Der Bitcoin knackt aktuell wieder einen Rekord nach dem anderen. Zuletzt wurde sogar vom Montag auf Dienstag die 17.000-US-Dollar-Marke überschritten und ein neues Allzeithoch erreicht. Ein immenser Zuwachs, wenn man bedenkt, dass der Bitcoin vor exakt einem Jahr noch um die 780 US-Dollar wert war. Mit dem Bitcoin-Erfolg steigen allerdings auch die Gebühren für Bitcoin-Transaktionen, wie die IT-Site Arstechnica berichtet.
Schuld an den wachsenden Gebühren ist demnach die hohe Nachfrage, die die Kapazität des Bitcoin-Netzwerks weit übertrifft. Die Bitcoin-Transaktionen werden in 1 Megabyte großen Blöcken übertragen, in denen etwa 2.500 Transaktionen Platz finden. Ein neuer Block wird alle 10 Minuten generiert. Etwa vier Bitcoin-Transaktionen können somit pro Sekunde vom Netzwerk verarbeitet werden. Allerdings: Wer möchte, dass seine Transaktion schneller durch das Bitcoin-Netzwerk übermittelt wird, kann seiner Transaktion eine Gebühr anhängen, die die Bitcoin-Miner dazu animieren soll, diese Transaktion bevorzugt zu behandeln. Je höher diese Gebühr, desto schneller wird die Transaktion verarbeitet. Oder anders ausgedrückt: Wer eine Transaktion möglichst schnell erledigen möchte, zahlt eher eine höhere Gebühr, als jemand, der es nicht so eilig damit hat, dass seine Transaktion übermittelt und damit vom Bitcoin-Netzwerk bestätigt wird.
Bitcoinfees.info schätzt die Transaktionsgebühr für den nächsten freien Block aktuell bei im Schnitt 16,25 US-Dollar. Die 3-Blöcke-Gebühr, also die Bestätigung der Transaktion innerhalb der nächsten 3 freien Blöcke, liegt bei 16,17 US-Dollar und die 6-Blöcke-Gebühr bei 13,91 US-Dollar. Das entspricht einer immensen Steigerung der Gebühren. Noch am 1. Dezember lag die Gebühr nämlich bei 4,53 US-Dollar (Next Block Fee), 4,46 US-Dollar (3-Block-Fee) und 3,64 US-Dollar (6-Block-Fee). Und vor einem Jahr, also am 12. Dezember 2016, wurden gar nur 0,15 US-Dollar (Next Block Fee und 3-Block-Fee) und 0,10 US-Dollar (6-Block-Fee) fällig.
Die Auswirkungen sind dramatisch für Bitcoin-Geschäfte, die in möglichst geringer Zeit abgewickelt werden sollen. Wer nicht bereit ist, die Gebühren zu zahlen, muss Stunden oder gar Tage auf die Bestätigung warten.
Bitcoin Cash ist unter anderem dafür geschaffen worden, die Zeit, die eine Transaktion zur Bestätigung braucht, zu beschleunigen. Bitcoin hängt aktuell aber noch an dem alten System, welches sich bisher auch bewährt hat – wäre nun die Nachfrage nicht so stark gestiegen.
Für eine Verbesserung der Situation könnte die Einführung des Lightning-Bezahlnetzwerks sorgen, welches derzeit noch getestet wird. Die Transaktionen könnten damit außerhalb des Bitcoin-Netzwerks und damit unabhängig von Bitcoin-Blöcken validiert werden. Und das dann auch deutlich schneller.
Weitere Infos zu den Transaktionsgebühren beim Transfer von Bitcoins finden Sie hier im Bitcoin-Wiki.