Insider-Geschäft oder einfach nur Zufall? Laut US-Medienberichten soll Intel-Chef Brian Krzanich sich bereits Ende November 2017 von einem Großteil seiner Intel-Anteile getrennt haben. Dabei nahm er ungefähr 24 Millionen US-Dollar ein. Brisant wird das Aktiengeschäft, weil Krzanich zu diesem Zeitpunkt bereits über den riesigen Intel-CPU-Bug informiert war, der erst jetzt am Mittwoch publik wurde. Mittlerweile wurde nämlich bekannt, dass die Lücke von Google-Sicherheitsexperten bereits vor über einem halben Jahr entdeckt und gemeldet wurde.
PC-WELT-Beiträge zur Intel-CPU-Lücke:
- Schwere Lücke in allen Intel-CPUs entdeckt
- Intel spielt CPU-Kernel-Bug herunter –neue Infos
- Intel-CPU-Bug: Notfall-Update für Windows10 erschienen
Der Intel-Chef soll all seine Intel-Anteile verkauft haben und behielt nur etwa 250.000 Anteile, wie er gemäß den Richtlinien von Intel auch mindestens besitzen muss. Das berichtet Business Insider und verweist auch auf die dazugehörige Meldung an die US-Börsenaufsicht vom Oktober 2017. Das Geschäft selbst wurde dann einen Monat später durchgeführt.
Gegenüber dem Finanzdienst dementierte ein Intel-Sprecher aber, dass die Verkäufe im Zusammenhang mit dem Intel-CPU-Bug stünden. Man sei für das Geschäft einem zuvor festgelegen Standard-Verkaufsplan gefolgt, der dann automatisch umgesetzt wurde. Um sich vor Vorwürfen über Insiderhandel zu schützen, würden viele Führungspersönlichkeiten derartige Aktien-Verkaufspläne einsetzen, bei denen zu einem bestimmten Zeitpunkt automatisiert ein Teil der Aktien verkauft werden, die diese Personen anführen.
Ein fader Beigeschmack bleibt natürlich dennoch. Ein Blick auf den Aktienkurs der Intel-Aktie zeigt, dass der Wert tatsächlich nach Bekanntwerden der CPU-Lücke merklich gesunken ist. Von einem massiven Werteinbruch kann aber nicht die Rede sein, denn im Wochenvergleich sank der Wert um etwa 3,4 Prozent.