Seit Oktober 2017 können Vodafone-Red- und Young-Kunden den sogenannten Gigapass in vier unterschiedlichen Ausführungen wählen. In den Kategorien Video, Music, Social und Chat bündelt Vodafone bekannte Apps wie etwa Netflix, Sky und Amazon Prime Video im Video-Pass. Das Datenvolumen, das diese Apps verbrauchen, wird nicht auf das Gesamtvolumen im Red- oder Young-Tarif angerechnet. Dafür zahlen Kunden monatlich zehn Euro.
Die Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und der Chaos Computer Club e.V. (CCC) fordern die Bundesnetzagentur in dieser Woche auf, den Gigapass von Vodafone zu verbieten . Nach Ansicht der Verbraucherschützer verstößt die Tarifoption gegen Regeln der Netzneutralität. Für Verbraucher sei das Angebot sehr intransparent gestaltet, während Unternehmen, die am Gigapass teilnehmen wollen, rechtliche und technische Vorgaben der Vodafone GmbH akzeptieren müssen. Laut dem vzbv würden dadurch kleine Unternehmen und nicht-kommerzielle Initiativen benachteiligt.
Der Vodafone Gigapass ist ebenso wie die Streamon-Option der Telekom ein sogenanntes Zero-Rating-Angebot. Damit können Mobilfunkanbieter festlegen, dass die Nutzung von zuvor festgelegten Diensten nicht auf das Datenvolumen ihrer Kunden angerechnet wird. Wer zu diesen Diensten und Partnern gehören will, muss die Vorgaben von Vodafone erfüllen. Dieser Umstand verletzt laut dem vzbv die Netzneutralität. Die Bundesnetzagentur prüft nun, ob das Angebot von Vodafone mit den Regeln zur Netzneutralität vereinbar ist. Die Deutsche Telekom hat noch bis Ende März 2018 Zeit, bei ihrer Streamon-Aktion nachzubessern. Folgt das Unternehmen den Anweisungen der Bundesnetzagentur nicht, könnte ein Zwangsgeld drohen.