Es klingt ziemlich retro und liest sich wie ein Tippfehler, doch laut dem Tiobe-Index ist der Programmiersprachen-Veteran C die Programmiersprache des Jahres 2017! Von Januar 2017 bis Januar 2018 konnte die Mutter aller C-Sprachen um satte 1,69 Prozent zulegen. Damit hatte C im Jahr 2017 den größten Zuwachs unter allen vom Tiobe-Index erfassten Programmiersprachen.
C liegt trotz des deutlichen Jahresgewinnes nicht auf Platz 1, sondern nur auf Platz 2 im Tiobe-Index. Den ersten Platz behauptet nach wie vor Java, allerdings mit deutlichem Verlust: Im Laufe des Jahres 2017 verlor Java 3,06 Prozent. Java (14,215 Prozent) liegt damit nur noch etwas über drei Prozent vor C (11,037 Prozent). C und Java machen seit vielen Jahren den ersten Platz im Tiobe-Index unter sich aus.
Da stellt sich natürlich die Frage nach dem Grund für das Comeback von C, das 2016 eine ziemliche Schwächephase durchgemacht hat. Die Macher des Tiobe-Index vermuten, dass der boomende Maschinenbau und die Automobil-Branche verstärkt nach C-Experten verlangen. Denn maschinennah wird nun einmal häufig mit C programmiert – immer mehr Chips in Fahrzeugen und Alltagsgeräten (Internet of Things) bedeuten mehr maschinennahes Programmieren. Der Erfolg der Arduino-Plattform mit dem C-ähnlichen Processing dürfte ebenfalls ein klein wenig zum C-Boom beitragen.
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Die weiteren Plätze im Tiobe-Index
Auf Platz 3 folgt die objektorientierte Weiterentwicklung von C, nämlich C++ mit 5,603 Prozent. Im Laufe des Jahres 2017 verlor C++ 0,70 Prozent. Auf Platz 4 folgt Python (4,678 Prozent, Zuwachs: 1,21 Prozent), danach kommen C# (5. Platz mit 3,754 Prozent, Verlust: 0,29 Prozent) und Javascript (Platz 6 mit 3,465 Prozent, Zuwachs: 0,62 Prozent). Das relativ unbekannte R liegt auf Platz 8 mit 2,549 Prozent und einem Zuwachs von 0,76 Prozent. Die Web-Skriptsprachen PHP und Pearl verloren 2017 leicht und liegen nun bei 2,532 und 2,419 Prozent.
Die beiden Apple-Programmiersprachen Swift und Objective-C liegen auf den Plätzen 12 und 16.

©Tiobe
Der Tiobe-Index
Der Tiobe-Index wertet die Beliebtheit beziehungsweise die Nachfrage nach Programmiersprachen im Internet aus, indem er unter anderem Suchanfragen und Einträge bei Google, Bing, Yahoo, Wikipedia, Amazon, Youtube und Baidu analysiert. Der Index wird monatlich neu erstellt. Der Index sagt nichts über die Qualität einer Programmiersprache und auch nichts über die Menge der weltweit vorhandenen Codezeilen aus.
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