Microsoft hat ein Update gegen(!) das Spectre-2-Update veröffentlicht: KB4078130. Der als „Update to Disable Mitigation against Spectre, Variant 2“ bezeichnete Windows-Patch ist für diese Windowsversionen verfügbar: Windows 7 Service Pack 1, Windows 8.1, Windows 10, Windows 10 Version 1511, Windows 10 Version 1607, Windows 10 Version 1703, Windows 10 Version 1709 sowie Windows Server 2008 R2 Standard und Windows Server 2012 R2 Standard.
Dabei geht es um folgendes Problem: Intel hatte Microcode-Updates gegen die Spectre-2-Lücke (CVE 2017-5715 Branch Target Injection) veröffentlicht, die auf einigen Rechnern mit Broadwell- oder Haswell-CPUs (und vermutlich auch auf Skylake-Maschinen) zu unerwünschten Neustarts führen konnten. Intel stoppte deshalb die Auslieferung seiner Microcode-Updates und riet von deren weiterer Installation ab. Linux-Schöpfer Linus Torvalds bezeichnete Intels Vorgehen bei der Schließung der Meltdown- und Spectre-Lücken als “reinen Müll”. Microsoft hat das durch das Intel-Microcode-Update verursachte Problem untersucht und festgestellt, dass es tatsächlich die Systemstabilität beeinträchtigen und dadurch Datenverluste und -Beschädigungen verursachen kann. So lange Intel noch an einem neuen Microcode-Update arbeitet, will Microsoft als Workaround das Problem mit dem Update KB4078130 „lösen“. KB4078130 schaltet die Sicherheits-Maßnahmen gegen Spectre 2 (CVE-2017-5715) aus. Danach sollen die betroffenen Rechner keine unerwarteten Neustarts mehr durchführen. Sie finden das Windows-Update auch im Microsoft-Update-Katalog. Laden Sie es von dort herunter und installieren Sie es, falls Sie zuvor die Updates gegen die Spectre-2-Lücke installiert haben.
Alternativ können Sie die durch das frühere Update eingeleitete Schutzmaßnahme gegen Spectre 2 auch durch einen Eingriff in der Windows-Registry abschalten (aber auch einschalten). Microsoft erklärt erfahrenen Anwendern und Windows-Profis hier die Vorgehensweise.
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