unter „Security“ lassen sich Passwörter vergeben, die sich in Administratoren und Nutzer unterteilen lassen. So lassen sich beispielsweise kritische BIOS-Bereiche sperren, auf die dann nur der Administrator hat. Zusätzlich oder stattdessen lässt sich auch ein Start-Passwort vergeben, das direkt nach dem Einschalten des Rechners erscheint und den Systemstart erst fortsetzt, wenn es korrekt eingegeben wurde.
Tuning – Mehr Leistung für die Hardware

Ein Modernes UEFI-BIOS bietet zahlreiche Möglichkeiten, um einige Prozentpunkte mehr Leistung aus der Hardware heraus zu kitzeln. Nicht immer ist das Tuning aber von Erfolg gekrönt.
Problem 1: Der PC startet langsam
Aufgabe des UEFI-BIOS ist es unter anderem, alle Systemkomponenten beim Start auf Lauffähigkeit zu prüfen. Erst wenn diese Initialisierung erfolgreich ist, leitet die Firmware das Laden des Betriebssystems ein. Jedoch kostet diese Hardware-Überprüfung wertvolle Zeit, vor allem bei Systemen mit vielen Schnittstellen und eingebauten Erweiterungskarten oder angehängter Peripherie wie Drucker oder Webcams. Lösung: Glücklicherweise lässt sich der genannte Vorgang aber unterbinden, indem Sie die Funktion „Fast Boot“ – auch „Quick Boot“ genannt – aktivieren. Diese Einstellung finden Sie in den erweiterten Einstellungen oder in der Boot-Sektion des UEFI. Danach stellt die Firmware dem Windows-System spezielle UEFI-Treiber zur Verfügung, die sich schneller laden lassen. Allerdings muss die angeschlossene Hardware diese Funktion auch unterstützen. Die Zeitersparnis mit der UEFI-Fast-Boot-Option kann bis zu 70 Prozent betragen. Eine andere Möglichkeit, das Hochfahren des PCs zu beschleunigen, ist eine Neuanordnung der Boot-Reihenfolge. So prüft die Firmware beispielsweise die USB-Anschlüsse und das optische Laufwerk, ob der PC davon booten soll. Wenn mehrere Festplatten verbaut sind, werden auch diese nach dem Betriebssystem durchsucht. Setzen Sie also die Systemfestplatte an die erste Stelle, um die Suche nach weiteren Startmöglichkeiten zu unterbinden. Hierfür navigieren Sie im BIOS ins Menü „Boot“ und setzen auf „Boot Option #1“ das entsprechende Medium. Ist die Platte, auf der das Betriebssystem installiert ist, dort nicht wählbar, müssen Sie vorab noch die „UEFI Hard Disk Drive BBS Priorities“ ändern und den Systemspeicher auf den ersten Platz setzen. Beachten Sie, dass Sie diese Reihenfolge wieder ändern müssen, wenn Sie von einem USB-Stick starten wollen. Etwa wenn Sie ein Notfall-System einsetzen möchten.

Tipp: Bios-Update in 8 Schritten – gefahrlos und schnell
Problem 2: Der PC soll übertaktet werden
Aus einem PC lässt sich noch etwas mehr Leistung herausholen. Das funktioniert nicht bei allen PCs. Lösung: Um die Leistungsfähigkeit Ihres PCs zu steigern, lässt er sich im UEFI übertakten. Hauptsächlich erfolgt hierbei eine Erhöhung der Taktfrequenzen des Prozessors und Arbeitsspeichers. Doch dieses Overclocking funktioniert nur mit bestimmten CPUs und Mainboard-Chipsätzen. Bei Intel sind es die Prozessoren mit einem „K“ oder „X“ in der Modellbezeichnung. Diese verfügen über einen freien Multiplikator: Sein Wert mal dem grundlegenden Systemtakt ergibt die Taktfrequenz der CPU. Erhöhen Sie den Multiplikator, steigt natürlich auch der Prozessortakt und somit die Rechenleistung. Doch auch der Chipsatz muss mitspielen, denn besonders günstige Intel-Chipsätze kennen diese Funktion nicht. In der Regel ist das Übertakten nur mit Z- oder X-Chipsätzen möglich, allerdings gibt es hierbei auch Ausnahmen, die sich im Internet recherchieren lassen. Bei AMD lassen die Prozessoren mit dem Zusatz „Black Edition“ über den Multiplikator übertakten. Bei den Ryzen-Prozessoren ist übrigens bei allen Modellen der Multiplikator grundsätzlich entsperrt. Hier müssen Sie lediglich auf den korrekten Chipsatz achten. Bei der Übertaktung sollten Sie unbedingt auf eine ausreichende Kühlung achten – denn ein höherer Takt bedeutet auch eine gesteigerte Leistungsaufnahme. Übertakten sollten Sie aber immer mit Vorsicht und den Multiplikator nur schrittweise anheben: Falsche Einstellungen können nämlich schnell zu beschädigten Komponenten führen. Bei einigen Platinen können Sie es deshalb dem UEFI überlassen, das System zu übertakten. Hierfür stellen die Hersteller entsprechende Assistenten bereit, die die Hardware vollautomatisch übertakten. Bei MSI nennt sich diese Funktion „OC Genie“, Asus nennt den Assistenten „EZ Tuning Wizard“. Die Funktionsweise dieser Tools ist im Prinzip stets gleich: Der Hersteller hat in internen Tests das System mit verschiedenen Komponenten geprüft und die am besten funktionierenden Übertaktungswerte abgespeichert. Diese Ergebnisse gleicht der Assistent mit der eingebauten Hardware ab und wendet sie entsprechend an. Dabei beachtet er auch Spannungs- und Temperaturwerte. Das Übertakten beschränkt sich dabei nicht nur auf das Anheben des Multiplikators, sondern passt auch Spannungswerte, Speicher-Timings sowie die Umdrehungsgeschwindigkeit von Lüftern an. Geht das Übertakten dennoch schief, müssen Sie sich keine Sorgen machen: Die Assistenten setzen bei einem Absturz automatisch die Standardwerte wieder her. Bei einigen OC-Tools ist es sogar möglich, den Grad der Übertaktung zu wählen, unter anderem in Abhängigkeit von der eingebauten Kühlung. Trotzdem sollten Sie auch hier nicht zu forsch vorgehen und zunächst die niedrigste Übertaktungsstufe auswählen. Danach spielen und arbeiten Sie mit dem System einige Stunden, um komplett sicher zu sein, dass der übertaktete Rechner stabil läuft. Ist das der Fall, können Sie sich überlegen, ob Sie auf die nächst höhere Stufe wechseln möchten.

Problem 3: Die vorgenommenen Einstellungen machen Ärger
Sie haben mit den verschiedenen Optionen im UEFI-BIOS experimentiert und nun will der Rechner nicht mehr hochfahren. Lösung: Einstellungen, die Sie im UEFI-BIOS vornehmen, speichert das System in einem Chip, der auf die Abkürzung CMOS hört. Hierbei handelt es sich um einen flüchtigen SRAM-Speicherchip, den der Hersteller auf die Hauptplatine integriert. Flüchtig bedeutet, dass alle Einstellungen des UEFI gelöscht und auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden, sobald auf dem Baustein keine Betriebsspannung mehr anliegt. Deshalb steht dem CMOS eine eigene Batterie zur Seite, die für die nötige Spannung zu sorgt, auch wenn der PC komplett vom Strom getrennt ist. Standardmäßig kommt hierfür meist eine Knopfbatterie des Typs CR2032 zum Einsatz. Manchmal kann es allerdings sein, dass Sie das UEFI zurücksetzen müssen. Der Grund hierfür können fehlerhafte Einstellungen, nach denen das System nicht mehr startet, oder der Einbau neuer Hardware sein. Setzen Sie etwa einen neuen Prozessor oder RAM ein, sollten Sie die Firmware tatsächlich zurücksetzen, damit es nicht zu Konflikten zwischen den alten BIOS-Einstellungen und der neuen Komponente kommt. Teurere Mainboards machen es dabei einem leicht, denn hier genügt oft nur ein Knopfdruck. Lesen Sie im Handbuch nach. Wer ein günstiges Mainboard im Rechner hat, muss ein klein wenig mehr tun. Denn dann müssen Sie meist einen Jumper versetzen. Wie das funktioniert, steht im Handbuch des PCs oder der Hauptplatine.
Siehe auch: Mainboard-Kaufberatung – Darauf kommt es an

Problem 4:Das UEFI-BIOS ist alt, der Support rät zum Einspielen einen Updates
Sie haben aber keine Ahnung, wie das funktioniert. Um mit dem Fortschritt der Technik mithalten zu können, lässt sich das UEFI aktualisieren. Neue Versionen bringen beispielsweise die Unterstützung für neue CPUs oder schnelleren Arbeitsspeicher oder enthalten Stabilitätsverbesserungen. Manchmal statten die Hersteller das UEFI auch mit zusätzlichen Funktionen aus. Allerdings birgt der Aktualisierungsvorgang ein gewisses Risiko. Denn wenn er nicht erfolgreich ist, kann das im schlimmsten Fall bedeuten, dass das System nicht mehr startet. Wenn Sie aber die folgenden Schritte beachten, dann sind Sie in der Regel auf der sicheren Seite. Lösung: Generell ist folgendes wichtig: Stellen Sie sicher, dass Sie die korrekte UEFI-Version für Ihr Mainboard heruntergeladen haben. Dafür müssen Sie zunächst die exakte Modellbezeichnung Ihres Mainboards in Erfahrung bringen – die sollte im Handbuch stehen und auf der Platine selbst aufgedruckt sein. Oder Sie greifen zum Gratis-Tool CPU-Z : Nachdem Sie das Programm installiert haben, erhalten Sie unter der Registerkarte „Mainboard“ die nötigen Informationen für Ihr UEFI-Update. Erste Anlaufstelle für eine neue Version sollte die offizielle Webseite des Rechner-Herstellers sein – bei Komplett- PCs oder Notebooks zum Beispiel ein Anbieter wie Acer oder HP. Die stellen keine Mainboards her, lassen sich von den jeweiligen Herstellern aber mit speziellen, funktional meist etwas abgespeckten Versionen für ihre Komplettsysteme beliefern. In diesem Fall benötigen Sie daher auch eine spezielle BIOS-Version. Ebenfalls sehr wichtig beim UEFI-Update: Unterbrechen Sie den Vorgang auf keinen Fall! Ansonsten kann es zum System-Defekt kommen.
Problem 5: Die Hersteller-Software zum Mainboard zeigt ein Update für das UEFI-BIOS an
Was ist zu tun? Mittlerweile bietet nahezu jeder Mainboard-Produzent entsprechende Update-Tools für das UEFI-BIOS an. Damit wird die Aktualisierung zum Kinderspiel und ist vor allem sicher. Lösung: Die Hersteller-Tools erkennen die im PC verbaute Hauptplatine selbstständig und laden die richtigen Versionen von den Servern der Hersteller aus dem Internet. Anschließend erfolgt auch die Aktualisierung – entweder direkt unter Windows auf dem Desktop, oder nach einem Neustart des Systems. Die Update-Tools finden Sie auf der Treiber-DVD, die dem Mainboard beiliegt oder auf den Support-Seiten des jeweiligen Herstellers. Auch in vielen UEFI-Varianten selbst gibt es die Möglichkeit, die Firmware automatisch aktualisieren zu lassen. Bei MSI finden Sie die Funktion beispielsweise im UEFI-Setup unter „M-Flash“, bei Asus heißt sie „EZ-Flash“ und bei Gigabyte „Q-Flash“.