Soziale Netzwerke wie YouTube, Twitter und Facebook gehen verstärkt gegen Hasskommentare und Hetze im Netz vor. Im Rahmen ihrer freiwilligen Selbstverpflichtung löschten die Plattformbetreiber mehr gemeldete Inhalte als noch in den Jahren zuvor. Das geht aus einer aktuellen Untersuchung der EU-Kommission hervor. In den vergangenen zwölf Monaten stieg die freiwillige Löschquote konstant an. Wurden Ende 2016 durchschnittlich nur 28 Prozent aller beanstandeten Inhalte entfernt, waren es im Mai 2017 bereits 59 Prozent. Bei der aktuellen Untersuchung Anfang 2017 liegt die Quote mittlerweile bei 70 Prozent.
„Die neuesten Ergebnisse zeigen uns deutlich, dass die freiwillige Selbstverpflichtung derzeit sehr gut funktioniert, wenn es um Hass im Netz geht“, erklärt EU-Justizkommissarin Vera Jourová gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Laut Jourová habe sich der Mitte 2016 vereinbarte Verhaltenskodex „als wirksames und treffsicheres Instrument“ erwiesen. Die Unternehmen und Plattform-Betreiber sollten sich der EU-Justizkommissarin zufolge jedoch nicht auf ihren Erfolgen ausruhen. Eine ähnlich schnelle Reaktion würde sich die EU-Kommission auch in Bezug auf andere Themen wie unfaire Geschäftsbedingungen oder terroristische Inhalte erhoffen.