Amazon und BMW hat vor einigen Tagen angekündigt, dass Amazon Alexa ab Mitte 2018 in Fahrzeugen von BMW und Mini verfügbar sein wird. Mit Alexa lassen sich dann im Auto beispielsweise Wegbeschreibungen abrufen, Telefonate führen, Musik oder Hörbücher von Audible abspielen, das Smart Home zu Hause steuern oder Nachrichten hören. So können Kunden beispielsweise bereits auf dem Heimweg von der Arbeit die Außenbeleuchtung ihres Hauses einschalten oder die Zimmertemperatur anpassen. All diese Anwendungen funktionieren mobil, ohne dass dafür eine eigene App heruntergeladen werden muss, wie beide Unternehmen erklären.
In den Fahrzeugen stehen darüber hinaus zehntausende Alexa Skills von Drittanbietern wie Starbucks, NPR und TED Talks zur Verfügung. Dann bittet der BMW-Fahrer zum Beispiel Alexa, den Lieblingskaffee bei Starbucks vorzubestellen, um nicht zu viel Zeit in der Warteschlange zu verlieren.
Auf viele Anfragen soll Alexa mit einer Kombination aus Sprache und optischen Anzeigen auf dem ConnectedDrive-Bildschirm der Fahrzeuge von BMW und Mini antworten, beispielsweise bei To-do-Listen oder Wettervorhersagen. Alexa zeigt relevante Inhalte für bestimmte Skills auf dem Display im BMW an. Die Datenverbindung läuft wie bei BMW üblich über die ab Werk fest im Fahrzeug verbaute SIM-Karte, ein Smartphone ist für die Benutzung von Alexa im BMW oder Mini also nicht erforderlich.

©BMW
Das neue Fahrerlebnis basiert auf dem BMW Connected Skill für Alexa, der 2016 eingeführt wurde. Mit dem Skill können Fahrer von jedem Alexa-fähigen Endgerät aus Fahrzeugfunktionen steuern und so etwa die Klimaanlage aktivieren oder Türen verschließen. Ab Mitte 2018 soll diese Alexa-Integration dann auch in die umgekehrte Richtung funktionieren.
Dieter May, Senior Vice President Digital Services and Business Models bei der BMW Group: „ Sprachsteuerung gibt es in Fahrzeugen der BMW Group bereits seit vielen Jahren (Anmerkung der Redaktion: May meint damit die Sprachsteuerung von ConnectedDrive ). Aber jetzt erweitern wir die Funktionsbandbreite durch ein digitales Ökosystem, das unseren Kunden eine Vielzahl neuer Möglichkeiten bietet, auf die sie schnell, einfach und sicher in ihrem Auto zugreifen können.“
Update 4.10.: Whitelabeling oder nicht – das sagt BMW
Bereits auf der IAA 2017 in Frankfurt waren leistungsfähige Sprachassistenten in Autos ein Thema bei Audi und BMW. Allerdings sprachen sowohl Audi als auch BMW in diesem Zusammenhang eher vom Whitelabeling bekannter Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant oder Apple Siri sowie Windows Cortana unter den Markennamen von Audi und BMW. Zumindest im Fall von Amazon Alexa hat sich BMW offensichtlich dazu entschlossen auf das Whitelabeling zu verzichten und Alexa beim Namen zu nennen.
Wir fragten deshalb bei BMW nach, ob BMW nun doch keine Whitelabeling-Strategie fahren wolle. Nadja Horn, Pressesprecherin Connectivity & Digital Services von BMW, antwortete uns dazu: „Wir möchten dem BMW-Kunden auch im Fahrzeug die Möglichkeit bieten, seinen beliebtesten und häufig verwendeten Sprachdienst nutzen zu können. Mit Amazon Alexa ergibt sich eine Vielzahl an Möglichkeiten innerhalb des Amazon Ecosystems. Wir beschäftigen und prüfen darüber hinaus auch weitere Möglichkeiten und Entwicklungen. Zum aktuellen Zeitpunkt können wir aber keine konkrete Aussage hierzu treffen.“
Verfügbarkeit
Alexa wird ab Mitte 2018 in Deutschland, Großbritannien und den USA in allen 2018er-Modellen von BMW und MINI verfügbar sein. Dem BMW-Fahrer steht dann neben dem bekannten BMW-eigenen Infotainmentsystem ConnecedDrive und Wireless Carplay auch noch Amazon Alexa zur Verfügung. Android Auto unterstützt BMW aber nach wie vor nicht, ebenso wenig wie Mirrorlink. Mirrorlink befindet sich aber ohnehin auf dem absteigenden Ast, kein Premiumhersteller unterstützt dieses System. Volkswagen will dagegen aus diesen Gründen an Mirrorlink festhalten.
Amazon hat heute außerdem mit Echo Show, Echo und Echo Plus drei neue, Alexa-fähige Lautsprecher vorgestellt.
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